P.o.V.: Benjeta
Liebes Tagebuch, ich hatte zur Zeit keine Probleme und alles war in Ordnung bis jetzt. Also das Problem kam schon letzte Woche. Ich dachte ich könnte das alles auch so schon verarbeiten, aber auch wenn es schon eine Woche her ist tut es noch weh. Ich vermisse ihn einfach. Also einen Monat lang war alles in Ordnung. Ich hatte ihn sogar mehrmals wegen seinem Vater gefragt aber er sagte nur ich sollte mir keine Sorgen machen und noch warten. Das war eine komplett falsche Entscheidung. Irgendwann kam dann ein Mann auf mich zu. Es war Tunays Vater. Er hatte mir direkt in mein Gesicht gesagt, ich solle mit ihm Schluss machen. Er hat es auch versucht zu rechtfertigen aber zum Glück hat er nicht zu viel gesagt sonst hätte ich angefangen zu heulen. Er hat versucht mich davon zu überzeugen Schluss zu machen. Außerdem, sagte er falls er irgendwie erfährt, dass wir noch zusammen sind dann würde er Tunay von der Schule nehmen damit er in eine andere Schule wechselt. Das wollte ich nicht. Wenn er die Schule wechseln würde, dann würden wir uns nicht so oft sehen und dürften doch nach der Meinung seines Vaters immer noch nicht zusammen sein. Wenn er aber da bleibt, gibt es kein Problem mehr mit seiner Familie, er bleibt aber ich muss halt Schluss machen. Es ist doch klar, dass ich dann die erste Möglichkeit genommen habe, oder? War es richtig so zu handeln? Ich habe nämlich Schluss gemacht.
Und das schlimmste war dann noch ihn in der Schule zu sehen am nächsten Tag. Vor einer Woche... Wir saßen schon alle im Klassenzimmer aber Tunay kam etwas später. Melek wusste schon, dass ich Schluss gemacht habe. Saanvi und Arthur aber nicht. Wie immer begrüßten sie ihn mit einem »Guten Morgen«. Ich sagte dann auch »Guten Morgen«, wie immer. Ich hatte wirklich gehofft wir hätten noch Freunde bleiben können. Er begrüßte Saanvi und Arthur,sah mich aber nur an. Und ich werde wohl niemals vergessen wie erniedrigend das war. Kein Lächeln. Gar nichts. Aber er hatte einen anderen Gesichtsausdruck bekommen. Auf einmal aus dem Nichts, hätte ich schwören können. Ich wünschte ich hätte weg geschaut, denn es hatte etwas von Abscheu, als wäre er angewidert. Es ist schon eine scheiß Woche her aber ich vergesse diesen Ausdruck einfach nicht. Ich habe natürlich mein bestes getan um nicht direkt anzufangen los zu heulen und zu lächeln, (Was schwer ist, weil ich wegen jeder Kleinigkeit weine) aber ich sah dann zu Saanvi und Arthur die sich fragend zu mir umdrehten. Ich sah die Verwunderung in ihrem Gesicht aber ich konnte es denen nicht erklären, weshalb Melek das tat. Zum Glück. Dadurch, dass ich neben Melek saß und Arthur und Saanvi vor uns, hatten wir eine kleine Vierergruppe und die anderen konnten nicht wirklich dabei zuhören was ihnen Melek erzählte.
Arthur chillt zur Zeit auch immer weniger mit Tunay, das ist mir auch aufgefallen. Ich muss darüber noch mit ihm reden, denn falls es wegen mir ist dann gibt es keine Seiten. Er kann mit uns beiden manchmal chillen. Er muss nicht denken, dass er sich entscheiden muss. Was mir aber noch einfällt, was ich noch allgemein sagen muss: Eigentlich ist es doch gut wenn er sauer ist. Ich hätte es wahrscheinlich nicht verkraftet, wenn er traurig wäre. Das ist ja eigentlich noch schlimmer als wenn er mich nur hasst. Also kann er mich ruhig hassen, hauptsache er ist allgemein glücklich. Und ganz ehrlich: sein Vater hat Recht. Er hat so viel mehr verdient. Jemanden der genau so schlau ist wie er und eine richtig schöne. Ich bin wirklich nicht genug. Wie kann ich überhaupt denken, dass ich so etwas wie ihn verdient habe? Ich hoffe so sehr, dass ich das richtige gemacht habe. Ich muss mir wirklich einreden, dass es so gut ist. Mir bleibt ja nichts anderes übrig als damit zu leben. Also ist es gut! Fertig. Ich sollte einfach runter gehen, ein bisschen aufräumen. Und jetzt Thema wechsel: Ich sollte echt aufhören Lieder von Billie Holiday anzuhören. Die sind zwar schön aber auch traurig und das zieht mich zur Zeit richtig runter.
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𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
Storie d'amoreNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...