𝚝𝚑𝚎 𝚘𝚗𝚎 𝚠𝚑𝚎𝚛𝚎 𝚑𝚎 𝚊𝚙𝚘𝚕𝚘𝚐𝚒𝚣𝚎𝚍.

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P.o.V.: Aleyna

Ich sah ihn nur abwartend an um ihm zu signalisieren, dass er fragen kann. Anstatt einfach zu fragen änderte er seine Meinung und sagte einfach:»Egal es ist doch zu früh und ist sowieso nicht wichtig«. Natürlich verdrehte ich dann meine Augen, weil ich einfach nicht glauben konnte was er abgezogen hat. Was labert Melek von ich komme nach meinem Vater? Ich schwör Kerem kommt nach ihm, er würde sowas abziehen aber wo sind wir uns bitte ähnlich? »Bitte. Wenn du mich jetzt nicht fragst was du eigentlich fragen wolltest, dann darfst du mich nie wieder etwas fragen«, sagte ich dann einfach ohne nachzudenken. Er bekam aber dann wohl Angst, denn er fragte mich dann:»Du hast doch gesagt, dass du seit dem Vorfall immer noch keine Arbeit hast oder?«, Mit ›Vorfall‹ meint er die Sache, dass ich mein Gedächtnis verlor und erst seit kurzem wieder mit Kerem zusammen lebe. Er war darüber sehr geschockt als ich ihm gestern davon erzählte und konnte mir am Anfang gar nicht glauben. Er dachte ich würde ihn nur verarschen. »Ja...?« »Also. Wie du weißt bin ich ja schon ziemlich alt und ich werde auch nicht mehr jünger...« Auf was will er jetzt hinaus? Will er, dass ich bei ihm arbeite damit er weniger zu tun hat? Fehlt ihm Personal? »Ich möchte, dass du bei mir anfängst um in Zukunft die Firma zu übernehmen«, sagte er aber dann direkt raus. »Was? Ich bin mir nicht sicher ob ich eine Firma führen kann...« »Ich bin mir sicher du schaffst das. Du hast viel Erfahrung bei Kerem gesammelt und er wird dir sicher helfen. Natürlich wirst du dich erstmal einarbeiten müssen aber ich will wirklich, dass du diese Firma übernimmst. Wir werden dafür sorgen, dass du weißt wie dort alles läuft und wie das alles funktioniert und dann versuchst du es selber zu machen. Natürlich bin ich auch wenn ich in Rente bin immer noch für dich da, falls etwas sein sollte aber Kerem ist ja auch noch da und er wird dir sicherlich helfen. Ich meine nach eurer Hochzeit könntest du dich auch dafür entscheiden die Firma an seine Firma zu verkaufen oder an jemand anderen aber als meine Tochter hast du das Recht auf diese Firma und es wird sowieso noch dauern bis ich überhaupt in Rente gehe. Wir müssen nichts überstürzen«. 

Es dauerte etwas bis meine Antwort kam, weshalb er anfing weiter zu reden:»Du musst das aber nicht jetzt entscheiden. Ich wollte nur, dass du in Betracht ziehst bei mir fürs erste anzufangen«. »Ich möchte es jetzt entscheiden und ich bin dafür«, antwortete ich. Sein Gesicht strahlte vor Freude auf als er hörte, dass ich dafür war. »Ich muss aber noch mit Kerem reden und schauen wie ich es dann mache. Also ob ich dann jedes Mal hin und her fahre oder mir eine Wohnung suche«. »Ja das stimmt. Dadurch, dass du eine Stunde oder vielleicht sogar zwei Stunden bei schlechtem Verkehr fahren musst, wäre es unpraktisch immer so weit zu fahren«. Wir besprachen, dann noch Einzelheiten wie zum Beispiel, wann ich anfangen sollte und was meine Aufgaben wären um mich einzuarbeiten bevor wir uns dann verabschiedeten. Der Tag war eigentlich schön aber morgen wird es auch wieder spannend. Morgen treffe ich meinen Opa...


Kerems Mutter saß mit mir im Auto als wir zu der Adresse fuhren. Sie war die ganze Zeit aber anders als sonst. Sie ist eindeutig wütend. Als wir dann dort ankamen, knallte sie die Tür mit voller Wucht zu und ich könnte schwören, dass sie sich mentalisch auf einen Krieg vorbereitet hatte. Ich zweifelte kurz an meiner Entscheidung sie mitgenommen zu haben aber bei ihr Zuhause wäre sie wahrscheinlich noch wütender, weil sie nicht wüsste was los ist. Als wir meinen Vater sahen, winkte er uns schon zu aber er zog seine Hand auf einmal schnell wieder zurück. Ich glaube sogar er hat von dort hinten Meleks Wut bemerkt, anders kann ich es nicht erklären. Als er auf mich zukam umarmte er mich zuerst und begrüßte mich. Als er sich von mir löste und Melek ansah hatte er nicht mal die Chance gehabt sie zu begrüßen bevor er unterbrochen wurde:»Red nicht mit mir und fass mich nicht an sonst baller ich dir eine du dreckiger. Wenn ich könnte dann würde ich dich jetzt bomben du Bastard«. Ich sah nervös zu den anderen Autos um so zu tun als hätte ich das nicht gehört und um nicht sie oder ihn anschauen zu müssen. Ich hätte niemals erwartet, dass die Mutter meines Verlobten so etwas sagen würde. Sie lief schon vor und kannte den Weg wohl schon denn als er sich nicht von der Stelle bewegte fing sie wieder an ihn anzuschreien:»Bist du zu dumm zum Laufen? Komm doch oder denkst du ernsthaft, dass wir eine halbe Stunde gefahren sind nur damit du wie ein Kind da stehst, dass gerade versucht im Stehen in die Windel zu scheißen?« Als wir dann vor der Tür standen blieb Melek stehen damit mein Vater vor ihr rein ging. Dabei flüsterte sie ihm noch etwas zu:»Ein falsches Wort von ihm, wenn er sie beleidigt oder was weiß ich was, dann sind wir weg«. Er nickte nur. Das schien ihn nicht wirklich zu interessieren. 

Er öffnete die Haustür und lief rein und zeigte uns beiden, dass wir auch rein kommen sollten. Als er vor einer Tür stehen blieb sagte er noch:»Wunder dich nicht. Er ist schon etwas älter«, und lächelte dabei wahrscheinlich um die Stimmung etwas aufzulockern. Dieses Mal war ich aber gar nicht so nervös wie die letzten Male. Durch die anderen ganzen Male wie damals als ich Kerems Eltern das erste Mal traf, damals als ich sie nach dem Unfall wieder traf und als ich dann auch noch am selben Tag meinen Vater kennenlernte bin ich wohl etwas abgehärtet. Als er rein lief, ließ er einen Spalt der Tür offen und fing an in einem ruhigen Ton zu reden:»Hallo Papa. Weißt du noch als ich dir von Aleyna erzählt habe?« Aus dem Zimmer hörte ich keine Antwort. »Ich habe dir erzählt, dass sie bald kommen würde. Heute ist da. Ich hole sie jetzt rein«, kündigte er mich an und die Tür wurde dann komplett geöffnet, weshalb ich dann rein lief. Mein Opa saß auf einem Sessel. Neben ihm stand mein Vater der aufgeregt neben ihm stand. Als mein Opa mich ansah wurden seine Augen groß und er sah komplett geschockt aus. Doch dann fing er an zu weinen. Als er dann anfing:»Es tut mir leid«, zu sagen und es mehrmals wiederholte, sah ich fragend zu meinem Vater der mich mit dem selben Blick ansah.

𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt