P.o.V.:Aleyna
Mittlerweile hat sich auch Kanurya eingelebt. Sie und Ana, die Putzfrau die jetzt auch auf sie aufpasst, verstehen sich wirklich gut. Kanurya geht jetzt auch wieder in den Kindergarten und spielt wieder mit ihren Freunden. Leider müssen wir immer noch für die Untersuchungen ins Krankenhaus fahren, daran hat sich noch nichts geändert. Immerhin verbringe ich dadurch automatisch Zeit mit ihr. Kerem ist wirklich süß zu ihr. Er überschüttet sie mit Spielsachen und alles was sie sich wünscht, dass es sogar so weit gekommen ist, dass sie verzweifelt überlegt mit was sie heute spielen soll. Vielleicht eher das was sie eigentlich will? Oder doch lieber ihre Puppen damit sie sich nicht zurückgelassen fühlen?
Es war noch früh morgens, deshalb lief ich schonmal in die Küche um Frühstück vorzubereiten. Kerem sollte eigentlich schon wach sein, normalerweise höre ich ihn um diese Uhrzeit duschen. Vielleicht hat er verschlafen? Als ich an die Tür klopfte kam keine Antwort weshalb ich die Tür öffnete um reinschauen zu können. »Kerem?«, rief ich aber bekam keine Antwort. Ich lief rein und schüttelte ihn um ihn aufzuwecken. »Bitte noch fünf Minuten, antwortete er dann endlich. Normalerweise ist er nicht so. Um zu gucken ob er vielleicht krank war, legte ich meine Hand auf seine Stirn die vor Hitze glühte. »Warum sagst du nicht, dass es dir nicht gut geht?« Ich wollte runterlaufen um ihm etwas zu holen wurde von ihm aber am Arm festgehalten. »Mir geht es gut. Wirklich. Ich komme gleich runter«. »Nein. Bleib im Bett liegen. Das ist am Besten für dich«, überredete ich ihn und drückte ihn dabei wieder zurück auf sein Bett. »Ich habe alles unter Kontrolle. Du bleibst heute den ganzen Tag im Bett. Hast du mich verstanden?« Er sah mich aber nicht wirklich an, sondern schloss seine Augen um wieder weiter zu schlafen weil er zu erschöpft war. »Und noch wichtiger Kerem. Du ruhst dich aus! Wenn du nicht gesund wirst und dann noch Kanurya ansteckst... Du wirst es dann so hart bereuen von deinem Bett aufgestanden zu sein und nicht auf mich gehört zu haben«,drohte ich ihm. Also versuchte ich zumindest. »Ja, Boss«, kam es aber dann leise von ihm gemurmelt.
Ich lief aus dem Zimmer und holte ein paar Sachen. »Ich muss gleich los aber als erstes musst du jede Stunde dein Fenster kurz aufmachen um durchzulüften, ok? Tut mir leid aber ich will Ana nicht zu oft zu dir hoch schicken, weil-« »Weil es sein könnte, dass sie sich selbst ansteckt und dann noch vielleicht Kanurya. Ich weiß schon. Und dadurch, dass sie nicht komplett gesund ist kann es gefährlich werden«, beendete er meinen Satz. »Ja genau. Tut mir leid«, sagte ich und öffnete das Fenster. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du machst das richtig«. »Ich habe dir noch einen Tee gebracht und Wasser, du musst viel trinken«. Er nickte nur darauf und ich lief wieder zurück zu ihm und setzte mich an sein Bett. Ich maß seine Temperatur um sicher zu gehen und gab ihm die Medizin. »Falls etwas sein sollte rufst du mich an, ok? Oder Ana oder den Arzt, falls es schlimmer wird. Es tut mir so leid, dich jetzt alleine hier zu lassen«, entschuldigte ich mich. