Aurora hatte ihre Haare zu einem hohen Zopf gebunden und hatte eine große dunkle Sonnenbrille auf ihrem Kopf sitzen, wie ich es von hinten erkennen konnte.
Ich murmtelte ein "Hi", was sie nur mir einem Blick zu mir durch den Rückspiegel quittierte.Die Fahrt über quatschten die beiden vorne miteinander, während im Hintergrund das Radio lief und die beliebtesten Pop-Songs abspielte. Ich sah nur aus dem Fenster und beobachtete die Häuser, an denen wir vorbeizogen.
Irgendwann wurde mir langweilig und entsperrte mein Handy, was ich in einer kleinen altrosanen Handtasche verstaut hatte. Das Display erleuchtete und ich stockte, als ich sah, wie viele Anrufe und Nachichten ich verpasst hatte.
Alle von einer Person.
12 Anrufe und 27 Whatsapp-Nachrichten und alle von Nick.
,,Caprice!"
,,Geh an dein Handy!"
,,Jetzt!"
,,Caprice?"
,,Es tut mir leid, ich wollte nicht so aufbrausend sein"
,,Ich habe kein Recht dazu"
,,Kätzchen?"
,,Geh an dein verdammtes Handy!!!"
,,Fuck wenn du nicht bald antwortest.."Ich schaltete den Bildschirm aus. Auf dem schwarzen Display konnte ich meinen verzweifelten Gesichtsausdruck erkennen. Was soll das? Wieso machte er das? Wir kannten uns doch noch nicht so lange, dass er mir sowas antun könnte.
Ich kehrte erneut in die Realität zurück, als sich Catherine von vorne zu mir umdrehte und grinsend meinte: ,,Wir sind daaa." Aufgeregt packte ich meine kleine Tasche und schmiss mein Handy in diese. Ich tappste Aurora und meiner Freundin hinterher und konnte somit auch einen Blick auf Auroras Outfit werfen. Sie trug eine sehr kurze hellblaue Highwaist-Hot-pen mit Glitzersteinchen an der Seite und vielen Rissen, bei denen ich mich fragen musste, was genau daran noch Hose war. Als Oberteil trug sie nur ihr pinkes Bikinioberteil, nichts weiter.
Wir liefen eine bepflanzte Einfahrt entlang und konnten schon von weitem die laute Musik aus dem Garten hören, wobei ich mich wunderte, ob es hier keine Nachbarn gab, ansonsten würden hier schon mindestens drei Polizeiwagen stehen und mit lauten Sirenen auf sich aufmerksam machen. Doch hier waren keine, was mich dann doch beruhigte, wenn ich ehrlich war.
Catharine klingelte mehrmals. Einige Sekunden warteten wir, bis plötzlich die Tür von einem sehr angetrunkenen Jungen mit wilden Locken geöffnet wurde.
,,Ahh hahaha." Irritiert und kritisch musterte ich den schwankenden Typen, während die Mädchen neben mir ihn nur belustigt wieder rein schoben und hinterher lifen, ich tat es ihnen natürlich gleich.
Im Haus gammelten nur wenige Jugendliche herum, doch als man zur Terasse trat und in den großen Garten sehen konnte, überwältigte mich der Anblick. Überall standen lachende Leute mit roten Bechern in den Händen, Jungs die Körpfer ins kühle Wasser machten, Mädchen in aufreizenden Bikinis, die die Jungs schmachtend ansahen, Grüppchen, die sich unterhielten oder zwei Personen, die rummachten.Alles nicht meine Welt.
Es war nicht das, was ich wollte. Viel lieber wäre ich jetzt an meinem Lieblingsplatz unter dem Kirschbaum im Park am lesen oder in meinem Zimmer Musik hörend. Doch der Schweiß der vulgär tanzenden Menschen stach in meiner Nase und die Musik brachte mich nur dazu, meine Beine still zu halten. Mir gefiel der einfältige Bass nicht und leitete mich nicht zum tanzen. Ich wollte hier nur weg.
,,Hier." Ich sah nach links. Catherine hielt mir einen roten Plastikbecher entgegen mit irgendeiner Flüssigkeit in ihr. Auf Grund meines Durstes wegen der Hitze nahm ich ihn gierig entgegen und schüttete mir mit einem Mal den ganzen Inhalt den Rachen hinunter. Doch augenblicklich brannte er wie Feuer und brachte mich leicht zu Husten.
Billiger Alkohol.
Catherine und Aurora fingen an zu lachen und schüttelten den Kopf. ,,Dachtest du echt, das wäre Wasser?" Beschämt fing ich ebenfalls an zu lächelnund kratzte mir am Kopf.Oh man Caprice, mach dich doch nicht immer so lächerlich vor anderen.
Auf einmal kam eine leicht beschwipste Kate zu uns, die uns grinsend begrüßte. ,,Hello, my friends." Ihre Augen huschten zu mir. ,,Ulala, hast du da echt einen Bikini drunter? Ich hätte ja gedacht, dass du einen Ganzkörperanzug trägst." Sie kicherte los und die beiden neben mir ebenfalls. Meine Unsicherheit veranlasste mich dazu, meine Arme vor meinem Oberkörper zu verschränken.
Vielleicht hatte ich ja auch gar nicht vorgehabt, mein Kleid auszuziehen und meinen unperferkten Körper zu enthüllen? Sofort schossen mir die zartblauen Flecken auf meinem Körper ins Gedächtnis.
Die Mädchen beruhigten sich wieder und Catherine sah sich suchend um. ,,Ich geh mal zu meinem Schatzi, Leute. Bis später." Damit drehte sie sich um, verschwand in der Masse und ließ mich damit mit Aurora und Kate allein. ,,Aurora, ich muss dir unbedingt meinen Freund vorstellen, er ist so heiß", lachte Kate die Braunhaarige an. Sie harkten sich gegenseitig ein und kicherten. Diese verließ mich ebenfalls sofort und nun stand ich hier allein.
Etwas überforderter bahnte ich mir den Weg durch die ganzen Mädchen und Jungen zu einem etwas ruhigeren Platz. Als ich eine kleine Bank am Ende des Gartens ausmachen konnte, seufzte ich erleichtert. Ich ließ mich auf diese nieder und schloss die Augen, während ich mich zurücklehnte. Die laute Musik drang immernoch unangenehm in meine Ohren und verursachte ein unwohles Kribbeln in meinem Bauch.Nicht meine Welt.
Okay, okay, ich weiß, dass sich ein paar hier mehr erhofft haben, aber im nächsten Kapitel wird schon mehr passieren, versprochen. UND weil ich soo proud auf euch und mich bin, da wir über 33k Reads erreicht haben mit so vielen lieben Kommentaren, schenke ich euch das 39te Kapitel heute auch noch:)
Liebe Grüße und ein großes Danke an alle

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Besessen
Roman d'amourSie lernt einen jungen Mann kennen. Dieser jedoch zeigt schon nach kurzer Zeit seine dominante, selbstsichere und einschüchternde Art, mit der das zurückhaltende Mädchen mit schlimmer Vergangenheit sehr zu kämpfen hat. Er will sie und lässt sie nich...