2 / Starte deinen Traum

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Ich wurde von meinem Wecker aufgeweckt.
Ich war nun drei Tage lang hier. Maya ist richtig nett. Als ich zum ersten Mal bei ihrem Haus ankam, konnte ich mein Mund nicht mehr schließen. Es war wundervoll! An dem Tag habe ich Lise noch geschrieben, dass ich gut angekommen bin, bevor ich einige Bilder, die ich selbst geschossen habe, meiner Tante zeigte.
Ich fand, dass Maya zu cool für eine Tante ist - und so jung! Sie ist gerade Mal 29 Jahre alt.
Ich stand auf und ging zu einem weißen Schrank, den mir Maya als Kleiderschrank gegeben hatte. Ich holte mir eine lange, blaue Jeanshose daraus und ein schwarzes T-Shirt. Ich zog mir den grauen Pulli, den ich schon im Flieger an hatte, an und ging runter.
„Guten Morgen Lieblingsnichte!“, begrüßte mich Maya, welche gerade in kurzer Stoffhose und hellblauem Spaghetti-Top durch die Küche tantzte. Die Küche war offen gebaut, sodass man direkt ins Wohnzimmer konnte.
„Weißt du, dass du viel zu cool für eine Tante bist?“, fragte ich sie mit einem Grinsen im Gesicht, als sie mir eine Schale mit Joghurt, ein paar Beeren und Müsli rüberschob.
„Maya Elizabeth Fisher, steht's zu Diensten.“ Sie verbeugte sich und wir beide lachten.
„Bist du für deine ersten Tag bereit?“, fragte sie mich und setzte sich gegenüber von mich.
„Ich hoffe es“, gab ich zurück.
„Das schaffst du schon. Du wirst bestimmt nicht direkt zu sechs Idioten geschickt“, lachte sie.
Ich stimmte mit ein.

Nach dem Essen packte ich meinen Rucksack und zog mir meine Turnschuhe an. Ich nahm meine Kamera, die mir Papa zu meinem sechsten Geburtstag geschenkt hat, etwas zum Trinken, ein wenig Essen, mein Portemonnaie, Haustürschlüssel und einen Block mit ein paar Stiften mit. Mein Handy steckte ich in die Hosentasche.
„Bis später!“, sagte ich zu Maya und umarmte sie kurz, bevor ich aus der weiß lackierten Haustür lief.
Der Bus hatte etwas Verspätung, kam aber pünktlicher als in Deutschland. Ich musste vier Stationen mit fahren und danach noch fünf Minuten laufen.

Ich kam in dem Fotostudio an. Es war eins der Besten, die ich kannte. Hier waren alle Stars gewesen, hatte Papa gesagt.
Ich ging vorsichtig durch die Tür. Ein leises Klingeln ertönte. Ich ging zu einer kleinen Theke und stellte mich davor.
Eine ältere Dame sah mich an und lächelte.
Ich lächelte ebenfalls. „Hallo. Ich bin Sabrina Fisher und habe hier einen Ausbildungsplatz“, stellte ich mich vor.
„Ich habe schon von ihnen gehört. Ihr Ausbilder ist Mister Carter. Sein Büro ist hier um die Ecke, das dritte von links“, sagte die Frau freundlich.
Ich bedankte mich kurz und ging dort um die Ecke.
Ich stand in einem Gang mit vielen Türen. Bei manchen konnte man Blitzlichter sehen. Ich ging gerade aus und blieb an der dritten Tür von links stehen. Ich klopfte zaghaft.
„Herein!“, erklang von innen und ich öffnete die Tür.
Ich trat in den relativ kleinen Raum und schoss die Tür.
Hinter dem Schreibtisch saß ein junger Mann. Er hatte dunkelbraune, kurze Haare und hellblaue Augen. Ich schätzte ihn ungefähr auf Mayas Alter.
„Hallo. Ich bin Sabrina“, sagte ich zögerlich.
„Nenn mich bitte Timothy. Nimm doch Platz“, meinte er freundlich.
Ich nahm meinen Rucksack von den Schultern und setzte mich auf die andere Seite des Schreibtisches.
„Ich wollte, dass du deine Ausbildung mit Leuten in deinem Alter als Model absolvierst. Ich werde dich diese Woche begleiten und dann musst du den Rest alleine schaffen, okay?“
Ich nickte. Ständig wiederholte ich den Satz von Maya in meinem Kopf. Du wirst bestimmt nicht direkt zu sechs Idioten geschickt.
„Also. Dann lass uns doch losfahren!“, sagte er fröhlich und stand von dem Drehstuhl auf.
Ich stand ebenfalls auf und folgte Timothy den ganzen Weg bis zu seinem Auto. Meinen Rucksack hatte ich über eine Schulter geworfen, während ich meinem Ausbilder wie Kücken ihrer Mutter hinterher lief.
Wir stiegen in einen silbernen Van. Ich schnallte mich sofort an, als Timothy auch schon los fuhr.
„Deine Bilder haben mir sehr gefallen“, gab Timothy zu, als er los fuhr. „Wie kamst du zur Fotografie?“
Ich lächelte. „Mein Vater kommt von hier und hat mir, als ich klein war, immer Bilder gezeigt. Es waren Bilder von seiner Oma, seiner Familie und von der Gegend hier. Als ich mir im Vergleich die von meiner Mutter an sah, bemerkte ich den Unterschied von jedem einzelnen Menschen. Mich faszinierte das sehr, also habe ich so getan, als würde ich auch solche Bilder machen. Am Anfang hatte ich eine Spielzeugkamera, aber zu meinem sechsten Geburtstag hat mir mein Vater eine richtige Kamera geschenkt. Ich habe sie immer noch“, erklärte ich.
„Das ist eine schöne Story“, meinte Timothy.
Ein paar Minuten vergingen schweigend, bevor Timothys Auto anhielt und er fröhlich sagte: „Wir sind da!“

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt