Kapitel 25

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,,Wenn du mich versorgen willst: bitte."

Etwas sprachlos sah ich drein, doch nun wurde sein Ausdruck wesentlich ernster und ich bildete mir doch tatsächlich ein, sowas wie Angst in ihm zu lesen. ,,Hör mal, Caprice... Das, was Nora gerade gesagt hat.. Ich vögel mich nicht durch die Weltgeschichte. Sie übertreibt nur, weil sie nicht wahrhaben will, dass ich nichts von ihr möchte. Glaub ihr bitte kein Wort!"

Seine Augenbrauen hatten sich besorgt zusammengezogen, was mir verriet, dass ihm wohl wichtig war, dass ich nicht falsch von ihm dachte.

Darauf lächelte ich ihn beruhigend an. ,,Alles gut. Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen. Wir sind immerhin kein Paar. Du darfst tun und lassen, was du möchtest."

Doch er schien sich durch meine Rede keinesfalls zu beruhigen, eher im Gegenteil, er wurde aufbrausend.

,,Ich meine das ernst! Ich ficke sie nicht und werde es auch nie. Verdammt!"
Leicht schockiert hob ich abwertend meine Hände. ,,Du brauchst dir keine Gedanken machen, okay? Ich glaube dir doch. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass du dich bei sowas schon gar nicht vor mir rechtfertigen musst."

Mein Gegnüber grübelte wohl kurz, schien aber dann doch minimal erleichtert.

,,Gut, danke." Nick lächelte mich warm an. ,,Du bist echt die Beste."

Die Situation irritierte mich. Er schwankte von amüsiert zu ernst, von aufbrausend zu freundlich. Wie ich mit seinen schwankenenden Stimmungen umzugehen hatte, wusste ich nicht, jedoch schien es bisher recht gut zu funktionieren, immerhin wurde er nach jeder brenzligen Situation wieder ruhig.

Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und legte meine Hände auf meinen Schoß, während Nick einen Arm lässig über die Lehne legte. Er herrschte kurze Zeit Stille in seinem großen Wohnzimmer und augenblicklich fragte ich mich, was mich dazu geritten hatte, ohne Ankündigung und Grund herzukommen. Dabei wollte ich doch nur einmal von zu Hause weg und außerdem fühlte ich mich bei ihm wohl. Ich fühlte mich bei ihm beschützt..

Lächerlich, ich weiß.

Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen, als er sich neben mir etwas regte.
,,Warst du gestern in der Schule?", sprach er ruhig.
Er wollte wohl wissen, ob ich mich an seine "Bitte" gehalten hatte.

,,O-oh nein, gestern war ich zu Hause und es hat mir gut getan."
Ich wendete meinen Blick zu Nick, welcher mich liebevoll anlächelte. ,,Das freut mich sehr, Kleine."

Meine linke Brust schmerzte, aber nicht wegen Trauer, viel mehr weil ich gerührt von seiner Freundlichkeit war, die mich so an meine Mutter erinnerte.
Dann aber zeichnete sich etwas vor meinem inneren Auge ab, das mir Bauchschmerzen bereitete und das angenehme Gefühl verflog.

,,Du Nick?", meinte ich zögerlich. Er hob seine linke Augenbraue abwartend.
,,Jason, Valentin und Maddox wurden wohl am Freitag aufs übelste verprügelt."

Ich beobachtete seine Reaktion genau. Er schien überrascht, aber ich merkte, dass seine Mimik gezwungen und nicht ganz aufrichtig war.

,,Ach echt?" Ich nickte nur stumm. ,,Ja und ich mach mir Gedanken darüber."
,,Wieso das denn? Die Hunde haben dir wehgetan und das haben sie verdient! Das, was sie dir angetan haben, ist viel schlimmer", ärgerte sich Nick.

Doch ich sah das etwas anders.

,,Das ist aber noch lange kein Grund Schadenfreude zu zeigen. Jeder macht Fehler und diese Fehler sollten nicht mit körperlichen Bestrafungen beglichen werden, sondern mit dem Schicksal. Jeder Mensch bekommt das, was er verdient und das wird sich irgemdwann in deinem Leben zeigen."

Der Dunkelhaarige schnaubte.
,,Dafür, dass diese Welt so grausam sein kann, hast du ein ziemlich großes Herz."
Er schein zwar genervt, aber trotzalledem schwang sehr viel Zuneigung in seinen Worten mit. ,,Nein, das sollte selbstverständlich sein", kommentierte ich.

Nick legte seine Hand an die Stirn und fuhr anschließens durch seine fluffigen Haare.,,Du bist echt einmalig, Kitten." Darauf grinste ich nur und zeigte ihm meine Zähne. ,,Und das schönste Lächeln hast du auch."

Sofort wurde ich rot und hielt meine Hände vor mein Lächeln. Als ich seinen amüsierten Blick sah und er anschließend loslachte, schlug ich ihm spielerisch auf den Oberarm.

Was dachtest du denn. Dass er das ernst mein? Er spielt nur mit dir, immernoch. Vergiss das nicht.

,,Ouch, das tat so weh, Caprice", neckte er mich, woraufhin ich ebenfalls mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. ,,Sei nicht so fies!"
Ich bemerkte, wie mir den Braunhaarige auf die Lippen sah, was ich ihm dann zögerlich gleich tat. Doch ein Blick auf seine Lippen und ich erinnerte mich wieder an mein Vorhaben. ,,Ich muss deine Wunde kühlen!"

Verwundert über den Themawechsel sah er mich an und lachte erneut rau auf.
,,Ich brauch ni-" ,,Oh doch, du musst," unterbrach ich ihn gefühlt das erste mal und stand auf.
,,Hast du mir gerade das Wort abgeschnitten", fragte er mich ungläubig und schmollte. Ich streckte ihm die Zunge raus und grinste. ,,Na warte", kam herausfordernd von ihm, als er aufstand und auf mich zugerannt kam.

Ich quiekte und rannte natürlich weg. Ich sprintete zu dem Tisch, der in seinem Wohnzimmer platziert war, Nick mir immer dicht auf den Versen. Wir rannten lachend durch seine riesige Wohnung, bis ich erschöpft vom Lachen auf den Boden sank und die Hände hob. ,,Warte, ich kann nicht mehr."

Nick, welcher nun bei mir angekommen war, grinste siegessicher und beugte sich zu mir runter. Er umfasste hart mein Handgelenke und sah mich intensiv an. ,,Ich gewinne immer, merk dir das, Mäuschen." Daraufhin löste er sich, stand auf und hielt mir seine Hand hin, die ich dankend annahm. ,,Ich werd dann mal ein Kühl-Pack holen." ,,Mach das", antwortete er schmunzelnd.

Ich lief also in die moderne Küche, in der wir mal gesessen und eine alte Pizza vernascht hatten. Ich lief zum Kühlschrank und öffnete die rechte von der Doppeltür. Und siehe da: in einem Seitenfach lag zwei von den blauen Päckchen. Ich nahm eins raus und schloss die Tür wieder. Ich schnappe mir noch schnell ein Handtuch, damit es nicht zu kalt für ihn wird und wickelte es drum. Im Wohnzimmer angekommen sah ich Nick wieder auf der Couch sitzen. Seine Beine breit und wieder einmal lässig zurückgelehnt. Als er mich bemerkte, setzte er sich auf.







Jaa tut mir leid, eigentlich ist in diesem Kapitel auch nicht viel passiert -.- Ach und sorry, falls mal Rechtschreibfehler zu finden sind. Ich versuch zwar so wenig wie möglich beim Korrekturlesen zu übersehen, aber ich bin auch nicht perfekt..

Sind die Längen der Kapitel in Ordnung? Zu kurz oder genau richtig?

Bis bald (vielleicht lade ich das nächste Kapitel schneller hoch🤗)

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