10 / Übernachtung

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Es war still im Van, nur das Radio lief leise und ein leises Schnarchen war zu hören. Ich drehte mich um, da ich vorne neben Timothy saß, und sah fünf schlafende Jungs. Ich grinste und zückte meine Kamera.
Nachdem ich mich versicherte, dass der Blitz ausgeschaltet ist, machte ich ein Foto. Es sah irgendwie süß aus, wie Jack und Zach beide an Jonahs Schultern angelehnt waren und Jonahs Kopf auf Jacks Locken lag. Ganz hinten lehnte Corbyn am Fenster und Daniel lag irgendwie teilweise auf dem Blondschopf.
Ich drehte mich wieder nach vorne. „Wo fahren wir hin?“, fragte ich Timothy flüsternd.
„Zum Haus der Jungs. Maya weiß Bescheid und hat gesagt, dass es in Ordnung ist. Morgen früh geht es zu einem Soundcheck, da "Why Don't We" morgen einen Auftritt hat. Vielleicht kannst du dann ein paar Fotos schießen, aber ich wollte dir jetzt nicht extra frei geben, da wir eh nur diese Woche zusammen haben“, flüsterte Timothy.
„Okay.“

Wir kamen am Haus an. Timothy parkte vor dem Haus und sah grinsend zu mir. „Die Jungs haben dich doch diese Nacht genervt, stimmt's?“, fragte er mich flüsternd.
Ich nickte.
„Dann wecke ich sie jetzt Mal schön“, meinte er und drückte für ungefähr drei Sekunden auf die Hupe.
Ich drehte mich nach hinten und sah zehn Augen, die sofort aufgerissen wurden und fünf Köpfe, die plötzlich hoch erhoben waren.
Ich lachte. „Gut gemacht!“ Ich sah zu Timothy und gab ihm ein Highfive. Danach stieg ich aus und öffnete die hintere Schiebetür.
Zach kam als erstes raus. „Das war nicht nett“, murmelte er beleidigt.
Die anderen kamen ohne Worte raus, nur Corbyn meinte: „Hätte ich auch getan.“
Wir luden noch schnell den Kofferraum aus bevor uns Timothy zuwinkte und weg fuhr.
„Kommt rein“, meinte Daniel und öffnete die Haustür. „Ist es okay, wenn du auf der Couch schläfst?“, fragte Daniel an mich gerichtet. Die anderen gingen sofort hoch.
Ich nickte. Dann fiel mir etwas ein: „Ich habe keine Sachen dabei!“, sagte ich und schlug mir gegen die Stirn. „Ich hätte Sachen für Morgen, aber keine Schlafsachen“, erklärte ich.
„Warum hast du Sachen für Morgen?“, fragte Daniel verwundert.
„Sollte es heute nicht regnen?“
Er schüttelte den Kopf.
Ich schlug mir erneut gegen die Stirn. „Dann habe ich das Wetter mit dem in meiner Heimat vertauscht! Ich wollte das auf meinem Handy noch ändern.“
Daniel lachte.
„Das kann halt passieren, wenn man dreimal in der Nacht angerufen wird!“
„Schon gut. Ich kann dir ein Shirt von mir geben, dann musst du nicht in deinen Klamotten schlafen. Außerdem brauchst du noch eine Decke und ein Kissen. Ich komme gleich wieder“, meinte Daniel und verschwand auf der Treppe.
Ich zog meine Schuhe aus und stellte sie ordentlich neben die Haustür. Danach suchte ich das Wohnzimmer. Das heißt, dass ich willkürlich Türen öffnete, bis ich es fand.
Nach drei Räumen fand ich es sogar.
Ich setzte mich auf das Sofa und wartete. Schließlich hörte ich Schritte und drehte meinen Kopf zur Tür.
„Hier“, sagte Daniel und legte einen kleinen Stapel auf die Couch.
„Danke. Gute Nacht.“
„Nacht.“ Daniel verschwand wieder.
Ich legte das Kissen an die eine Seite der Couch und entdeckte das T-Shirt von Daniel. Es war einfach nur schwarz.
Glücklicherweise hatte ich das Badezimmer schon gefunden, als ich das Wohnzimmer gesucht habe.
Ich nahm mir das T-Shirt und lief ins Badezimmer. Ich zog mich um und ging danach wieder ins Wohnzimmer. Das T-Shirt war mir eine bisschen zu groß, aber nicht so, dass ich es als Kleid hätte tragen können.
Ich nahm mir die Decke und legte mich auf das Sofa. Ich nahm nochmal mein Handy und stellte mir einen Wecker, dann legte ich es auf den Boden vor das Sofa.
Schön zugedeckt schlief ich schnell ein.

Mein Wecker klingelte und ich wachte schnell auf. Ich schaltete den Wecker aus, nahm mir meinen Rucksack und verschwand wieder im Bad.
Ich zog mir die Wechselsachen an - ein dunkelblaues T-Shirt, eine lange schwarze Hose und eine Jeansjacke. Ich machte mich kurz frisch und ging dann wieder ins Wohnzimmer.
Ich ließ mich auf die Couch fallen und nahm mein Handy.
Ich rief Lise an.
„Hey Lise! Wie geht's dir?“, fragte ich sie, als sie abnahm.
Da ist jemand aber gut gelaunt, was ist los?“, fragte sie mich skeptisch.
„Ich konnte diese Nacht durchschlafen. Auch auf einer Couch kann man gut gelaunt aufwachen“, erklärte ich ihr.
Wo schläfst du, dass du auf einer Couch übernachtest?
Ich legte mich auf den Rücken und sah zur Decke. „Die Jungs haben später einem Soundcheck und einen Auftritt und ich soll mit. Timothy hat Maya überredet, dass ich dann direkt bei den Jungs schlafe“, sagte ich locker, als wäre es selbstverständlich.
Du musst die mir Mal vorstellen! Ich komme dich bald besuchen“, nahm sie sich vor.
„Du vergisst das eh wieder“, lachte ich.
Sorry!“ Sie muss auch lachen.
„Wie geht es Bruno?“, fragte ich sie, nachdem sie aufhörte zu lachen.
Mama geht im Moment mit ihm spazieren.“
„Grüß deine Eltern von mir! Ich vermisse dich“, sagte ich und dachte kurz daran, wie wir uns am Flughafen verabschiedet haben.
Ich vermisse dich noch mehr!“, sagte Lise.
„Guten Morgen“, meinte jemand und ich sah auf.
„Guten Morgen Corbyn“, sagte ich und lächelte.
Corbyn? Ich will auch mit einem der Jungs reden!“, beschwerte sich Lise.
„Ich frage mal.“ Ich hielt das Handy etwas weiter weg. „Corbyn, willst du Mal mit meiner Freundin reden? Ihr ist langweilig“, fragte ich den Blondschopf.
Er überlegte kurz. „Okay.“
Ich sagte noch zu Lise, dass sie jetzt Englisch reden muss und gab Corbyn mein Handy. „Ich kriege das wieder!“, sagte ich ihm, als er mein Handy nahm.
Er grinste und sagte kurz: „Vielleicht“, dann begann er mit Lise zu reden.
Ich legte mich wieder auf den Rücken und sah zur Decke, während Corbyn raus lief.
Ob ich mein Handy je wieder sehe?, fragte ich mich in Gedanken.
„Auch schon wach?“, fragte Daniel und stützte sich auf die Rückenlehne des Sofas.
„Nein. Ich dachte mir, ich könnte doch so tun, als ob“, sagte ich sarkastisch.
„Dann schlaf weiter“, antwortete Daniel.
Ich lachte.

Um neun Uhr fuhren wir in eine große Konzerthalle, wo die Jungs ihren Soundcheck machten.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt