P.o.V.: Aleyna
Ich fragte mich was Kerem wohl für heute geplant hat. Wir wollten heute meinen Geburtstag nachholen und seit gestern Abend ist er richtig gut gelaunt. Nicht, dass ich das schlecht finden würde aber es ist schon komisch ihn nur noch lächeln zu sehen. So gefühlt permanent und ohne Pause. Auf jeden Fall musste ich den Koffer für mich und Kanurya packen, dennoch wusste ich nicht wohin es gehen soll. Ich war mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher was ich einpacken sollte. Damit meinte ich nicht Pullover oder T-Shirt, sondern etwas anderes. Schon der Gedanke daran lässt mich erröten. Was ist wenn es wirklich so weit kommt? Ich bin schon zwanzig Jahre alt und Kerem ist vierundzwanzig. Wir sind beide Erwachsene Menschen, also wovor genau habe ich Angst? Auch wenn ich mir sicher bin, dass er der einzige sein wird mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen kann, kann ich mir nicht wirklich vorstellen so verbunden mit ihm zu sein. Auf so eine Art. Noch nicht. Aber warum sollte er sich denn sonst so freuen? Er ist ein Mann mit Bedürfnissen. Das ist doch normal, oder? Ich entschloss mich dazu die Unterwäsche anzuziehen und natürlich von denen noch welche einzupacken.Man weiß ja nie. Als ich fertig war und nachschauen wollte ob Kerem noch Hilfe brauchte, warteten er und Kanurya schon unten auf mich. »Aly komm schnell ich will jetzt gehen!«, jammerte sie herum. »Ja, Rya warte ich zieh noch schnell meine Jacke und meine Schuhe an«. Ich drehte mich zu Kerem um, damit ich ihn fragen konnte wie wir Kanurya zur täglichen Untersuchung bringen können, wenn wir nicht zuhause sind. »Und wie machen wir es wegen Kanurya? Wie soll sie für die Untersuchungen ins Krankenhaus?« »Keine Sorge, es ist alles geregelt. Das war schon für deinen eigentlichen Geburtstag geregelt. Das Krankenhaus vor Ort weiß Bescheid also wird es dort genau so wie hier ablaufen«. Er zog mich an meiner Schulter näher zu sich und gab mir einen Kuss auf mein Haar. »Mach dir keine Sorgen«.
Wir fuhren jetzt schon seit einer Stunde. Als das Lied im Radio endete und das nächste kam, erkannte ich das Lied schon in den ersten Sekunden. Das Lied, das gerade lief war ,,Wouldn't it be nice" von den Beach Boys. Auch wenn das Lied schon alt ist, mochte ich es sehr. Ich weiß nicht warum aber ich mochte alte Lieder allgemein irgendwie schon immer mehr als die jetzigen. Die machen meistens immer so gute Laune. Plötzlich hörte ich Kerem neben mir schreien. »Wuhuuu! Ich liebe dieses Lied!« Und von einem Moment auf den anderen, verbesserte sich seine Laune schlagartig. Ich sah zu ihm während er das Radio lauter drehte. Und der Moment wurde immer besser als er dann noch anfing mit zu singen. »Wouldn't it be nice if we were older? Then we wouldn't have to wait so long...«. Ihm dabei zuzusehen wie er im Takt zur Musik mit dem Kopf wippte und und den Text aus dem Hals brüllte brachte mich zum Lachen. Er hörte natürlich nicht auf, das wollte ich auch nicht und so ging das auch weiter bis der Lachanfall von Kanurya immer schlimmer wurde. Sie fing an zu lachen bis ihr Gesicht knalltosa wurde und sie fast keine Luft mehr bekam. Durch diesen Lachanfall hörte Kerem auf zu singen und fing stattdessen auch an zu lachen. Aus irgendeinem Grund fing ich dann auch an zu lachen, weil mich das Lachen der beiden angesteckt hatte. Das ist eines der Momente die ich am liebsten für immer bewahren will, mich immer an sie erinnern will und niemals verlieren darf.
Nachdem wir am Flughafen ankamen und Kanurya zum ersten Mal mit dem Flugzeug geflogen ist, kamen wir endlich an. Kerem hatte ein Wochenende für uns auf den Seychellen gebucht. Als wir dann noch in der Suite ankamen wurde ich sprachlos. »Kerem das ist zu viel«, brachte ich nur raus. »Für dich ist nichts zu viel«. Kanurya haben wir schon in eines der Zimmer gebracht wo sie auch schlief. Kerem umarmte mich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. »Das und sogar mehr hast du verdient. Ich hätte die ganze Insel für dich kaufen können, aber das wäre immer noch nicht genug für dich. Du musst dir auch mal etwas gönnen«, sagte er dann. »Aber-« »Nein nichts aber. Du hast dir einen kleinen Urlaub verdient. Es sind nur zwei Tage die du auch genießen musst, wenn wir schon hier sind. Heute ruhst du dich zuerst aus und in den nächsten zwei Tagen lässt du dich verwöhnen und genießt alles was dieser Ort zu bieten hat. In drei Tagen sind wir dann auch schon wieder weg. Wenn du willst, dann können wir um Sommer noch mal hier her kommen". Ich drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen, den er natürlich auch erwiderte. Es war schon spät, weshalb wir dann auch schlafen gingen. Mal sehen was er für morgen noch alles geplant hat.
DU LIEST GERADE
𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
RomanceNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...