60 / Peinlichkeiten

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Am Flughafen verteilte Tyler die Tickets.
Mayla war gerade noch zu uns gestoßen, als wir ins Flugzeug stiegen und hatte es noch geschafft den Sitzplatz neben Zachzu bekommen. Ich saß am Gang, neben Daniel. Auf der anderen Seite, mit dem Gang dazwischen, saßen Lise, Zach und Mayla. Lise konnte es immer noch nicht fassen, einen ihrer Lieblingssänger persönlich zu kennen.
Jack, Bailey und Jonah saßen direkt vor Corbyn, Daniel und mir, während Eben, Tyler und Timothy hinter Lises Reihe saßen.
Eigentlich verlief der Flug toll. Lise und ich redeten gerade darüber, was wir machen wollten, wenn wir wieder in Deutschland sind, als ich plötzlich von links angestoßen wurde.
Ich drehte mich zu Daniel. „Hey!“
„Sorry, Corbyn hat mein Handy geklaut“, entschuldigte er sich.
Ich schmunzelte und drehte mich wieder zu Lise.
Nach mehreren Fantasien, beispielsweise, dass wir die Jungs überredeten nach Deutschland zu ziehen und dann dort Musik produzierten, nahm ich meine Kopfhörer und hörte etwas Musik.

Irgendwann war ich wohl zwischen den Liedern "Frische Luft" von Wincent Weiss und "Secrets" von OneRepublic eingedöst. Als ich von einem lauten "Uuuh" geweckt wurde, war meine Musik bereits aus, also war meine Playlist fertig.
Verwirrt nahm ich die Kopfhörer aus den Ohren und sah nach links.
Als ich, nicht wie erwartet, Corbyn statt Daniel sah, setzte ich mich erstmal wieder richtig hin und fuhr mir einmal grob durch die Haare. Du siehst vermutlich total schrecklich aus!, sagte ich mir selbst.
„Corbyn wollte unbedingt neben dir sitzen!“, trällerte Daniel und kassierte einen Schlag gegen die Schulter.
Daniels Gesicht brachte mich zum Lachen und ich realisierte nicht ganz, was gerade passiert war.
„Ich hoffe doch, das ist okay?“, fragte Corbyn vorsichtig.
„Ja klar“, antwortete ich. Danach ärgerte ich mich. Seit dem Vorfall mir dem Glas hatte ich versucht Corbyn aus dem Weg zu gehen und jetzt sagte ich einfach "Ja"? Ich musste einen gewaltigen Dachschaden haben.
Stille breitete sich aus.
„Ist eigentlich alles okay? Ich habe das Gefühl, du gehst mir seit gestern Mittag aus dem Weg...“, unterbrach Corbyn die Stille.
Ich seufzte. War klar. „Es war mir peinlich, dass ich gestern so tollpatschig war“, erklärte ich. Im Grunde stimmte es ja.
„Und dann gehst du mir aus dem Weg? Weißt du nicht mehr, wie wir zu viert die Treppe runtergefallen waren, an deinem ersten Tag?“
Ich lachte leise. „Doch, ich erinnere mich.“
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir bei uns nichts peinlich sein muss. Wir sind viel schlimmer als du.“ Nun musste er auch etwas lachen, während ich auf den Sitz vor mir starrte und lächelte. Es hörte sich toll an, wenn er lachte.
„Wie lange fliegen wir eigentlich noch?“, fragte ich, als er verstummt war.
„Zehn Minuten. Nerve ich dich etwa so sehr?“
Ich sah ihn an und erkannte seinen verletzten Gesichtsausdruck.
„Nein! Überhaupt nicht“, meinte ich schnell. Zu mir selbst flüsterte ich auf Deutsch: „Ich mag es, wenn du neben mir sitzt.“ Ich spürte wieder das heftige Pochen in meiner Brust und fühlte mich wie eine verlegene Tomate.
„Rina, das darf dir nicht peinlich sein.“
Vermutlich noch roter als vorher sah ich ihn an. Ohne es wirklich zu merken, wanderte meine rechte Hand wieder an meinen Ohrring, und drehte diesen wild hin und her.
Corbyn kam etwas näher zu mir. „Ich finde es süß“, meinte er.
Da war es dann komplett um mich geschehen. Gäbe es dafür einen Preis, würde dieser vermutlich nun nach mir umbenannt.
Die Ansage, dass wir uns anschnallen sollten, rettete mich schließlich. Zwar nur kurz, aber ich konnte in der Zeit meine normale Hautfarbe wiederfinden. Ich denke, es wird Zeit Lise einzuweihen...

Sorry, dass dieses Kapitel so kurz ist. Allerdings habe ich mir vorgenommen weiterzuschreiben und die Story bis zum Ende zu veröffentlichen!

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt