Ich entkam erst meiner Starre, als wir von hinten angemotzt wurden, weiter vor zu gehen. Folglich eilte ich zügig die 3 Schritte vor, Nick natürlich mit. Die ganze Zeit spürte ich deinen Blick auf mir. Nach einiger Zeit Zweisamkeit von uns beiden verblassten die Intensität seiner Blicke auf mir immer noch nicht. Fast schon süprte ich es, wenn er mich berührte. Ich konnte ihn auf mir spühren, wenn er es tat. Irgendwann wurde es mir zu viel, da meine Finger anfingen, zu kribbeln, bis ich mich schließlich genervt umdrehte und ihn auffordernd aber zugleich neugierig ansah.
,,Was schaust du mich so an, Nick?"
Er jedoch zog nur eine Augenbraue hoch und starrte weiter. Dieser permanente Augenkontakt wurde mir zu viel, weshalb ich gerade meinen Kopf wieder seufztend abwenden wollte, als er mich hinderte, indem er seine Hand nach vorne schnellen ließ und sie nah an meine Stirn hielt, mich aber nicht berührte. Überrascht zuckte ich ein wenig zusammen. Mit einer gekräuselten Stirn sah ich zu ihm und zu seiner Hand, die kurz vor meinem Kopf schwebte.
Was macht er da?
Er schaute mir aber nicht in die Augen, sondern konzentrierte sich stetig auf einen Punkt über meinen Augenbrauen.
Im nächsten Moment erkannte ich auch wieso.
Vorsichtig schob er meine Haare zurück und öffnete daraufhin wahrscheinlich unbewusst seinen schönen Mund. Weil er mit seinen Fingern ganz leicht meine Haut berührte, fing es dort an, zu kribbeln. Ich mochte seine Berührungen sehr. Sie ließen mich Wärme spühren, die seiner kühlen Präsenz im Grunde widersprach. Das war jedoch zweitrangig, denn ich wusste nun, was genau er sich da ansah.
,,Wer war das?", fragte er mich mit einer belegten Stimme.
Zuerst wusste ich nicht, wie genau ich antworten sollte, ohne die Situation noch unangenehmer zu machen als sowieso schon.
,,Es... ich-"
Ich schaffte es nicht.
Ich schaffte es einfach nicht diese kleine Lüge über meine Lippen zu bringen. Bei Kyle war es fast zu einfach, aber bei ihm.. Es war mir unerklärlich, aber Fakt war Fakt. Stotternd stand ich nämlich hier, nach einer Antwort suchend. Und je länger ich überlegen musste, desto schwerer wurde es, die Antwort wahrheitsgetreu herüber zu bringen.,,Hat dir jemand weh getan?", fragte er mich ernst. Das Gefühl von Erleichterung sammelte sich in meinem Herzen an, doch ich fragte mich weshalb. Wieso Erleichterung? Wieso nicht Panik oder Unsicherheit, wie es so oft der Fall war? Tief im Inneren wollte ich vielleicht, dass jemand wahrnahm, was ich erleiden musste. Vielleicht wollte ich tief im Inneren, dass ich aussprach, dass mich mein Vater misshandelte. Vielleicht wollte ich, dass mir geholfen wird.
Aber ich konnte es nicht aussprechen.
Wenn ich es doch so sehr wollte, weshalb fiel es mir dann so schwer? Nicht einmal ein Nicken brachte ich zu Stande.
Verdammt!
Nicks Grau wurde von Nuance zu Nuance dunkel. Seine mit Gold besprenkelten Iriden nahmen an Glänzen ab, bis nur noch ein von seinem Lid und seinen Wimpern produzierter Schatten zu sehen war. Er biss hart auf seine Backenzähne, das konnte ich sehen. Kleine Falten legten sich zwischen seine nahezu perfekten Augenbrauen.
,,Ich bitte dich.. Sag mir die Wahrheit."
Auch wenn er wütend war, triefte seine Bitte gerade zu vor Verzweiflung und Resignation. Ich wollte es so gerne tun! Ihm sagen, wie es mir geht und wie sehr ich mein Umfeld hasse, wie sehr ich mich hasse! Aber irgendetwas hemmte mich.
Mutig öffnete ich meinen Mund, konnte aber niemals das ausprechen, was mir in diesem Moment auf dem Herzen lag, weil ich von der Verkäuferin unterbrochem wurde.
,,Die nächsten bitte", unterbrach sie uns schroff. Kurz sah ich Nick noch in seine Augen, als ich mich an die Dame in weißer Schürze wand und sie meine Bestellung aufnahm. Währenddessen herrschte eine bedrückende Stille zwischen ihm und mir. Keiner sagte nur ein Wort, was mir im Endeffekt wohl lieber gewesen ist.
,,Hier!" Die Dame hinter dem Tresen reichte mir zwei Tablette mit Essen und Trinken, von denen mir Nick, ganz charmant wie er war, eins abnahm.
Schweigend liefen wir nebeneinander her zu meinem Platz. Ich war froh, dass Nick das Thema von vorhin beließ, obwohl ich spürte, dass es ihn nicht mehr viel davon abhielt, mich mit diesem Thema zu überfallen.
Zusammen kamen wir also den Sitzplätzen von den anderen näher. Ich sah sie schon von weitem herumspaßen. Um so näher wir kamen, umso weiter wollte ich weg. Doch es half alles nichts. Da musste ich jetzt durch.,,Bitteschön", meinte ich, während ich den anderen, die mir den Rücken zugedreht hatten, das Essen vor die Nase schob. Augenblicklich drehte sich die Clique zu uns um. Natürlich blieben sie mit ihren Augen nicht an mir hängen, sondern wanderten weiter zu der Person hinter mir. Besonders unwohl fühlte ich mich bei Auroras Blick. Sie schien ihn förmlich auszuziehen.
,,Wen hast du denn da mitgebracht," fragte Katy schnurrend. Die lächelte Nick überfreundlich zu. Sie und die anderen scheinen sich an sein Auftreten auf der Party wohl nicht zu erinnern, weil sie wahrscheinlich zu viel getrunken hatten. Doch Aurora und Catherine erkannten ihn sehrwohl, das konnte ich an ihren Augen ablesen.
,,Du bist doch.." Catherine überlegte kurz, bis sie sich zu erinnern schien, da ihre Augen aufblitzen. ,,Caprice Onkel!"
Nick hinter mir murmelte verstimmt irgendwas, was ich aufgrund der lautstärke hier nicht verstehen konnte. Doch ich wusste, dass ihm diese Bezeichnung keineswegs gefiel.
,,Setz dich Doch! Das Spiel geht los." Wie auf Kommando nahmen wir Platz, auch wenn ich mir sicher war, dass Aurora nicht mich gemeint hatte. Ich seufzte einmal, woraufhin Nick seine rechte Hand auf meinem Oberschenkel platzierte und mich entschuldigend anlächelte. Ich erwiderte den Blick und seufzte erneut.
Das wird ein langes Spiel.
Tut mir leid, meine Lieben. Das war es für heute. Ich freue mich auf die nächsten Kapitel, wenn ich die endlich mal fertig kriegen würde.. Ich würde euch gerne schneller meine Produkte abliefern, was mir aber leider Gottes schwer fällt in letzter Zeit, weil ich einfach nicht weiter komme. Ich gebe aber mein bestes! Ich wprde gerne eure Meinung hören, vielleicht motiviert sie mich ein bisschen mehr preiszugeben oder mich mehr anzustrengen.
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest!
Mit ganz viel Liebe
Eure TakeUrMaskOff

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Besessen
RomanceSie lernt einen jungen Mann kennen. Dieser jedoch zeigt schon nach kurzer Zeit seine dominante, selbstsichere und einschüchternde Art, mit der das zurückhaltende Mädchen mit schlimmer Vergangenheit sehr zu kämpfen hat. Er will sie und lässt sie nich...