Weißt du was?

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Pov: Manu

Weiterhin versuchte ich bei Bewusstsein zu bleiben, weshalb ich mich an dem Wannenrand fest hielt. Und so schnell es gekommen war, war es auch plötzlich wieder weg. Langsam sah ich auf, bis mir übel wurde und schon übergab ich mich in der Dusche.

Eine länger Zeit saß ich in der Wanne und sah zu, wie mein Erbrochenes weggewaschen wurde. Ich weiß nicht wie lange ich so da saß, wurde aber durch ein Klopfen an der Türe aus meiner Starre gerissen. „MANU?!" schrie Palle. „J-ja." Stotterte ich schwach. „Machst du die Türe auf?" fragte er nun ebenfalls schwach. Vorsichtig kämpfte ich mich aus der Dusche und band mir ein Handtuch um die Hüften.

Anschließend schleppte ich mich zur Türe und schloss sie auf. Palle öffnete dann auch schon die Türe. „A-also ok?" fragte er und sah mich genauso fertig an. „Ja alles ok. Nur hast du das eben auch gehabt, dieses Kopfpochen?" kam es schwach von mir. „Ja, war das eine Nebenwirkung von dem allem hier?" „Ich weiß es nicht." Antwortete ich und zuckte mit den Schultern.

„Mhm ok." Kam es kurz von Patrick und sah nachdenklich zu Boden. Als er seinen Blick an mir hoch wandern ließ, wurde ihm wieder bewusst, bei was ich gerade war. „Äh ja ... dann gehe ich wieder." Stotterte er kurz und verließ drauf das Badezimmer. Die Tür schloss er hinter sich.

(...)

Nun saßen wir wieder im Wohnzimmer von Palle und starrten die gegenüberliegende Wand an. Es war eine unangenehme Stille, die zwischen uns herrschte. Aber was sollten wir auch groß miteinander reden. Wir kannten uns nicht und dazu mochten wir uns nicht.

„Warum mögen wir uns eigentlich nicht?" fragte nun Paluten, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Ich weiß es nicht. Können wir uns nur nicht ausstehen, weil du dich mal über mein Aussehen lustig gemacht hast und mich als nervig und arrogant bezeichnet hast?" fragte ich genervt. Er sollte wissen warum ich ihn nicht mochte. „Es tut mir ja leid, ok. Aber sei nicht immer so zickig und reg dich auf." Sprach Pat nun etwas lauter. „Ach sei doch still, du bist auch nicht besser." Schrie ihn nun an. „Weißt du was. Du bist ein Idiot. Du denkst doch, dass du jede haben kannst." Beschuldigte ich ihn und verschränkte meine Arme an meiner Brust. „Ach weißt du was und dass wollte ich dir schon lange sagen. Erstens bist du wirklich hässlich und keiner wird dich je lieben. Ich kann verstehen warum Zombey sich für Maudado entschieden hat und nicht für dich." Schrie er, was mich ihn erschrocken ansehen ließ. Erst jetzt wurde Paluten wieder klar was er gesagt hatte und sah mich mit großen Augen an.

„M-manu i-ich..." wollte Palle beginnen und hob seine Hand, doch ich schlug sie weg. „ARSCHLOCH!" schrie ich den Tränen nahe und erhob mich von der Couch. Ohne noch mal zu ihm zu sehen lief ich aus dem Wohnzimmer in die Garderobe und zog mir Schuhe und eine Jacke an. Anschließend schloss ich die Wohnungstüre auf und verließ die Wohnung. Schnell lief ich die Treppen runter und verließ das Mehrfamilienhaus.

Ich rannte einfach in irgendeine Richtung. Inzwischen liefen mir Tränen die Wangen herab, weshalb ich mir die Kapuze über den Kopf zog. Mit gesenktem Kopf lief ich durch die Menschenmenge, bis ich in einem Park ankam. Egal wie klischeehaft es klang, aber es tat gut sich dort auf eine Parkbank zu sitzen und nachzudenken.

Paluten ist ein Arschloch. Er kennt mich doch gar nicht, also soll er nicht über mich richten. Aber hatte er Recht? War ich wirklich nervig und arrogant? Und war ich wirklich so hässlich? Auch wenn sie für mich nichts bedeuten sollten, tat es doch etwas weh dies von ihm zu hören. Genau aus diesem Grund wollte ich mich niemanden zeigen. Auch wenn ich Kritik über das Internet leicht nahm, war es im echten Leben etwas ganz anderes. Da wurde es einem direkt ins Gesicht gesagt.

Ich wusste nicht mehr, wie lange ich auf dieser Parkbank saß, aber es war sehr spät als ich mich davon wieder erhob. Es war bereits dunkel, nur das Licht der Straßenlaternen erhellte den Weg. Noch immer mit gesenktem Kopf verließ ich den Park. Ab da wurde mir bewusst, dass ich nicht zurück finden würde.

Mein Handy hatte ich auch nicht dabei und leider hatte ich mir die Straße nicht gemerkt. Auf meinen Orientierungssinn konnte ich mich auch nicht verlassen, der war nämlich so gut wie nicht vorhanden. Was mach ich denn nun. Auf einer Parkbank wollte ich nicht schlafen, das wäre viel zu kalt. Patrick konnte ich aber auch nicht anrufen. Zum einen hatte ich ja kein Handy und zum anderen wusste ich seine Nummer nicht, also konnte ich auch nicht aus einer Telefonzelle anrufen. In mir stieg die Panik und meine Atmung wurde unruhiger. Spätestens jetzt hätte mir mein Asthma zu schaffen gemacht, aber da ich in Pats Körper steckte war es nicht vorhanden.

Trotzdem hatte ich immer noch das Problem, wie würde ich wieder zurückkommen und wie könnte ich Paluten in die Augen schauen nach dem Streit? Zu viele Gedanken auf einmal pressten sich in meinem Kopf, was mir mal wieder die Tränen entlockte.

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt