16 / Skatboarden

821 45 2
                                    

Daniel und Jonah stürmten ins Haus.
Ich trottete ihnen hinter her.
„Hey Leute. Wer will alles mit?“, rief Jonah fragend durchs Haus.
„Wohin?“, hörte ich Corbyns Stimme aus dem Wohnzimmer.
„Zum Skatepark“, antwortete Daniel.
„Ist Bini schon da?“, fragte Jack von oben und kam die Treppe runter.
„Einen Zwilling habe ich nicht“, meinte ich und drehte mich zu ihm um.
„Wo habt ihr denn den Zwerg gefunden?“, meinte Jack grinsend und deutete auf mich.
Ich schlug ihm gegen die Schulter, musste allerdings schmunzeln. „Lass das.“
„Also. Wer will jetzt alles mit zum Skatepark?“, fragte Jonah nochmal.
„Ich komme auf jeden Fall mit“, sagte Jack.
Corbyn kam aus dem Wohnzimmer. „Ich auch.“
„Umd was ist mit Zach?“, fragte Daniel.
„Der spielt gerade. Warte“, meinte Corbyn und ging wieder ins Wohnzimmer.
Ich konnte sie nicht sehen, aber ich konnte hören, was sie sagten.
„Hey, was soll das?“, meinte Zach entsetzt.
„Willst du mit in den Skatepark? Mit Rina“, sagte Corbyn und ich meine, ich könnte das Grinsen förmlich hören.
„Gib mir fünf Minuten.“
Corbyn kam zurück. „Fünf Minuten, dann kommt er.“
Jonah, Daniel und Jack unterhielten sich und ich ging zu Corbyn.
„Du nennst mich Rina?“, fragte ich ein wenig überrascht.
„Ist das schlimm?“
„Nein, es erinnert mich an Zuhause. Mein Vater nennt mich auch immer so. Außerdem ist es besser als "Bini".“
„Aber nenn mich jetzt bloß nicht "Dad".“
„Glaub mir, das werde ich nicht“, lachte ich.
„Dann bin ich beruhigt“, lachte er ebenfalls.
Daniel und Jack gingen an uns vorbei und kamen kurz danach mit den Skateboards wieder. Es sah lustig aus, wie beide versuchten jeweils drei Boards zu halten.
„Komm, ich nehme euch was ab“, sagte ich leicht lachend und nahm jedem ein Board ab.
Beide bedankten sich. Zach kam auch endlich durch die Tür.
„Wir können los!“, jubelte Jack und zusammen liefen wir zur Tür.

Die Skateboards wurden im Kofferraum gelagert, während Jonah wieder fuhr.
Wir fuhren zum selben Park, an dem ich schonmal skateboard fahren lernen sollte. Ich war aufgeregt und hatte Angst, dass ich fallen würde, denn ich bin etwas tollpatschig.
Jeder stieg aus und die Skateboards wurden an den jeweiligen Besitzer verteilt. Meins hatte einen Seestern und einen Hai auf der Unterseite.
„Kannst du dein Gleichgewicht gut halten?“, fragte Jack
„Ich sag Mal so: wenn der Bus voll ist und ich mich nirgendwo festhalten kann, schaff ich es manchmal nicht hinzufliegen“, sagte ich verunsichert.
„Dann üben wir das am Besten.“ Er stellte sein Board auf den Boden und stellte sich darauf. „Mach es mir nach.“
Die Anderen fuhren direkt auf die Rampen, während ich mit wackeligen Beinen auf das Brett stieg.
„Denk nicht zu viel nach“, meinte der Lockenkopf und auf mein Board.
Ich wackelte ein wenig, blieb aber glücklicherweise stehen.
„Jetzt probier es Mal nur auf deinem rechten Bein und halte das andere in die Luft.“ Er machte es vor und ich versuchte es nach zu machen. Mein Board rollte ein wenig nach vorne, aber ich konnte meine Gleichgewicht halten. In dem Moment war ich stolz auf mich!
„Du machst das gut Bini“, lobte mich Jack. „Jetzt stoße dich mit dem linken Fuß vom Boden ab.“ Er machte es wieder vor und sah wieder zu mir.
Ich machte es nach und rollte nach vorne. „Okay, soweit so gut“, murmelte ich leise zu mir selbst.
„Damit kannst du die Grundlagen fast! Wegen Kurven musst du dein Gewicht verlagern“, erklärte er mir.
„Das kann ich“, sagte ich stolz.
„Nich nie auf einem Skateboard, aber du weißt, dass du es kannst?“, fragte er verwundert.
„Die Busfahrer in Deutschland fahren nicht gerade langsam durch die Kurven“, erklärte ich und schmunzelte.
„Okay“, antwortete er einfach. „Übe doch ein wenig. Ich fahre zu den Jungs“, meinte er und fuhr eine Rampe runter. Er machte noch einen Trick, bevor er bei den Jungs ankam.
Ich übte auf der gerade Strecke weiter. Es machte irgendwie Spaß und ich traute mich schneller zu werden.
„Super Rina!“, rief Corbyn mir zu.
Ich lächelte und stieg vom Board.
Das Board stellte ich an die obere Kante der Rampe und ich setzte mich drauf. Die Jungs, die sich am Fuß dieser Rampe verteilt haben, sahen zum Glück nicht zu mir.
Ich ließ mich runter rollen. „Juchuu!“, rief ich und reckte eine Hand in die Luft.
Nun sahen auch die Jungs zu mir.
Kurz bevor ich in jemanden reinkrachte, stoppte ich mit meinen Füßen.
„Der Meister des Skateboardens“, sagte Jack sarkastisch und verbeugte sich kurz.
Ich sah zu den Jungs hoch. „Ich wollte sehen, ob ich das noch kann“, erklärte ich leicht grinsend.
„Kannst du anscheinend“, meinte Corbyn und hielt mir eine Hand hin.
Ich griff danach und zog mich hoch. „Danke.“
„Kein Problem. Sollen wir etwas essen?“ Corbyn sah fragend in die Runde.
Jeder stimmte zu und wir gingen zu den kleinen Imbiss. Jeder aß etwas und dann fuhren wir weiter. Ich übte weiter und bin nur zweimal hingeflogen.
Es hatte Spaß gemacht und um 16:00 Uhr fuhren wir wieder zu den Jungs.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt