P.o.V.: Aleyna
Flashback:Es war ein normaler Tag an dem ich wie immer in den Unterricht ging. Ich sah dort meine Freunde. Wir sind zwar keine beste Freunde aber viele Leute gibt es hier meistens nicht. Es sind immer die selben, weshalb ich zwar nett zu meinen Klassenkameraden bin. Das sind die einzigen mit denen ich spielen kann. Was muss man tun um Freunde zu haben? Ich weiß manchmal nicht mal ob ich Freunde will. Ich spiele zwar nicht oft mit ihnen aber manchmal wenn ich Lust habe dann schon. Es ist ja nicht so als ob ich nach Hause gehen könnte um von denen wegzukommen. Auf jeden Fall kamen zwei meiner ›Freunde‹ auf mich zu und sie sahen wirklich aufgeregt aus. »Hast du die Neue schon gesehen? Du warst ja letzte Woche krank«. Langsam bewegte ich meinen Kopf in die Richtung in der sie zeigte und sah dort ein Mädchen. Sie hatte lange schwarze Haare, die in zwei hohen Zöpfen gebunden waren mit zwei pinken Haargummis. Sie trug ungefähr fünf Armbänder am rechten Arm und drei am linken Arm. Diese waren auch sehr bunt. »Guck mal!«, sagten sie und brachten mich aus meinen Gedanken. »Sie redet voll komisch. Die ist voll komisch. Wir haben bis jetzt alles aufgeschrieben was sie bis jetzt gesagt hat. Aber wir haben nicht mehr, weil sie nicht mehr mit uns redet. Sie ignoriert uns einfach wenn wir mit ihr reden. Die ist richtig fies«. Ich las durch was im Buch drinnen stand.
Wa? --> Was?
Ngal--> Egal
Hüma au!--> (Hört mal auf?)
Pfa--> ???Die beiden fingen an zu kichern und sahen in ihre Richtung. „Ich finds schade, dass sie nicht mit uns redet. Ich würde gerne herausfinden was sie eigentlich meint«. Das Mädchen interessiert mich nicht wirklich, aber was die beiden taten war auch nicht richtig. »Ich würde auch nicht mit Leuten reden wollen die sich Notizen von mir machen nur um sich lustig über mich zu machen«, sagte ich und gab ihnen das Buch wieder. »Nein so ist das nicht. Wirklich«, meinte die eine. Aileen heißt sie. Wenn sie einen mag kann sie echt nett sein, aber sonst kann sie auch ein richtiges Biest sein. Es kommt bei ihr immer auf die Person an. Die andere blieb still und sah nach unten. »Ist ja nicht mein Problem«, murmelte sie. Ich hasse Aileen nicht. Von den ganzen Mädchen hier mag ich es eigentlich sogar am meisten mit ihr zu reden. Aber wir sind nicht wirklich Freunde. Wahrscheinlich denkt sie sich auch ich bin komisch. Also ganz normal bin ich ja nicht. Ich meine, ich will immer alleine sein und nicht immer mit den anderen spielen. Einfach nur in der Gruppe zu sein ohne zu reden oder zu spielen, reicht mir schon. Alles andere wäre mir zu viel. Und Aileen scheint die einzige zu sein die das irgendwie versteht. Denn in den Pausen ruft sie mich meistens zu ihrer Gruppe aber redet nicht mit mir. Ich saß mich auf meinen Platz hin und genau in diesem Moment kam der Lehrer und der alltägliche Unterricht fing an.
In der Pause kam ein Junge zu mir. Wie heißt er nochmal? Ich glaub er ist mit Aileen befreundet. Ist eh nicht wichtig, weil ich keine Lust darauf habe ihn kennenzulernen. Die mit denen ich in der Pause sitze, sind schon genug. Auf einmal schubste er mich von der Bank. »Keiner mag dich. Aileen hat wegen dir geweint«. »Was kann ich dafür? Ich hab sie nicht angefasst und auch nicht beleidigt«. Ich war wütend. Und wie. Genau in diesem Moment kam Aileen um die Ecke. »Aileen, warum hast du gerade geweint?«, fragte der Junge besorgt. »Ich hab garnicht geweint. Und sowieso was geht es dich an? Ich hab gestern schluss gemacht also sind wir nicht mehr zusammen. Du nervst«, sagte sie nur arrogant und rannte weg. So klar, dass sie wieder so ein Drama schiebt. Wie lange waren die zusammen? Drei Wochen? Von ihren ganzen Beziehung war das wohl die längste Beziehung. Als ich mir den Jungen ansah war er rot im Gesicht. Er bewegte sich kein bisschen und blieb wie angewurzelt auf dieser Stelle stehen. Wahrscheinlich hat er versucht seine ›Freundin‹ zu beschützen um besser bei ihr anzukommen. Das hat wohl nicht geklappt. »Tut mir leid." sagte er leise was unerwartet kam. »Willst du heute nach der Schule mit mir spielen?«, fragte ich ihn. Er kam mir sympathisch rüber. Er stand dazu, dass er falsch lag. Man kann ja einmal zusammen spielen. Keiner hat gesagt wir sollen direkt beste Freunde werden. »Ja. In welche Klasse gehst du?«, fragte er mich. »Ich bin in der vierten Klasse und du?« »Ich bin schon in der fünften Klasse. Hast du heute um zwei Uhr Zeit?« »Ja. Sollen wir uns dann auf dem Spielplatz treffen?« »Ja. Wie heißt du eigentlich?« »Aleyna. Und wie heißt du?« »Ethan«
Es ist mittlerweile schon einige Zeit vergangen. Ich habe jetzt endlich einen besten Freund. Ich wollte zwar nie einen, weil meine Freunde bis jetzt am Ende immer fies wurden oder weil andere mich auf längere Zeit nervten aber es waren wohl immer die falschen. Mit Ethan zu spielen macht Spaß und es ist auch schön nicht stumm in der Pause zu sitzen. Normalerweise saß ich entweder alleine oder bei den anderen Mädchen. Die haben zwar nicht viel mit mir geredet und ich genau so wenig mit denen aber das war auch gut so. Ich saß dann wenigstens nicht alleine und sie haben mich auch nie weg geschickt. Jetzt machen die Pausen aber endlich Spaß. Die neue, Sevgi heißt sie, hatte sich auch mit uns angefreundet aber als die anderen Mädchen anfingen sie in die Gruppe aufzunehmen war sie nicht mehr bei uns in der Pause. Ich merke aber manchmal, wie sie in unsere Richtung sah und uns zu lächelte. Ich lächle zwar zurück aber die Freundschaft mit ihr ist eigentlich so wie mit den anderen Mädchen. Wir sind keine Freunde. Nicht weil wir uns hassen ,sondern weil wir einfach nicht redeten.
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𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
RomanceNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...