Hochschrecken tat ich, als Nick wieder mit einem Lächeln in den Raum kam. Erwartungsvoll sah ich ihn an, er jedoch grinste nur weiter und lief wieder auf mich zu. Nick kam kurz vor mir zum Stehen und befahl mir, meine Hand auszustrecken.
Dies tat ich nach kurzem Zögern und schon legte der Grauäugige mir etwas in sie. Verwundert sah ich auf meine Handinnenfläche und erkannte etwas Silbernes. Ich schaute es mir genauer an und erblickte ein feines silbriges Armband mit einem schönen Angänger.
Der Anhänger bestand auf einer ebenfalls silbernen kleinen Katze, die sich elegant und gleichzeitig verspielt um einen kleine Perle am Band schlängelte. Ihr Körper war klein und zierlich und in den Augen saßen zwei winzige Steinchen. Ich hoffte sehr, es waren nur Glassteine.
Das Armband wirkte an sich sehr schlicht und edel und um so mehr unangenehm wurde die Situation für mich. Das Geschenk war bestimmt teuer, zudem war es zu keinem Anlass, sondern einfach nur so.,,Das gehörte mal einer Bekannten von mir. Ich habe sie nochmal reinigen lassen und wollte sie dir gerne schenken."
Ich riss entsetzt meine Augenbrauen hoch und öffenet zugegeben leicht geschockt den Mund. ,,Wenn das ein Familienerbstück ist-", wollte ich gerade protestieren, doch meine Argumentation wurde von Nick unterbrochen.
,,Keine Sorge." Er sah mich belustigt an. ,,Das gehörte niemand wichtigem. Ich habe nur bei dem Motiv an dich gedacht und wollte dir eine Freude bereiten."Meine wohl von ihm erhoffte und damit auch gelungene Freude musste mir man wohl ansehen, denn ich strahlte über das ganze Gesicht. ,,Danke, das ist sehr lieb."
Seine weiche Seite erwärmte mir das Herz und in mir fühlte er sich so an, als ob die Sonne aufgehen würde. Angenehme Lichter flackern und erhellen das dunkle Umfeld. So oft dachte niemand an mich und seine Fürsorge, Aufmerksamkeit und Zuneigung vernebelte meine Sinne. Positiv.
Ich stand auf und verschränkte meine Hände. ,,Ich..eh.. vielen Dank." Ich lächelte ihn von unten an und fügte dann ein "Das wär doch nicht nötig gewesen" hinzu. Er jedoch winkte es nur ab und sah mich lange nachdenklich an. Der Blick war komisch und wie so oft konnte ich ihn nicht deuten. Irgendwann fragte ich leise, was los wäre, aber er gab mir wieder keine vernünftige Antwort und wandte seinen Kopf ab.
Um diese ganz plötzlich seltsame Atmosphäre zwischen uns zu ändern und das Wohlbefinden zu steigern, beschloss ich, ein neues Thema anzufangen. ,,Du Nick?", begann ich schüchtern. Er hob seinen Blick zu mir und sah mich auffordernd an, ich solle weiter reden. Nervös spielte mit einer velorenen Haarsträhne. ,,Als was arbeitest du?"
Nick warf mir einen scharfen Blick zu und stützte sich mit den Unterarmen auf dem modernen schwarzen Tisch ab. ,,Wieso willst du das wissen?"
Ein unwohles Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als sich seine intensiven Blicke in meine Haut bohrten und es sich anfühlte, als wenn Laserstrahlen aus seinen Pupillen geschossen kämen. Sie verätzten meine Haut und ließen mich innerlich schreien.
,,Ich hab mich nur dafür interessiert", nuschelte ich verlegen.,,Für mich interessiert", korrigierte er süffisant. Seine Stimmungsschwankungen verwirrten mich ehrlich gesagt. Ich konnte nie wissen, wie ich mich in seiner Gegenwart zu verhalten hatte.
Ich musste mich anpassen, nicht umgekehrt.
Trotzalledem färbten sich meine Wangen natürlich tief rosa. ,,N-nein, ich wollte doch nur wissen, wel-"
Mein lächerlicher Versuch, mich geschickt herauszureden, scheiterte natürlich, indem Nick mir ins Wort fiel. Und zwar lachend. ,,Alles gut, Prinzessin, ich wollte dich nur auf den Arm nehmen. Ich hab mich halt gefreut, dass du dich von dir aus für mich und mein Leben interessierst."Er hatte sich wirklich gefreut?
Wieder einmal lächelte ich zurückhaltend, überwältigt von seiner Präsenz.
,,Und um deine Frage zu beantworten.." Er holte einmal tief Luft und sprach weiter. ,,Ich arbeit-"
Seine Wort blieben unbeendet in der Luft stehen, als ganz aus dem Nichts ein Handyklingeln ertönte. Erst nach 4 Sekunden bemerkte ich, dass es sich dabei um meines handelte und hektisch kramte ich auf meiner Tasche mein Smartphone hervor. Als ich es in meiner Hand hielt, konnte ich keinen Namen auf dem Display, sondern nur eine für mich unbekannte Nummer identifizieren. Irritiert sah ich kurz zu Nick hoch, der mich erwartungsvoll ansah. Schnell drückte ich auf "Anruf annhemen" und presste es mir an meine rechte Ohrmuschel.,,Hallo?"
Es ertönte ein leises Kruscheln aus der Leitung, bis ich eine tiefe Männerstimme durch das Telefon drang.
,,Caprice?"
Ich erschrak, als ich die Stimme erkannte. Mit ihm hätte ich gerade als leztes gerechnet. Augenblicklich sah ich zu dem Braunhaarigen und konnte nur einen mehr als nur finsteren Gesichtsausdruck ausmachen, der mir wie so oft eine Gänsehaut bescherte.
Hier auch schon das nächste, meine lieben Leser:D
Wer glaubt ihr hat sie angerufen?

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Besessen
Storie d'amoreSie lernt einen jungen Mann kennen. Dieser jedoch zeigt schon nach kurzer Zeit seine dominante, selbstsichere und einschüchternde Art, mit der das zurückhaltende Mädchen mit schlimmer Vergangenheit sehr zu kämpfen hat. Er will sie und lässt sie nich...