𝚝𝚑𝚎 𝚘𝚗𝚎 𝚠𝚑𝚎𝚛𝚎 𝚜𝚑𝚎 𝚠𝚊𝚜𝚗'𝚝 𝚖𝚊𝚍.

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P.o.V.: Aleyna

Ich spüre den stechenden Schmerz. Es geht durch meinen ganzen Körper. Ich will mich bewegen aber meine Augen ließen sich nicht öffnen. Oder ist es vielleicht zu dunkel? Ich weiß es nicht. Ich spüre nur den Schmerz. Wo liegt der Schmerz? Ich spüre ihn in meinen Armen, in meinen Beinen, in meinem Kopf... Nein, überall. Ich versuche meinen Arm zu bewegen aber es passiert nichts. Ich werde langsam müde und schlief auch schon wieder ein...

Was ist das? Sind das Stimmen? Sie hören sich so weit weg an. Ich will sie sehen aber alles vor meinem Auge bleibt schwarz. Ich will sie anfassen, etwas anderes als diesen Schmerz spüren. Aber er wird nur noch stärker. Die Stimmen werden immer lauter aber ich verstehe kein Wort. Schreien sie? Nein, sie reden.Die Stimmen reden aber es hörte sich so laut an. Der Schmerz ist nicht mehr da aber ich fühle nun nichts mehr. Wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen, meine Hand zu bewegen oder aufzustehen. Alles ist taub. Es bringt nichts. Es fühlte sich an als würde ein schweres Gewicht auf mir liegen. Aber Schmerzen fühlte ich nicht. Ich spürt etwas. Etwas das nicht zu mir gehörte. Die stecken in mir drinnen und waren lang und kalt. Wo sind sie Sie sind in meiner Nase, in meinem Mund, in meinen Armen... Sie sind überall in meinem Körper. Es fühlt sich so an als ob sie mich festhielten. Es sind Schläuche und Nadeln die nicht zu meinem Körper gehören. Ich fühle nun mehr. Temperaturunterschiede. Ich spüre wie eine kalte Hand einer Frau mir die Nadeln rausnahm. Ich glaube sie steckt sie aber wieder rein... Ich höre ein Piepen. War es die ganze Zeit schon da? Ich fühle die Luftzüge wenn jemand an mir vorbei läuft. Dann spüre ich eine warme Hand die auf meiner lag. Kerem?

Endlich. Ich hatte es geschafft. Ich sah etwas aber es war hier zu hell. Ich merke wie zwei andere Personen den Raum betraten. Wo ist Kerem? Wer von ihnen ist Kerem? Es war nur eine Einbildung. Sie stellten mir Fragen. Ich verstand sie aber nicht. Es war als würden sie in einer anderen Sprache flüstern. Sie fassten mich an um zu gucken ob ich reagierte.Oh mann wie ich Menschen hasse. Ich hätte einfach weiter schlafen sollen. Nach einigen Minuten gewöhnte ich mich an alles. Es ist nur noch eine Person da. Die andere verschwand irgendwann, was ich aber überhaupt nicht bemerkte. »Wissen Sie noch wie Sie heißen?« Ich versuchte zu nicken, was mir schwer fiel und sagte ihm meinen Namen. »Sehr gut. Ihnen scheint es auch soweit gut zu gehen. Wie fühlen Sie sich?« »Alles schmerzt«, versuchte ich meine Antwort so kurz zu fassen wie möglich. »Verstehe, wir werden Ihnen mehr Betäubungsmittel geben. Können Sie mir sagen was passiert ist?« Gute Frage. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Warum bin ich überhaupt hier Als Antwort schüttelte ich meinen Kopf und bereute es, genau so weh tat wie nicken. »Sie hatten eine starke Kopfverletzung und waren unterkühlt. Wenn Sie noch etwas brauchen dann drücken Sie auf den Knopf«, sagte er und ging einfach ohne überhaupt auf meine Antwort zu warten. Er lief raus und eine andere Person lief rein. Es war Kerem. Auf einmal erinnerte ich mich an etwas. Das einzige an was ich mich aber erinnerte war, dass es dunkel war und seine Stimme hörte. Was er sagte, wusste ich nicht. Vielleicht war es auch nur ein Traum. Immernoch stand er einfach nur da und sagte nichts. Er sah besorgt aus. Es schien ihn vielleicht nicht gut zu gehen, er sah unglücklich aus und auch müde. »Geht es dir gut?«, fragte ich dann nach. Seine Gesichtsausdruck wurde aber in diesem Moment schlimmer. »Es tut mir so leid, Aleyna«, flüsterte er und ich hörte wie seine Stimme brach. »Was auch immer passiert ist, mir geht es gut«. So lange Kanurya da ist, wird es mir immer gut gehen. Erst dann fiel es mir wieder ein. Wie konnte ich nur so entspannt hier liegen? »Kanurya! Wie geht es ihr? Wie lange war ich weg?«, schrie ich und richtete mich auf. »Zwei Wochen. Und laut Ethan geht es ihr nicht mehr so gut«. Zwei Wochen. Und ihr Zustand hat sich verschlechtern. In diesen zwei Wochen hätte ich so viel arbeiten können... »Ich muss zu ihr«, sagte ich. Aber ich wusste nicht wie ich diese ganzen Nadeln und Schläuche herausbekam. Als ich auch noch sah wie spät es war, gab ich auf. Sie würden mich sowieso um diese Uhrzeit nicht zu ihr lassen. »Warte ich hole den Arzt«, kam es von Kerem. »Nein, brauchst du nicht. Wir müssen reden«, hielt ich ihn auf. »Worüber?«, fragte er verwundert nach. »Was ist passiert?«, fragte ich ihn. Sein Blick war auf den Boden gerichtet als er endlich redete.

