3 / Maya Lag Falsch

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Timothy und ich stiegen aus. Wir standen vor einem großen, weißen Haus. Es hatte viele Fenster und sah sehr modern aus.
Timothy ging zur Tür und ich eilte ihm hinterher. Bevor er auf die Klingel drückte, sagte er noch: „Pass auf. Die Jungs sind manchmal... verrückt."
Wir standen einige Sekunden vor der verschlossenen Tür, bevor ein Junge in meinem Alter sie öffnet. Er war größer als ich, was nicht sonderlich schwer war, hatte kurze, dunkelbraune Haare, die ihm nass in die Stirn hingen. Seine ebenfalls dunkelbraunen Augen sahen uns kurz überrascht an. Er hatte nur eine Badehose an. „Ich wusste heute war noch was!", rief er und schlug sich mit seiner Hand gegen die Stirn.
„Zach. Ich habe euch gestern Abend nochmal daran errinert! Wir könnt ihr das so schnell vergessen?", lachte Timothy. Ich lächelte nur.
„Kommt rein", sagte der Junge schnell und ging auf Seite, damit wir rein konnten.
Timothy ging vor und ich ging hinter ihm rein. Der Junge schloss die Tür.
„Wo sind die anderen?", fragte Timothy.
„Jonah und Daniel sind kurz einkaufen, die anderen sind hinten", erklärte er und lief durch das Haus.
Da Timothy ihm folgte, folgte ich ebenfalls. Der Junge lief zu einer gläsernen Terrassentür und ging raus. Wir folgten ihm.
Man konnte schon etwas Lärm hören, bevor wir raus gingen, doch nun wurde es lauter.
Ein paar Meter vor uns war ein großer Pool, in dem gerade ein älterer Junge auf einer Luftmatratze schwamm. Ein weiterer Junge nahm Anlauf und sprang über die Matratze in den Pool.
„Jungs!", rief der Junge, der uns reingelassen hat. „Wir haben was vergessen!"
Der Junge, der reingesprungen ist, tauchte wieder aus und schüttelte kräftig den Kopf - es sah aus, wie bei einem Hund. Seine blonden Haare wirbelten dabei umher. Als er aufhörte, fuhr er sich kurz mit der Hand durch die Haare.
„Was denn Zach?", fragte der auf der Luftmatratze.
„Die Fotografen?!", antwortete er etwas genervt. Wenn Timothy immer für die zuständig war, hätten sie es doch sehen können. Immerhin stehen wir direkt hinter ihm.
„Das war der Besuch von dem Jonah geredet hat", erkannten nun beide gleichzeitig.
Ich musste leise lachen. Timothy warf mir einen belustigen Blick zu. „So läuft das immer ab", flüsterte er mir leise zu. Ich lachte nochmal leise.
Die beiden Jungs kletterten aus dem Pool und gingen zu den Liegen, wo ihre Handtücher lagen. Sie trockneten sich ab und kamen zu uns. „Heute Mal Verstärkung dabei Timo?", fragte der mit den blonden Haaren.
„Ich bilde sie aus", erklärte er und lächelte.
„Wann hast du angefangen?", fragte der, der auf der Luftmatratze lag. Er hatte lockige, braune Haare.
„Heute", sagte ich schüchtern.
Der Blonde wollte gerade etwas sagen, als es wieder klingelte.
„Das müssen Daniel und Jonah sein", sagte der Lockenkopf und ging los.
Mit einer einladenden Geste sagte uns der Blonde, dass wir ihnen folgende sollten.
Wir liefen wieder zur Haustür. Der Lockenkopf öffnete sie und vor der Tür Sanden zwei Jungs. Beide hatten dunkelbraune Haare. Der kleinere von beiden hatte hellblaue Augen, der Große hatte blau-grüne Augen. Sie trugen jeweils eine Tüte, die mit Lebensmitteln und weiterem gefüllt waren. Als sie mich und Timothy erblickten, sahen sie kurz geschockt aus.
„Ihr seid schon da?", fragte der Große.
Timothy nickte.
„Kommt doch erstmal rein", sagte der Lockenkopf.
Wir machten alle Platz, damit die zwei rein konnten. Nachdem die Zwei drin waren, schloss einer die Tür. Zusammen gingen wir in die Küche.
Ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen. Jeder kannte sich aus und ich bin die Neue...
„Also. Da ihr jetzt wieder alle beisammen seid, möchte ich euch meinen Lehrling vorstellen." Timothy zeigte auf mich.
„Hallo, ich bin Sabrina Fisher", stellte ich mich schüchtern vor.
„Schön dich kennenzulernen! Ich bin Jonah", stellte sich der mit den blau-grünen Augen vor und lächelte.
„Ich bin Corbyn", sagte der Blonde.
„Ich heiße Jack", meinte der Lockenkopf.
„Ich bin Zach", sagte der, der uns reingelassen hat.
"Mein Name ist Daniel", stellte sich der letzte vor. Alle lächelten.
„Wenn ihr euch fertig macht, könnte ich ihr auch Mal was beibringen", meinte Timothy.
Die Jungs stimmten ihm zu, entschuldigten sich und verschwanden schnell.
Timothy setzte sich auf einen Stuhl. „Was willst du mir beibringen?", fragte ich neugierig.
„Ich möchte sehen, wie gut du mit anderen Zurecht kommst. Du musst ihnen klar sagen, was du willst", erklärte er mir.
Ich nickte. „Fahren wir denn noch irgendwo hin oder -"
Plötzlich rief jemand: „Lasst mich vorbei!" Kurz danach hörte man Geschrei und ein lautes Poltern.
Geschockt sah ich Timothy an. „Was ist da passiert?"
„Ich glaube Zach wollte als erstes unten sein und hat dabei mindestens zwei mit runtergezogen", überlegte Timothy.
„Sollten wir ihnen nicht helfen?", fragte ich etwas besorgt.
Timothy antwortete nicht, sondern stand auf und ging aus der Küche. Ich lief ihm hinterher.
Vor der Treppe blieb er stehen und lachte. Ich stellte mich neben ihn und musste mich beherrschen nicht zu lachen.
Corbyn lag auf den Stufen und starrte die Decke an. Neben ihm lag der Lockenkopf und lachte. Halb auf dem Blondschopf lag Daniel und Zach lag quer über allen.
„Zum Glück bin ich ausgewichen! Sonst hätte ich meinen Kaffee verschüttet", rief Jonah, der langsam die Treppe runter lief und vor diesem Haufen Idioten stehen blieb.
Maya lag im Unrecht. Ich wurde zu fünf Idioten geschickt.
„Dann lasst uns losfahren. Zum Glück habe ich einen Van", sagte Timothy und steuerte auf die Tür zu.
„Gehts euch gut?", fragte ich besorgt.
Zach rollte sich von den Anderen und sagte belustigt: „Ich bin weich gelandet. Mach dir lieber Sorgen um Corbyn, er war ganz unten!"
Zach lief hinter Timothy zum Auto und Jonah sprang über die letzten Stufen der Treppe, die von seinen Freunden belagert wurden. „Mir geht's auch gut!", sagte er und lief Zach hinterher.
„Mir würde es besser gehen, wenn Daniel von mir geht! Er ist zu schwer!", beschwerte sich Corbyn.
„Braucht jemand Hilfe?" Ich hielt Daniel meine Hand hin, damit er sich daran hochziehen konnte.
„Danke." Daniel nahm meine Hand und zog sich daran hoch.
„Schon besser", sagte Corbyn und richtete sich auf.
Jack lag immernoch lachend auf den Stufen. Er kriegte sich relativ schnell wieder ein und stand ebenfalls auf.
Zusammen liefen wir zum Auto.
Timothy saß auf dem Fahrersitz, neben ihm Zach. Hinter Timothy saß Jonah.
„Wo wollt ihr sitzen?", fragte ich vorsichtig die Jungs, die bei mir standen.
„Ich sitze hinten!", sagte Corbyn sofort.
„Ich auch", stimmte Daniel zu.
„Kann ich am Fenster sitzen?", fragte Jack mich, während sich Corbyn und Daniel nach hinten setzten.
Ich nickte und setzte mich neben Jonah. Meinen Rucksack stellte ich zwischen meine Beine. Jack setzte sich neben mich und schloss die Tür.
Wir schnallten und an und Timothy fuhr los. Toll. Ich sitze inmitten von Fremden, die nicht gerade die hellsten sind, dachte ich mir und versuchte in den Kurven so wenig wie möglich zu Jack oder Jonah zu rutschen.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt