55 / Absagen...

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Zwei Stunden waren bereits vergangen, seit dem Mayla und Mister Grew, der Taxifahrer, zu uns gestoßen waren.
Seit dem haben wir uns mehrmals umgesetzt und versucht zu schlafen - was ziemlich schwer auf dem harten Boden war.
Ich lag ausgestreckt auf dem Boden und benutze Lises Beine als Kissen. Die Kissen, die ich mitgenommen hatte, waren bereits unter unserer kleinen Truppe  verteilt.

Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte nicht schlafen, weshalb ich mein Handy in die Hand nahm. Als ich die Uhrzeit sah, seufzte ich. Zwei Uhr nachts...
Willkürlich öffnete ich ein paar Apps, nur um sie wieder zu schließen. Was soll ich nur tun?
Ich sah von meinem Handy auf und spinnste zu den anderen.
Zach und Jack teilten sich Kopfhörer und sahen gemeinsam auf ein Handy. Vermutlich sahen sich die beiden ein paar Videos oder einen Film an.
Daniel und Mayla saßen aneinander gelehnt an der Wand. Daniel war wohl am Schlafen, während Mayla abwesend zur gegenüberliegenden Wand starrte.
Lise schien zu schlafen, zumindest merkte ich, dass ihre Atmung langsamer war, als vorher.
Bei Corbyn blieb mein Blick hängen. Mehrere seiner blonden Strähnen hingen ihm in die Stirn und seine Augen glänzten im Licht seines Handydisplays. Seine schmalen Lippen zierte ein Lächeln. Was macht er?, dachte ich neugierig.
Ich beschloss ihm eine Nachricht zu schreiben.
Gerade als ich mir den kurzen Text nochmal durch las, tippte mich jemand am Bein an.
„Ja?“, ich sah von meinem Handy auf.
„Hast du meinen Koffer?“, fragte mich Mayla.
„Ach, das ist deiner?!“ Ich setzte mich langsam auf. Jetzt merkte ich, was der Boden meinem Rücken angetan hatte. Schließlich setzte ich mich in einen Schneidersitz.
Fragend sah sie mich an.
„Mir wurde ein Koffer in das Zimmer gestellt. Ich solle darauf aufpassen, meinte Zach“, erklärte ich.
„Ist der cremefarben?“
„Ja, ich fand den voll cool und wollte mir auch einen bestellen“, erwähnte ich.
„Ja cool! Kann ich den irgendwann abholen, falls wir hier aus dem Keller kommen?“
Ich lachte leicht. „Natürlich. Wo ist eigentlich der Rest deines Gepäcks?“, überlegte ich.
Mayla senkte leicht den Kopf. „Noch bei Benny“, murmelte sie.
„Und wie und wann willst du die wieder zurückbekommen?“
„Hm gute Frage...“
Ich lachte. So verpeilt wie die Jungs! „Du passt echt gut zu den Jungs hier. Die sind auch so unüberlegte Kandidaten.“
„Danke für dieses ehrenwerte Kompliment", lachte sie ebenfalls.
Ich entschuldigte mich mit einem langgezogenem "Sorry". Dann fuhr ich fort. „Aber du bist glaube ich noch längst nicht so schlimm wie die hier..." Ich deutete auf Zach, Jack, Daniel und Corbyn. „Jonah ist der einzig Gescheite. Meistens, längst nicht immer!"
„Okay.. Aber was mach ich denn jetzt mit meinen Sachen? Ich kann nicht nur mit dem einen Koffer weiterreisen!", überlegte Mayla.
„Wenn wir zum Flughafen fahren, können wir dann nicht einen kleinen Umweg machen?", forschte ich nach. „Ich kenne mich hier nicht aus. Frag lieber Tyler oder Timothy."
Die beiden saßen in einer anderen Ecke und waren in ein Gespräch vertieft.
„Lass uns sie morgen fragen..", beschloss ich.
Mayla nickte. „Hast du Geld für mich?", wechselte sie das Thema.
„Klar!" Ich kramte in meiner Hosentasche, zog einen Zwei-Dollarschein heraus und fragte: „Brauchst du noch mehr?"
Mayla schüttelte den Kopf und nahm das Geld aus meiner Hand. Danach stand sie auf und ging zu dem Kaffeeautomaten in einer Ecke des Kellers.
Ich drehte mich zu Lise, die friedlich schlief. Zeit das zu ändern!
Ich nahm ihren Arm, den sie als Schlafmaske benutzte, und rüttelte leicht daran, bis mich Lise verpennt ansah.
„Sollen wir uns einen Film angucken?“, fragte ich sie möglichst unschuldig.
„Welchen denn?“

Lise und ich haben uns schließlich für den ersten Teil der Maze Runner Triologie entschieden. Mit anderen Worten, ich habe sie davon überzeugt.
Wir saßen nebeneinander und sahen uns den Film auf Lises Handy an, da sie Netflix hatte.
„Chuck ist cool“, flüsterte sie mir an der Stelle zu, in der Thomas ins Labyrinth lief um Minho zu helfen. Ich entschloss mich daher dazu, ihr das Ende nicht zu verraten.

Nach dem Film waren wir eingeschlafen. Es war nicht sonderlich bequem, allerdings wurden alle bereits um acht Uhr von Tylers schrillen Klingelton geweckt.
Er nahm ab und ging in eine einsame Ecke, um ungestört zu telefonieren.
„Jungs, mal zuhören!", kündigte er an und ging auf Why don't We zu. Müde rappelten sich die fünf auf.
Ich selbst rieb mir die Augen, während ich weiter zuhörte.
„Ich muss euch sagen, dass das Konzert heute Abend ausfallen muss. Die Halle ist geflutet und kann nicht mehr genutzt werden in den nächsten Tagen. Wir müssen uns jetzt dringend eine Wieder-Gut-Machung für die Fans überlegen und den Fans Bescheid sagen, dass das Konzert heute - Wort wörtlich - ins Wasser fällt!", verkündigte Tyler.
„Shiiit!", bemerkte Jonah.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt