Sofort schüttelten beide ihren Kopf. ,,Du musst ihn kaufen, er ist einfach... perfekt." Lächelnd und berührt sah ich sie an. ,,Ich werde ihn aber wohl nicht kaufen können." Nathalie sah mich fragend an. Ich seufzte und rieb mir unwohl über den Arm. ,,Ich hab den Preis noch nicht gesehen." Kyle reagierte sofort, lief los und hielt hinter mir an. Er fischte sich das Preisschild heraus und sah es wohl lange an.
,,Und?"
Es herrschte eine kurze Stille, in der kein Wort über seine Lippen kam.
,,120.."
Erschrocken, so ein teuren Stoff an meinem körper zu tragen, riss ich meine Augen auf. ,,Es tut mir leid, das kann ich nicht bezahlen." Nathalie sah mich gekränkt und traurig zugleich an. ,,Wenn ich könnte, würde ich ihn kaufen, aber mir fehlt zur Zeit die Möglichkeit." ,,Ach, Liebes, ich bin doch nicht enttäuscht deswegen, eher weil ich dir gerne eine Freunde bereitet hätte, indem du dieses Stück mit nach Hause nehmen kannst." Sie sah mich aus warmen braunen Augen an, doch ich sah sie nur traurig lächelnd an. ,,Danke Nathalie, aber es ist ja auch halb so schlimm. Ich such mir einfach was anderes aus oder gehe morgen ohne."Damit verschwand ich wieder in der Kabine und streifte mir den blauen Stoff von meiner bleichen Haut. Ich zog mir gerade mein Shirt über den kopf, als plötzlich Kyle seine Hand in meine Kabine streckte. ,,Gib mir mal den Bikini, Caprice." Schulterzuckend überreichte ich ihn ihm und zog mich weiter an, während ich Kyles Schritte hörte, die sich entfernten.
Was machte ich mir auch nur für Gedanken wegen irgendeinem Bikini. Ich gönne mir sonst auch was, was mir den Kauf unter dem Vorwand, man könne sich ja einmal was teures gönnen, nicht berechtigte. Schließlich tat ich es ja manchmal, was ja uch der Grund dafür war, dass mein Vater öfter sauer wurde. Aber verständlich..
Ich trat angezogen aus der Kabine und schlich in den vorderen Bereich des Geschäftes, wo mir schon zwei grinsende Gesichter entgegenblickten. Etwas überfordert wand ich mich an Kyle. ,,Gehen wir?" Er nickte und überreichte mir eine kleine Tüte, auf der "Dessous und Bademode Scarf' " draufgedruckt war. Irritiert sah ich ihn an und dann in die Tüte. Zwischen dem hellen Stoff erkannte ich den mir bekannten blauen Stoff. Mein Blick schnellte zu ihm hoch, dann zu Nathalie. ,,Ich meinte doch, ich kann das nicht bezahlen, es tut mi-" ,,Das kriegs du ja auch geschenkt, du Dummerchen."
Was?, hauchte ich innerlich.
,,Das geht doch nicht, der Preis ist viel zu hoch!" Kyle legte seine großen Hände auf meine Schultern und sah mich von der Seite amüsiert an. ,,Das passt schon. Sieh es als Geschenk zu dem Beginn unserer Freundschaft."
Um mein Herz wurde es ganz warm und meine Wangen wurden auch immer heißer.
Kyles Tante nickte bestätigend. ,,Du solltest ihn definitiv annehmen. Ich habe ihn gerne günstiger herausgegeben. Einmal, weil mein Neffe der Käufer ist und zweitens, da er dir soo gut steht. Du siehst da umwerfend drin aus! Wenn Kyle ihn nicht gekauft hätte, hätt' ich ihn dir ebenfalls mit einem großen Rabatt gegeben. Der eine Bikini tut uns nicht weh, okay?"Ich war baff. Wie konnte man denn nur so großzügig sein?
,,Nathalie, das... das ist wirklich sehr lieb von euch, aber ich kann ihn nicht annehmen." Ich schaute ihr in ihre warmen braunen Augem, die hilfesuchend hinter mich zu Kyle blickten. Gerade noch von einem Sieg meinerseits ausgehend, legte er plötzlich seine Hand auf mein Schulter, weswegen ich mich leicht zu ihm drehte. ,,Du beleidigst meine Tante damit, wenn du das Angebot nicht annimmst. Und nicht nur sie... mich auch." Der Junge vor mir schaute mit seinen blauen Augen auf mich hinab und zog seine Unterlippe hervor. Und ich Volltrottel wurde von seinem Blick weich!
Lass dich nicht unterkrieg-
Oh nein, jetzt tat ihm es Nathalie auch noch gleich.
Kurz rang ich mit mir. War es richtig solch ein Geschenk anzunehmen? Solch eine Großzügigkeit auszunutzen? Vielleicht verletzte ich sie beide damit wirklich. Und Menschen zu verletzten wollte ich ja gezielt nicht mehr tun.
Schon wieder so ein Zwiespalt!,,Bitte, Liebling", schmollte die liebenswürdige Verkäuferin. Und das war der Punkt, an dem ich nachgab.
,,..Gut, okay."
Nathalie klatschte wieder in ihre Hände. ,,Prima!" Kyle klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter.,,Geht doch, Spießer." Empört drehte ich mich wieder zu dem Blauäugigen. ,,Ey!", steiß ich beleidigt hervor. Doch er lachte mal wieder nur.
,,So, ihr müsst ja jetzt weiter, hab ich gehört. Ich wünsche euch viel Spaß!" Sie drückte mich einmal fest, was ich erst überrascht erwiderte. Kyle gab sie wieder einen Kuss und verabschiedete sich.
Wir gingen gerade aus der Türschwelle, als sie uns nochmal etwas zurief. ,,Und überlegt euch schon mal welchen Nachnamen ihr behaltet." Mein Blut schoss wieder in meinen Kopf, als ich die Message hinter dieser Aussage erkannte. Kyle stöhnte nur auf, musste dann aber auch grinsen. ,,Du wirst bei unserer Hochzeit eh nicht eingeladen." Nathalie verfiel nur schallendes Gelächter, sodass sich sogar Passanten vor dem Laden zu uns umdrehten.
Oh Gott, steh mir bei.
Im nächsten Kapitel gibts wieder was von Nick zu hören, guys ;) Oah ich freu mich schon bisschen
Was denkt ihr eigentlich bisher von Kyle? Es fällt mir irgendwie schwer die Persönlichkeit für diesen Charakter in meinem Buch darzustellen, kp wieso.

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Besessen
RomanceSie lernt einen jungen Mann kennen. Dieser jedoch zeigt schon nach kurzer Zeit seine dominante, selbstsichere und einschüchternde Art, mit der das zurückhaltende Mädchen mit schlimmer Vergangenheit sehr zu kämpfen hat. Er will sie und lässt sie nich...