P.o.V.: Kerem

Wie soll ich ihr das nur sagen. Es hat zwei Wochen gedauert bis sie wieder aufgewacht ist. Wie lange wird es dauern bis sie wieder gesund ist? Wie lange wird es dauern bis sie mir verzeiht?
Das wichtigste ist es erstmal ihr alles zu erzählen. Es bringt nichts ihr etwas zu verheimlichen. Das hat sie nicht verdient, erst recht nicht nach dieser ganzen Sache. »Also erst mal, wie du wahrscheinlich gemerkt hast sind wir wieder in Deutschland. Ich habe mich darum gekümmert, dass du auch im Koma wieder zurück fliegen dürftest. Es tut mir leid Aleyna«. »Was ist passiert?«,  wiederholte sie wieder ihre Frage. Sie sah neugierig aus, überhaupt nicht verurteilend oder sauer. Das machte die Sache für mich noch schlimmer. »Es hat einige Zeit gedauert. Aber die Polizei hat vor vier Tagen den Täter gefunden. Er war an diesem Tag auch auf der Veranstaltung. Ein Unternehmer wie ich, bei dem die Geschäfte nicht mehr so gut liefen. Ich hatte vor einem Jahr als die ersten Anzeichen kamen, dass unser Bündnis auf längere Sicht nichts für Future Industries brachte Vertrag mit ihm nicht verlängert wie geplant. Er hat wohl gesehen, dass du meine Begleitung bist und entschlossen die Gelegenheit zu nutzen. Er hatte eigentlich alles geplant um meine Schwester mitzunehmen. Laut seiner Aussage aber hätte er die Chance genutzt dich mitzunehmen als ich mit meiner Schwester geredet habe und du gegangen bist...« »Deine Schwester?«, stotterte sie und ihr Gesicht lief rot an. Ich saß mich auf den Stuhl neben ihrem Bett hin und erzählte ihr den Rest. Als ich fertig war, entschuldigte ich mich zum letzten Mal und wollte gehen weil ich Angst vor ihrer Reaktion hatte. Sie hielt mich aber am Arm fest, so dass ich stehen blieb. »Ich habe wichtigeres um die Ohren anstatt sauer auf dich zu sein, wegen einer Sache für die du nichts konntest«. Sie lächelte mich dabei an und ließ meine Hand los. Durch ihr Lächeln fühlte ich wie mir langsam warm wurde und wie ich etwas zitterte. Ist dieses Gefühl das ich habe nur wegen ihr? »Brauchst du noch irgendwas. Ich müsste ansonsten zurück in die Firma. Ich komme aber wieder«, verabschiedete ich mich langsam als dieses Gefühl unerträglicher wurde. »Mir geht's gut. Vielen Dank«. Mit schnellen Schritten lief ich dann raus und versuchte mich wieder zu beruhigen. Sie hat mir verziehen.

𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt