P.o.V.: Kerem
»Bitte erzähl mir was passiert ist«, sagte ich nach einer Weile. »Was machst du hier?«, sie ignorierte meine Frage und lag ihre Hand unbewusst auf meiner Schulter. »Ich habe mir Sorgen gemacht. Jetzt erzähl mir bitte was dich bedrückt und was genau dich so fertig macht. Dir geht es dannach bestimmt besser«. Es erinnerte mich an damals wir uns das erste Mal trafen und sie mir anbot über meine Probleme zu reden. Ich hielt es nicht mehr aus nicht zu wissen was sie innerlich so auffraß, was sie so fertig machte. »Bitte«. Sie erzählte mir alles. Ich konnte es wirklich nicht glauben wie weit diese Schlange gegangen ist. Sie hat sich wahrscheinlich irgendwie versteckt damit die Polizei sie nicht findet. Sie hat Aleynas Vertrauen einfach gebrochen. Und das mit Folgen, mit schweren Folgen. »Du hättest zu mir kommen sollen«. »Ich bin ja schon zu dir gegangen und du hast mir schon mehr als genug geholfen. Ich war nicht mal in der Lage meine Arbeit gut zu verrichten. Ich war die letzten Tage nicht da, weil ich zu selbstsüchtig war. Ich bin im Endeffekt nur Zuhause geblieben und habe nichts gemacht. Ich hätte dir helfen sollen«. »Das ist mir egal... Ich weiß es kommt plötzlich aber ich habe Gefühle für dich entwickelt. Ich hab es schon damals bemerkt als wir zusammen einkaufen waren. Und noch bewusster wurde es mir als du im Krankenhaus warst. Es gab so viele Momente in denen es dir nicht gut ging und die konnte ich einfach nicht aus meinen Gedanken verdrängen. Nicht zu wissen weshalb du nicht bei mir sein konntest hatte mich in den letzten Tagen innerlich wirklich verletzt. Es wird mir immer klarer, dass meine Gefühle für dich immer stärker werden. Wenn ich dir also sage, dass es mir nicht wichtig ist nach was du mich frägst oder nach wie viel du mich frägst, dann musst du mir glauben.« Ich nahm ihre Hand und hielt sie. »Wenn dich etwas belastet komm bitte zukünftig zu mir. Direkt. Egal was es ist. Wenn dir etwas passiert, dann verletzt du nicht nur dich selbst, sondern auch die Menschen um dich herum«. »Es tut mir leid«, fing sie an zu weinen. »Ich denke du solltest jetzt gehen«. Ihre Worte verletzten mich aber als ich sie ansah, wusste ich dass sie es nicht wirklich wollte. Es war als ob ihr Mund etwas anderes sagte als das was ihr Herz wollte. »Was redest du da?« »Du hast Recht. Ich verletze Menschen in meiner Umgebung mit denen ich zu tun habe. Ich will aber nicht, dass du jemand bist der darunter leidet. Du bist ein guter Mensch und hast so etwas wirklich nicht verdient. Es tut mir so leid dich so verletzt zu haben und dass du dir Sorgen um mich gemacht hast«.
P.o.V.: Aleyna
Ich muss mich von ihm fernhalten aber dieses Mal wirklich. Auch wenn ich das eigentlich garnicht will. Irgendwas in mir will das um jeden Preis verhindern. Die ganze Zeit habe ich mich zurückgehalten bloß nichts für ihn zu empfinden und jetzt sagt er, dass er was für mich empfindet? Woher kommt das? Diese Gefühle die uns einfach ausgewählt haben und in unser Leben platzten. »Hörst du dich eigentlich Reden? Es ist schon viel zu spät. Du kannst nicht jetzt verlangen dass ich dich nicht mehr sehe. Dafür haben wir schon viel zu lange gewartet. Du kannst nicht alle von dir weg stoßen weil du denkst, dass das Richtig ist. Wenn du jetzt den Kontakt abbrechen willst, dann hätte es mehr Schäden«. Er hat irgendwie Recht. Es machte Sinn was er gerade sagte. Das erste was ich tat als es die ersten Anzeichen gab, war sie zu ignorieren. Sie waren da aber ich wollte nichts unternehmen. Es war als ob ich versuchen würde sie wieder in die Ecke zu schieben, woher sie kamen. Ich wollte so tun als wären sie eigentlich gar nicht da. Kerem legte seine Hand unter meinem Kinn und küsste mich. Dieser Kuss löste in mir Gefühle aus die ich die ganze Zeit unterdrückt habe. Irgendwas in mir hatte die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet und hat nach dem verlangt. Irgendwas in mir das ich die ganze Zeit verdrängt habe. Weil ich mich nur auf Kanurya konzentrieren wollte, habe ich sie komplett ignoriert und nicht auf sie geachtet. War das wirklich richtig? Ich sehnte mich nach ihm. Es war etwas das ich unbedingt wieder wollte, obwohl ich es noch nie hatte. Dieses Gefühl. Ist das das was andere als Liebe bezeichnen? Ist es Liebe wenn ich immer mehr will und alles andere vergesse? Wenn ich Angst davor habe mehr zu bekommen und mich dennoch danach sehnte? Als seine Lippen sich von meinen lösten schaffte ich es nicht ihn wieder anzuschauen. Ich umarmte ihn um so jeden Blickkontakt zu meiden und um ihn noch näher an mich zu haben. »Es tut mir leid«, stotterte ich. Dabei umarmte ich ihn aber noch fester weil ich so nervös war. »Was?«,fragte er und ich merkte wie er ein bisschen lachte.
P.o.V.: Kerem
Ich bin froh dass sie mich nicht weg geschubst hatte und dass ich sie immernoch in meinen Armen hielt. Das ist ein gutes Zeichen, oder? Sie holte tief Luft um etwas zu sagen. »Ich meine das alles hier. Ich habe das Gefühl als hätte ich alles falsch gemacht. Alles was dich angeht und Kanurya...« »Du hast gar nichts falsch gemacht. Und auch wenn, dann nichts das man nicht wieder Rückgängig machen könnte«. Ich war noch nie so nervös wie jetzt gerade. Ich habe sie einfach geküsst ohne wirklich genau zu wissen was sie für mich empfand. »Aleyna ich will, dass du mir jetzt zuhörst. Ich werde dich niemals alleine lassen. Ich werde für immer bei dir sein auch wenn du meine Gefühle jetzt nicht erwiderst bleibe ich an deiner Seite als Freund und ich dann sicher gehen, dass es dir gut geht. Ich liebe dich Aleyna also bitte stoß mich nicht von dir weg«. Mein Herz klopfte wie verrückt als ich darauf wartete was sie antworten würde. Ihre Antwort darauf war besser als alle Worte die ich mir vorstellen könnte. Sie küsste mich auf meine Backe. Als ich sie ansah war sie komplett rot und sie hielt sich die Hand vor ihr Gesicht und versuchte mich nicht anzuschauen. Sie ist so süß. Ich bin so froh sie kennengelernt zu haben.
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𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
RomantikNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...