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn auf die Stirn. »Sorry aber das musste sein. Du kannst nur mit ganz viel Liebe gesund werden«, spaßte ich woraufhin er auch anfing zu lachen. »Du musst dich nie dafür entschuldigen, wenn du mich küssen willst. Und ja, ich sage dir bescheid wenn ich etwas brauche und mir tut es leid, dass du heute jetzt alleine arbeiten musst. Aber das ist nicht das erste Mal, dass ich krank bin. Ich werde es überleben«. »Ich muss jetzt gehen, heute wird der Tag wahrscheinlich lang«, verabschiedete ich mich von Kerem und lief dann runter. Ich lief in die Küche und kochte schnell eine Suppe die ich immer für Kanurya machte, wenn sie krank war. Es war sogar eines ihrer Lieblingsessen. Bevor ich ging bat ich Ana noch darum ihm später die Suppe hoch zubringen und klärte sie auch auf, Kanurya von ihm weg zu halten
Der Tag verlief wie erwartet. Dadurch, dass Kerem nicht da war musste ich vieles absagen und hatte noch mehr Aufgaben die ich erledigen musste. Heute war es wirklich ein schlechter Tag, da ich nicht mal dazu gekommen bin etwas zu essen und natürlich war ich dadurch automatisch schlecht gelaunt. Zurzeit habe ich auch immer Kopfschmerzen. Ich weiß nicht von was das kommt, aber es nervt. Als ich dann endlich zwei Stunden später als sonst Zuhause war, schlief Kanurya schon weshalb ich zu Kerem ging. »Geht es dir schon besser?«, erkundigte ich mich bei ihm. Er sah von seinem Handy auf. »Ja und tut mir leid, dass du heute alles alleine erledigen musstest«. »Kein Problem. Mir macht das nichts aus. Hast du noch Hunger?« »Nein aber deine Suppe hat echt gut geschmeckt« »Wirklich? Du musst schon ehrlich sein. Nicht dass ich das selbe wieder mache obwohl es dir eigentlich gar nicht schmeckt«, warnte ich ihn. »Sie war vorzüglich!«, antwortete er in einem gehobenen Ton und fing dann an zu lachen. »Hast du Kopfschmerzen? Ich hol dir Kopfschmerztabletten und etwas zum trinken. Dein Wasser ist schon leer«. »Nein ist schon gut. Ich denke ich kann übermorgen wahrscheinlich wieder arbeiten« »Nein bleib lieber einen Tag länger Zuhause. Ich schaffe das schon«, versuchte ich ihn zu überzeugen. Wiederwillig akzeptierte er es und fragte ich dann besorgt:»Geht es dir gut?« »Ja aber ich bin etwas Müde. Ich gehe jetzt glaub ich schlafen. Gute Nacht« »Gute Nacht und danke«, antwortete er während ich die Tür schloss.
Nach dem ich mit allem fertig war, wollte ich nochmal nach Kerem sehen. Die letzte Zeit auf der Arbeit mit den Projekten die er erst vor kurzem abgeschlossen hatte und Kanurya waren wohl zu viel für ihn. Ich hätte ihn vielleicht nicht mit allem belasten sollen. Ich brachte ihm noch etwas zu trinken und wollte ihm noch sagen, dass er mich rufen soll falls etwas ist aber er schlief schon. Soll ich es dann einfach lassen? Aber was ist wenn es doch nicht nur ein einfacher Fieber ist und er merkt, dass er etwas braucht aber er will mich nicht aufwecken? Warum hab ich ihm nicht schon früher bescheid gesagt, ich will ihn jetzt nicht extra aufwecken. Er sah schon etwas müde aus und er ist krank. Ich sollte ihn einfach schlafen lassen. Aber ich will ihn nicht alleine lassen...
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𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐
RomanceNach Jahren in denen sie im Kinderheim lebte, zog Aleyna mit ihrer kleinen Schwester aus. Sie lebte das erste Jahr ein bescheidenes und dennoch akzeptables Leben bis sich der gesundheitliche Zustand ihrer Schwester extrem verschlechtert und sie alle...