7 / Schlaflos

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Nach dem Abendessen half ich Maya mit dem Abräumen. Nach dem Abräumen haben wir uns eine Folge einer Serie angesehen, bevor ich in mein Zimmer ging. Ich war müde und wollte eigentlich nur noch schlafen.
In meinem Zimmer räumte ich den Rucksack und alles andere, was ich nicht zum Schlafen benötige, von meinem Bett. Ich zog mir eine kurze Stoffhose und ein Top an, machte das Licht aus und kuschelte mich unter meine Decke. Ich nahm noch einmal mein Handy in die Hand. Vielleicht hatte mir jemand etwas wichtiges geschrieben?
Drei Nachrichten aus "WDWaPfaP". Ich las sie durch und antwortete:

<Unbekannte Nummer>
Ich bin hier der
Coolste!

<Jack>
Nur weil du dir
das Knie während
einer Show
ausgerenkt hast
und weiter den
Auftritt durchgezogen
hast, heißt es nicht,
dass du der Coolste
bist.

<Unbekannte Nummer>
Meint der, der London
als Land betitelt hat!

Ihr streitet euch
wer cooler ist? Das
ist dumm. Solltet ihr
nicht Arbeiten oder
so?

Natürlich antworteten sie direkt:

<Corbyn>
Sie hat Recht.
Wir wollten eigentlich
einen Film zusammen
gucken!

<Jack>
Den Film kenne ich
schon! Da kann ich
meine Zeit auch
sinnvoller verwenden.

<Jonah>
Wir können einfach
einen Film suchen,
den keiner von uns
kennt. Damit wäre
das Problem gelöst.

Ich stimme Jonah zu.

<Unbekannte Nummer>
Kommst du also
noch vorbei?

Nein. Ich stimme zu,
dass ihr das machen
solltet, damit ich in
Ruhe schlafen kann.

<Jack>
Hatte das liebe
Dornröschen nicht
genug Mittagsschlaf?

<Unbekannte Nummer>
Bist du nicht eben
neben mir auf dem
Sofa eingepennt?

<Jack>
Toll Daniel. Jetzt
weiß sie es.

Damit habe ich also noch eine Nummer rausgefunden. Entweder sie sind dumm oder ich zu klug. Ich speicherte Daniels Nummer ein. Ich bräuchte jetzt nur noch zwei Nummern. Ich freute mich zwar darüber, wollte allerdings immernoch ins Bett. Ich stellte mein Handy auf "Wichtig", sodass nur Anrufe und Wecker laut waren, und hing mein Handy ans Ladekabel, bevor ich es auf meinen Nachttisch legte.
Ich legte mich gemütlich hin und schloss meine blau-grauen Augen.

