45 / Ärger?

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Baileys P.o.V.

Lachend stellten wir die dreckigen Teller zusammen und sortierten das Besteck in die Spülmaschine ein.
„Das Frühstück war traumhaft!", zufrieden strich sich Lise über ihren Bauch. Ich nickte nur zustimmend.
„Oh ja. Ich habe lang nicht mehr so viel zum Frühstück gegessen", gab Sabrina kichernd zu und säuberte mit einem feuchten Lappen den Esstisch.
„Hey Daniel!", rief ich nach dem Jungen, der nur grinsend auf sein Handy schaute.
„Hm", unschuldig sah er von dem grellen Display auf.
Verschwörerisch hob ich meine Augenbrauen und senkte meinen Kopf. In der anderen Hand ließ ich die Krümel, die ich gesammelte hatte auf den Boden fallen.
Daniels Augen wurden immer größer. „Du Schwein", grummelte er.
„Was?", warf ich die Hände in die Luft und ließ sie geräuschvoll auf meine Oberschenkel fallen, „Du hättest sowieso saugen müssen. Ein paar Krümel mehr oder weniger machen nichts aus", frech streckte ich ihm die Zunge raus und stolzierte aus dem Küchenbereich. Mit einer übertriebenen Bewegung erlaubte ich ihm, die Küche mit dem Sauger zu betreten. „The stage is yours.", imitierte ich eine tiefe elegante Stimme nach.
Lise, die die ganze Zeit das Szenarium beobachtet hatte, brach in schallendes Gelächter aus. Krümmend vor Lachen hielt sie sich über dem Boden.
„Hab ich was verpasst?", kam es kleinlaut von Sabrina, diese sah besorgt auf Lise herab.
„Wo bist du nur in deinen Gedanken?", musterte ich Sabrina von der Seite und stützte mich auf ihrer Schulter ab.
Als ob ich sie durchschaut hatte, fiel ihr Blick ertappt auf ihre Fußspitzen. Sie murmelte etwas, doch durch das plötzliche nervtötenden Geräusch aus der Küche konnte ich nichts verstehen.
„Daniel, sei nicht so laut! Du störst!", rief ich grinsend gegen das Geräusch des brummenden Staubsaugers.
Böse kniff Daniel seine Augen zu kleinen Schlitzen. „Sei bloß leise. Rache ist süß!", spuckte er die Worte förmlich aus und brachte ein hässliches Fakelächeln hervor.

„Ich kann diese Furie nicht mehr ertragen", wütet Daniel durchs Haus.
„Hast du gerade meine Freundin ‚Furie' gennant?", kam es prompt von Jonah.
„Ja, habe ich. Zurecht. Diese freche Göre provoziert mich schon den ganzen Tag, obwohl ich ihr nichts angetan habe", beleidigt zog Daniel einen Schmollmund und ließ sich seufzend auf einen Sessel fallen.
Bei dem Anblick konnte ich mich mit besten Willen nicht mehr zurückhalten. Prustend schlug ich mir auf die Oberschenkel und sank immer weiter ins Sofa hinein.
„Du benimmst dich, als hättest du deine Tage", kam es ein wenig genervt von Jack, der mit Corbyn an der PlayStation saß.
„Wer?", fragten Jonah, Daniel und ich gleichzeitig.
Sechs verwirrte Augen sahen Jack neugierig an, doch Jack reagierte nicht.
„Jack!", schrie Daniel durch das ganze Haus.
„Was!", schrie Jack genauso laut zurück.
„Wer?", behielt Daniel den lauten Tonfall und sah seinen Kumpel auffordernd an.
„Wer was?", jetzt war es Jack der komplett den Faden verloren hatte.
„Wer. Von. Uns. Hat. Seine. Tage?", spuckte Daniel jedes einzelne Wort deutlich aus.
„Woher soll ich das wissen?", ärgerlich warf Jack die Hände in die Luft und guckte uns noch verwirrter als verwirrt an.
„Oh Gott, bist du blöd", stöhnte Jonah. Brach jedoch direkt in schallendes Gelächter aus.
Ich schloss mich ihm an.
Wir kringelten uns nur so vor Lachen auf dem Sofa hin und her, bis uns die Tränen über die Wangen kullerten.
Daraufhin stand Daniel angepisst auf und verschwand die Treppen hoch.
Ich verstummte augenblicklich und sah ihm fragend hinterher. „Was ist nur mit ihm los?", flüsterte ich kaum hörbar in Jonahs Ohr.
„Ich schau mal nach ihm", flüsterte er zurück und verschwand ebenfalls die Treppen hoch.

„Wir sind wieder da-a!", stürzte Lise durch die Haustüre in den Flur hinein. Dabei balancierte sie zwei große Tüten voll Lebensmittel in ihren Armen. Dahinter folgte Brina, ebenfalls mit zwei weiteren Tüten.
„Wow. Wen wolltet ihr alles versorgen? Gibt es noch eine ganze Mannschaft, die hier im Haus versteckt ist?", komme ich grinsend auf die beiden Mädels zu und nehme jeweils eine Tüte den beiden ab.
„Wir wussten nicht genau, wie viel die Jungs essen und wie lange wir noch hier wohnen?", flüsterte Sabrina peinlich berührt.
Die Beiden waren vor circa zwei Stunden zum Einkaufen aufgebrochen.

Photography - Why Don't WeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt