Kapitel 37

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Gerade klingelte es erneut, was das Zeichen fürs Wochenende war. Alle Schüler aus meiner Klasse stürmten aus dem Raum, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Ich lief raus und sah, wie schon Catherine und Aurora am Gang warteten. Als meine Freundin mich sah, winkte sie mich zu ihnen. Lächelnd kam ich auf sie zu, wobei ich schon wieder den stechenden Blick von der Braunhaarigen auf mir spürte.
,,Hey Süße, Aurora würde uns beide zur Party mit ihrem Auto mitnehmen. Wir kommen dann bei dir gegen zwei vorbei, okay?" Ich nickte nur grinsend. ,,Supi, das wird geil. Ich hoffe für dich, dass du diesmal was kürzeres und schickeres anhast." Sie grinste breit, wobei ihre weißen geraden Zähne zur Geltung kamen.

Weil ein Bikini ja auch nicht kurz genug wäre.

Innerlich verdrehte ich die Augen.
,,Ich muss dann jetzt auch mal los, wir sehen uns dann später. Tschüss." Catherine umarmte mich kurz und flüsterte mir noch ein "Ciao" zu, als sie sich wieder an die Braunhaarige wand.

Der Weg nach Hause verlief wie jeden Tag und diese Routine würde mich irgendwann zum Mörder machen, wenn sich nicht bald etwas ändern würde. Ich schloss wieder mal die Haustür auf, schlupfte durch den Spalt in Haus und schloss die Tür wieder, als ich nach oben gehen wollte.

In meinem Zimmer angekommen kramte ich sofort meinen Laptop heraus, um meine E-mails zu checken. Vielleicht hat endlich mal jemand auf meine Jobanfragen und Bewerbungen mit einer positiven Nachicht geantwortet.
Ich klickte hoffnungsvoll auf den Butten für den Postkasten und musste plötzlich laut aufquietschen, als ich einen farbigen Punkt neben dem Namen des Geschäftseigentümer von dem Café "Take Your Time" erkannte. Miss Clarks musste mir geantwortet haben! Erwartungsvoll und leicht hibbelig klickte ich mit dem Pfeil auf den Kasten mit ihrem Namen und laß mich die E-mail durch.
Wie aus dem Nichts sprang ich auf und quietschte erneut, wobei ich nur knapp meinen Laptop von dem Fall retten konnte.

Oh mein Gott, sie hat zugesagt! Und das ohne einem Bewerbungsgespräch! Das würde wahrscheinlich eh an meinem ersten Tag vor Ort stattfinden.

Ich strahlte übers ganze Gesicht und auf einmal erschien mir das Bild von den vor Stolz stahlende Augen meines Vaters vor meinem inneren Auge, wie er mich glücklich anlächelt und mir sanft über den Kopf streichelt. "Gut gemacht" würde er sagen und mir zeigen, dass ich es geschafft hatte, ihn in Zufriedenheit zu leiten.

Glücklich ließ ich mich wieder auf das Bett fallen und schaute an die Decke. Ich würde meinen Paps endlich wieder stolz machen können, wenn die erste Bezahlung in unser Konto fließt. Ich werde hart arbeiten, denn wie ich ja gelernt habe, erlangt man nur seinen Preis mit Belohnung, wenn man vorher etwas sehenswertes geleistet hat.

Als ich mich erinnerte, dass ich ja sehr bald von den zwei Mädels abgeholt werde, sprang ich auf und kramte mein Outfit zusammen. Ich zog mir zügig den dunkelblauen Bikini an und darauf das weiße luftige Sommerkleid. Einen Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich sogar gar nicht mal so übel aussah. Ich war außnahmweise zufrieden mit mir.

Ich drehte noch einmal die Stange der Wimpertusche seitlich an meinen Wimpern entlang, als es klingelte. Noch einmal sah ich in sen Spiegel und konnte mir ein Seufzten nicht verkneifen. Nur weil ich gerade in guter Stimmung war, hieß das noch lange nicht, dass ich Lust auf diese Party hatte. Wahrscheinlcih war ich auch noch underdressed oder verfehlte das Thema. Aber das war schon okay, immerhin war das nun mal wie ich aussah. Ich würde an meinen Kleidungsstil auch erst einmal nicht viel ändern können, ohne mich unwohl zu fühlen.

Es klingelte noch einmal und holte mich somit in die kalte Realität zurück.

Ich lief schnell die Holztreppe hinab, sprintete zur Haustür und öffnete diese. Vor mir stand eine schön zurechtgemachte Catherine. Ihre rötlichen Haare lagen offen über ihre schmalen Schultern und ein leichter rosaner Stoff umspielte ihre weibliche Figur. Sie trug hohe Schuhe und überragte mich auf Grund dessen um 15cm. Ihre langen Beine waren gebräunt und wurden nur bis zur Mitte ihrer Oberschenkel verdeckt. Die feine Schlaufe einer Louis Vuitton Tasche benetzte ebenfalls wie Seide ihren Körper. Ihr Erscheinungsbild war einfach perfekt, was sofort meine eben selbstgepflanzten Blüten des Selbstbewusstseins zunichte machte. Es zerriss sie in tausend kleine Teilchen, welche sich in der Luft verteilten und schwebend ihren Weg in den Himmel forfuhren.

,,Hey Süße, sind jetzte da. Kommst du?" Ich nickte sie lächelnd an. Die Rothaarige drehte sich mit einem Schwung um und lief zu einem schwarzen fetten Mercedes, in dem wohl Aurora am Steuer saß. Ich lief ihr natürlich braf hinterher. An dem Straßenrand angekommen öffnete Catherine die Beifahrertür und stieg ein. Ich tat es ihr eine Reihe weiter hinten gleich und schnallte mich an.

Es konnte losgehen!






Direkt das nächste, weil wir die 20,5k geknackt haben:)
Bis dann🖐

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