Ich war gerade im Halbschlaf, als mich etwas aufweckte. Ich schreckte auf und sah mich um. Das Geräusch hörte nicht auf. Ich brauchte ein bisschen, bis ich realisierte, dass das mein Handy war, welches klingelte. Erschöpft streckte ich mich und griff nach meinem Handy. Es war ein Anruf.
„Hallo?“, fragte ich verschlafen auf Deutsch. Ich habe in diesem Moment irgendwie vergessen, dass ich in Amerika bin.
„Sabrina? Ich glaube, ich habe mich verwählt“, sagte die Stimme am anderen Ende. Es war ein Junge und die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor.
„Halt. Du hast dich nicht verwählt“, erklärte ich auf Englisch. „Was willst du?“
„Ich bin's Zach. Wir haben ein Problem.“
Deswegen kam mir die Stimme bekannt vor. Ich gähnte kurz. „Was ist passiert?“
„Wir wollen einen Film gucken, aber wir wissen nicht welchen. Kannst du uns einen vorschlagen?“
„Dein Ernst? Guckt doch einfach irgendwas! Ich habe versucht zu schlafen!“, sagte ich etwas wütend.
„Nenn uns einfach einen Film und wir werden nicht mehr stören“, versuchte Zach mich zu überzeugen.
„Ok. Jurassic World“, sagte ich und legte auf.
Warum rufe ich jemanden mitten in der Nacht an, um nach einem Film zu fragen?, dachte ich und legte mein Handy wieder weg.
Ich kuschelte mich wieder in mein Bett. Gerade als ich meine Augen schloss, klingelte mein Handy erneut. Ich stöhnte genervt und nehme mein Handy wieder. Wieder ein Anruf.
„Was?“, zischte ich genervt ins Mikrofon.
„Wir kennen den Film schon“, sagte Zach.
„Könnt ihr nicht einfach schlafen? Ich rufe niemandem mitten in der Nacht an“, meinte ich und legte wieder auf.
Wenn ich mein Handy stumm schalte, höre ich meinen Wecker nicht!, überlegte ich genervt und schmiss mein Handy auf den Nachttisch. Egal was jetzt passiert, ich ignoriere es!, sagte ich mir leise und legte mich wieder hin. Ich schlief endlich ein.
Ich weiß nicht, wie lange ich schon eingeschlafen war, als mein Handy wieder klingelte. Ich drehte mich und blinzelte verschlafen. Ich griff nach meinem Handy und nahm ab.
„Verschlafene Sabrina hier. Was ist los?“, sagte ich genervt.
„Ich bin's Lise! Es tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe“, sagte meine beste Freundin entschuldigend.
Ich lächelte leicht. „Du bist nicht die Erste.“
„Wie meinst du das?“, fragte Lise überrascht.
„Die Jungs wollten einen Film gucken und ich sollte ihnen einen nennen. Zach hat mich zweimal angerufen. Mitten in der Nacht!“
„Das tut mir leid. Aber weißt du was mir aufgefallen ist?“
„Nein, weiß ich nicht.“
„Du kennst doch mein Lieblingslied. "Timelapse". Weißt du noch?“
„Ja. Was ist damit?“ Ich gähnte.
„Das wird von Zach Herron gesungen.“
„Und?“
„Das Bild, welches du mir geschickt hast, ist das von dir? Also hat du es aufgenommen?“
„Ja.“ Ich blinzelte und rieb mir die Augen.
„Auf dem Bild ist“, sie machte eine Pause bevor sie rief: „Zach Herron!“
Ich hielt das Handy etwas weiter weg. „Rufst du deswegen an?“
„Yup.“
„Komm mich Mal besuchen und du triffst ihn. Ich gehe jetzt wieder schlafen.“
„Tschüssi“, verabschiedete sich Lise und legte auf.
Ich legte mein Handy wieder weg und drehte den Kopf zur Wand.
Ich hatte gerade eine gemütliche Position, als ich etwas hörte. Ein leises Piepen, welches immer lauter wurde. Ernsthaft?  Ich setzte mich hin und nahm mein Handy. Ich schaltete den Alarm aus und stand auf.
Ich schlurfte zum Lichtschalter und schaltete das Licht ein. Es blendete mich, aber nach ein paar Minuten gewöhnte ich mich daran. Ich ging zu dem Kleiderschrank und holte mir Klamotten raus. Ich zog mir eine schwarze Jeans mit Löchern an den Knien und einem hellgrauen Pullover mit weiten Ärmeln an. Unter dem Pulli trug ich ein hellblaues T-Shirt.
Ich schlurfte zu einer Tür rechts neben meinen Kleiderschrank und ging durch. Ich hatte einfach ein eigenes kleines Bad!
Ich wusch mir das Gesicht und betrachtete mich im Spiegel. Ich hatte tiefe Augenringe.
Ich nahm mir etwas Make-Up und versuchte die Augenringe etwas zu vertuschen.
Nachdem ich im Bad fertig war, ging ich runter.
Maya saß auf einem der Barhocker und aß ihr Müsli.
„Guten Morgen“, sagte ich verschlafen und holte mir eine Apfel aus der Obstschale.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, fragte Maya mit vollem Mund.
„Ich wurde dreimal in der Nacht angerufen. Zweimal von Zach und einmal ging es um Zach“, meinte ich genervt und setzte mich neben sie. Ich biss geräuschvoll in den Apfel.
„Ich sollte dir einen Wecker holen und dann schaltest du dein Handy nachts komplett auf“, meinte sie.
Ich nickte.
Plötzlich klingelte es an der Tür.
„Ich gehe“, sagte ich, nahm meinem Apfel in die Hand und ging zur Tür.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt