41 / Aussicht

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Benny kam kurz vor uns an. Er schloss sich einfach an, unter anderem da wir wahrscheinlich zu laut gewesen wären.
Wir bestellten etwas Pizza zum Abendessen. Nach dem Abendessen beschäftigten wir uns mit diversen Dingen... Unter anderem erklärte ich Lise (auf Deutsch), warum ich mir die Haare gefärbt hatte und zeigte Bailey ein paar Fotos, die ich geschossen hatte.

Baileys P.o.V.

Die Party neigte sich langsam dem Ende zu und ich merkte, wie die Müdigkeit in mich hineinkroch.
Ich gähnte einmal laut auf und bewegte mich in Richtung Toilette.

Ich musste wirklich zugeben, dass Brina ein sehr nettes und freundliches Mädchen war. Auch ihre Fotos waren echt ausgezeichnet. Ich wollte mich sehr bemühen, den Kontakt aufrecht zu erhalten.

Zufrieden seufzend trat ich aus dem Gäste WC heraus.
„Kommst du mit mir?", erschien plötzlich eine flüsternde Stimme an meinem Ohr. Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte mich nach rechts, woher die Stimme kam.
Ich erblickte ein etwas blasses Gesicht, das ein strahlendes Lächeln trug.
Ich schmolz dahin und flüsterte: „Klar, immer!"
Jonah nahm meine Hand und führte mich schleichend eine Treppe höher. Schweigend gingen wir an den einzelnen weißen Türen vorbei, Jonah hielt immer noch meine Hand. So könnte es immer gehen!
Am Ende des Flures tauchte ein neue Treppe, wie aus dem Nichts auf und Jonah sagte, bevor wir die hölzernen Stufen betraten: „Ich will dir etwas zeigen. Es ist mein Lieblingsort und ich gehe nur mit ganz besonderen Menschen dorthin."
Verlegen schaute ich auf den Boden. Meine Haut prickelte angenehm, wo Jonah sie berührte. Mein Herz raste. Lächelnd sah ich wieder auf: „Zeig ihn mir."
Jonah ging voraus und öffnete eine weitere Tür. Kühle Abendluft windete mir entgegen. Neugierig betrat ich das Dach. Der braunhaarige ging vor und setzte sich an die Kante des Daches. Laut hörbar sog ich die Luft ein. Ich hatte Höhenangst und wie ich Jonah so da sitzen sah, blieb mir die Luft weg.
Er blickte zu mir auf und fragte: „Alles okay?"
Stumm nickte ich.
„Wirklich!?"
Ich nickte wieder.
„Stimmt nicht! Was ist los?"
Etwas besorgt sah er mich an und stand auf. Mit krächzender Stimme brachte ich hervor: „Ich habe Höhenangst. Du darfst dich nicht da hinsetzen. Ich habe... habe Angst, dass du fällst!" Er legte seinen Arm um mich, und eine wärmer Strom floss durch meinen Körper. „Ich halte dich!"
Etwas zitternd folgte ich Jonahs Bewegungen. Er setzte sich wieder an den Abgrund. Ich mit wackligen Beinen hinter her. Meine verkrampfte Hand krallte sich in die von Jonah. Endlich saß ich. Bloß nicht nach unten gucken!!!
Jonah legte seinen Arm beruhigend um mich und sah mich an: „Sehr gut! Ich bin stolz auf dich. Du hast deine Angst überwunden."
Ein falsches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
Ein leiser Wind kam auf und fröstelnd zog ich meine Schultern zusammen. Jonah bemerkte es und löste seinen Arm von mir. Ich beobachtete, wie er seinen Pulli auszog und sich dann durch die Haare fuhr.
Ich musste Lächeln.
Er streckte seine Hand mit seinem weiß-roten Pullover aus. Ich empfing ihn und unsere Hände berührten sich. Meine Armhaare stellten sich auf und mein Herz fing heftig an zu schlagen.
Jonah blickte mir tief in die Augen und ich hielt seinem Blick stand. „Darf ich?", fragte er leise.
Verwirrt nickte ich und plötzlich berührten seine Hände mein Gesicht.
Er nahm es in die Hand und wir kamen uns immer näher. Der Pullover glitt aus meinen Händen. Nervös schloss ich die Augen und kurze Zeit später, spürte ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen.
Dieser Moment hätte für immer so weitergehen können, aber er löste sich wieder von mir und blickte wieder tief in meine Augen.
Er strich eine meiner Strähnen aus meinem Gesicht und sagte: „Bailey, du bist unglaublich! Die letzten Tage und unsere Dates... Sie waren umwerfend - von Dir ganz zu schweigen."
Ich lächelte und legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen. „Sei leise..."
Er nahm meine Hand weg und redete weiter: „Ich habe mich in dich verliebt. Willst du..." Er machte eine Pause. „Mit mir zusammen sein?"
Ich hielt die Luft an und drückte ihm - anstatt einer Antwort - einen zweiten Kuss auf die Lippen.
Bevor es zu einem nächsten kam hauchte ich: „Ja ich will!"

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt