𝚝𝚑𝚎 𝚘𝚗𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚝𝚑𝚎 𝚘𝚙𝚎𝚛𝚊𝚝𝚒𝚘𝚗.

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P.o.V.: Aleyna

»Ich hab die Schokolade vergessen«, sagte ich als ich durch die Tür lief und klatschte mir dabei auf die Stirn. Sie verzog ihren Mund leicht zu einem Lachen. Aber sie fühlt sich wahrscheinlich schwach, weshalb sie es nicht schaffte zu lachen. »Egal, ich darf sowieso nichts mehr vor der Operation essen. Das hat die Krankenschwester gesagt«. »Oh nein!«, rief ich gespielt erschrocken. »Doch! Ich mag sie nicht«. »Wieso?« »Weil sie gesagt hat dass ich nichts essen darf!« »Ach so«, sagte ich daraufhin und fing an zu lachen. »Freust du dich schon darauf wieder nachhause zu gehen?« »Ja! Warum dauert das so lange? Hier ist es langweilig«, jammerte sie. »Weißt du was? Wir gehen in einer Woche auf den Weihnachtsmarkt. Das wolltest du doch schon immer«. »Ja! Aber Aly?« »Was ist?« »Wenn es schon Weihnachtsmärkte gibt hast du doch bald Geburtstag, oder?« »Ja. In fünfzehn Tagen«. »Also noch fünfzehn Mal schlafen? Wenn wir Zuhause sind dann male ich dir das schönste Bild«. »Und ich backe dann einen richtig leckeren Kuchen für uns. Was für einen Kuchen willst du?« »Schokolade!«, schrie sie ganz laut und mir kam es für einen kurzen Moment so vor als ob die alte Kanurya vor mir säße. Wir unterhielten uns noch bis es dann Zeit wurde. Die Zeit ging so schnell vorbei. Ich will mehr Zeit mit ihr verbringen...

Während sie Operiert wurde, wartete ich im Wartezimmer. Alles in mir war so aufgeregt. Ich wusste nicht was ich wollte. Lieber sitzen und mich nach hinten lehnen oder doch noch an den Beinen abstützen? Vielleicht doch meine Beine überschlagen? Aber was soll ich dann mit meinen Händen machen? Vielleicht doch lieber stehen aber wollte ich eher rumlaufen oder in eine Ecke starren? Ich war zu nervös. Die Tür des Wartezimmers ging auf und ich sah Kerem. In diesem Moment fühlte ich mich erleichtern, da er mir das Gefühl gab nicht alleine zu sein. Ich stand auf und umarmte ihn direkt, denn das war genau das was ich in diesem Moment brauchte. Er reagierte sofort und schloss mich in seine Arme. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und er sah mich an. »Geht es dir gut?«, fragte er und sah mich besorgt an. Ich nickte aber die Angst konnte man wohl von meinem Gesicht ablesen. »Ich bin mir sicher, dass alles gut wird«. Wir saßen uns wieder hin. »Was passiert denn jetzt alles nach der Operation? Also wie ist der Ablauf?«, fragte er mich um die Stille zu unterbrechen. »Nach der Operation bleibt sie erst eine Woche im Krankenhaus um sich zu erholen. Zum Glück nicht länger denn sie hält es glaube ich langsam nicht mehr hier aus. Danach darf sie nach Hause aber sie muss Medikamente nehmen und jede Woche zur Untersuchung hier her kommen. Dann nach ungefähr zwei oder drei Monaten kommt dann die nächste Operation wenn es sein muss, oder nur die nächste Phase ihrer Behandlung. Das kommt dann darauf an wie es ihr geht und wie sich alles entwickelt«. »Hoffentlich braucht sie nicht noch eine Operation. Sie ist noch so jung, das muss wirklich schwer für sie sein«. »Ja«. 

Nach einer Ewigkeit ging die Tür wieder auf. Ich guckte gespannt in die Richtung der Tür aber statt den Ärzten war es Ethan der rein kam. Als er rein lief begrüßte er Kerem. »Wie lange ist sie schon drinnen?«, erkundigte er sich. »Ich weiß nicht mehr genau. Aber schon länger«. »Und das mit euch ist jetzt etwas Ernstes?«, wechselte er direkt das Thema als hätte es ihn die ganze Zeit unter den Fingern gejuckt. Kerem stand direkt auf und sagte, dass er uns allen etwas zu trinken holt.Ihm war das wohl genau so unangenehm wie mir aber mich jetzt alleine mit Ethan zu lassen, wird Konsequenzen mit sich ziehen. Er wird noch sehen. »Also?« »Ja. Eigentlich schon. Und da gibt es noch etwas...« »Was?« »Du kennst mich ja und du weißt ja auch, dass ich keine Hintergedanken habe oder so, aber ich bin zu ihm gezogen«, sagte ich nervös und wartete neugierig auf seine Reaktion. »Was? Geht das nicht zu schnell? Hat er dich dazu gezwungen?« »Nein! Keine Sorge. Es war nur, dass ich mich in der Wohnung nicht mehr sicher gefühlt habe, deshalb hat er es mir angeboten. Aber ich schwöre ich bin nicht bei ihm weil er Geld hat. Auch wenn sich mein Grund wie eine Ausrede anhört... Ich habe sogar voll das schlechte Gewissen«, erklärte ich ihm. »Aleyna, chill. Ich weiß, dass du sowas nicht denkst. Und es ist deine eigene Entscheidung und ich freue mich für dich. Wenn ihr beide das wollt dann ist es ja komplett in Ordnung«. Ich bin so dankbar Ethan bei mir zu haben. »Hast du es schon Kanurya erzählt?« Ich schüttelte den Kopf:»Nein, ich hatte vor das später zu machen«. Die Tür ging auf und unterbrach das Gespräch zwischen mir und Ethan. Es war eine Krankenschwester. »Aleyna Kaya?« »Ja?« »Kommen Sie bitte mit«. Was ist passiert? Ist alles in Ordnung? Ich wollte sie unbedingt fragen, hatte aber vor ihrer Antwort Angst. Ich bin nicht bereit schlechte Nachrichten zu hören. Ich lief ihr hinterher bis wir dann auf den Arzt trafen. Ich bin mir nicht sicher was sein Gesichtsausdruck bedeutete. Er sah froh aus. Das aber auch nicht zu sehr. Es war schwer aus seinem Gesichtsausdruck zu deuten wie die Operation verlief. »Ahh. Schön Sie wieder zu sehen! Kommen Sie ruhig mit. Alles ist wie geplant verlaufen«. Zum Glück. Das war das Beste was ich in der letzten Zeit gehört habe und es war das Beste was mir nur passieren konnte. Ab jetzt wird alles hoffentlich nur noch besser. Er ging mit mir in Kanurya's Zimmer wo sie auf dem Bett schlief. »Diese Operation war ein voller Erfolg. Ich muss sie aber bitten sie ausruhen zu lassen. Sie muss sich erholen da diese Operation für ihren Körper ein anstrengender Eingriff war«, erklärte er mir. Endlich läuft es mal wieder gut in meinem Leben.

𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt