𝚍𝚘𝚗'𝚝 𝚋𝚛𝚎𝚊𝚝𝚑𝚎 𝚒𝚗.

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P.o.V.:Aleyna

Drei Stunden. Schon seit drei Stunden wartete ich auf ihn. Ich entschloss mich draußen auf die Bordsteinkante im Schatten hinzusetzen, weil es im Auto zu heiß war. Ich hörte plötzlich Schritte die auf mich zuliefen, weshalb ich schnell hoch schaute und mich aufrichtete. Es war nicht Kerem. Es war irgendein Fremder Typ. »Excus-«, hörte ich ihn sagen bis ich von jemandem mit meiner Hand zurück gezogen wurde. Es war Kerem. Er stellte sich vor mich, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und sah den Mann abwartend an. »Sorry. Are you her boyfriend? I totally respect that«, sagte er dann und lief wieder weg. »Was machst du hier?«, fragte er mich und war eindeutig angepisst. »Es tut mir leid. Ich habe es vorhin nicht böse gemeint. Ich war nur kurz angepisst aber ich wollte nicht, dass du wütend wirst...« »Und deshalb bist du die ganze Zeit hier geblieben?«, seine Stimme wurde lauter. »Es sind bestimmt so gut wie vierzig Grad Celsius«. »Ich weiß aber im Auto war es zu heiß zum wart-« »Du hättest gar nicht auf mich warten müssen. Warum bist du nicht mit dem Fahrer gefahren?«, unterbrach er mich. »Fahrer?«, fragte ich nach. »Ja. Ich musste wegen einem Notfall in der Firma weg und habe deshalb einen Fahrer bestellt der dich zurück fahren sollte. Ich habe dir auch eine Nachricht geschrieben«, erklärte er. »Ich habe kein WLAN und auch kein Datenvolumen und es war keiner hier«. »Was?«, schrie er nun. »Komm wir gehen erstmal ins Auto und ich mach die Klimaanlage an«, sagte er und wir beide stiegen in das Auto. Als ich einstieg schlug mir die warme Luft direkt in mein Gesicht. Dieses Gefühl war wirklich eklig. Die armen Süßigkeiten im Kofferraum. »Es tut mir leid, Aleyna. Ich wusste nicht, dass du die ganze Zeit auf mich warten musstest der Fahrer hätte schon längst da sein müssen«, entschuldigte er sich. »Ich dachte du wärst sauer. Es tut mir leid« »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Warte hier ich hole dir etwas zum trinken. Ich komme gleich«, bevor ich aber ablehnen konnte, war er schon weg. Langsam wurde es im Auto etwas Kühler und ich sah mich im Spiegel an. Eine Strähne klebte auf meiner Stirn, weil ich so geschwitzt habe und ich spürte wie sie am Nacken auch klebten. Kerem stieg wieder in das Auto mit mehreren Flaschen »Sorry, wusste nicht was du am liebsten trinkst«. Ich nahm die Wasserflasche und trank ein paar große Schlücke davon.Ich hatte gar nicht gemerkt wie viel Durst ich eigentlich hatte. »Wasser reicht für mich«, sagte ich dann als ich fertig war. »Danke«. Er fuhr los, war aber die ganze Fahrt über ruhig. Er redete überhaupt nicht, weshalb ich die ganze Fahrt über auch ruhig war.


Im Hotel angekommen verstaute ich erstmal meine Sachen, ging duschen und richtete mich. Ich glaube Kerem gehört zu haben wie er ins Zimmer rein kam, weshalb ich mich beeilte damit er auch in das Badezimmer konnte. Nach eineinhalb Stunden war ich fertig, etwas länger als ich erwartete und in einer halben Stunde müssen wir dort sein. Kerem lief an mir vorbei um in das Badezimmer zu gehen und ich zog mich direkt um. Weil er gerade erst rein gelaufen ist brauche ich keine Angst haben, dass er einfach hinter mir auftauchte. Ich schloss den Knopf hinten an meinem Kleid und betrachtete mich von hinten im Spiegel. Das was mich an diesem Kleid stört ist, dass man meine Narbe sieht. Durch meine Haare kann ich das Meiste aber verdecken.  Ich nahm meine Tasche, saß auf dem Bett und chillte am Handy bis Kerem auch fertig war. Ohne etwas zu sagen gingen wir dann raus. Wahrscheinlich ist er jetzt einfach ernst, weil wir auf einer geschäftlichen Reise sind. Er ist professionell, deshalb sollte ich es auch versuchen. So ist er dann wohl normalerweise zu seinen Angestellten. Ich merkte dennoch, dass er viel zu gestresst war. Wie ich die Stimmung aber auflockern konnte ohne unprofessionell zu werden, wusste ich aber nicht weshalb ich einfach nichts sagte.


Als wir ankamen standen wir vor einem riesigen Gebäude. Mir fiel aber auf, dass hier viele Polizisten standen. Vielleicht liegt es daran, dass es eine große Veranstaltung ist.
Als wir rein gingen sah es viel schöner aus als draußen.Viel zu schön für so ein langweiliges Treffen. Drinnen standen viele Menschen die sich miteinander unterhielten. Ich lief die ganze Zeit Kerem einfach hinterher da ich nicht wirklich wusste was ich tun sollte. Er unterhielt sich mit potenziellen Geschäftspartnern und immer wieder sagte zwar auch etwas aber nicht zu viel, um nicht zu nerven und um auch nichts falsches zu sagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Frau auf uns zu. Sie lief direkt auf Kerem zu, umarmte ihn und beachtete mich überhaupt nicht. Kerem empfand es auch nicht als wichtig mich irgendwie vorzustellen. Als sie dann anfing ihn auf die Wange zu küssen und ihn dann noch ewig anzustarren ging ich. Das war mir zu Privat. Ich suchte die Toilette. Die ich auch fand. Als ich fertig war traf ich auf den Mann von heute Mittag.  »Hello! So we meet again!« »Hahah yes. Sorry but I have got to head back«, beendete ich das Gespräch bevor es überhaupt begann. Als ich gerade gehen wollte bemerkte ich wie dieser Typ mir ein Tuch vor meine Nase hielt. Ich versuchte so zu tun als ob ich Ohnmächtig wäre und achtete dabei darauf nichts einzuatmen. Wenn er seinen Griff lockert würde ich dann die Chance nutzen um wegzurennen. Ich darf nicht einatmen! Ich wiederholte diese Worte mehrmals im Kopf. Doch anstatt den Griff zu lockern, presste er das Tuch noch mehr in mein Gesicht bis ich es nicht mehr aushielt und letztendlich tief einatmete.


P.o.V.:Kerem

Ich wartete nun schon seit einer halben Stunde auf sie. Langsam machte ich mir Sorgen. Ist ihr vielleicht etwas passiert? Ich beschloss, zu den Polizisten draußen zu gehen und ihnen zu sagen, dass sie nach ihr suchen sollten. Ich wusste doch ganz genau wie gefährlich es hier ist. Warum habe ich sie einfach gehen gelassen?

𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt