Dunkles Rot

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Pov Mänjuel L. Jackson

Was passierte hier? In dem Moment legte sich in meinem Kopf  ein Schalter um. Ich würde mit Palle wieder Körper tauschen. Ich muss noch davor zu seiner Wohnung kommen. Doch wie es kommen musste, verließ ich viel zu früh Patricks Körper.

Es war wie ein Film. Ich sah wie ich aus Palles Körper gezogen wurde und in Richtung seiner Wohnung. Und dann sah ich meinen Körper, der mich wie ein Magnet an sich zog. Kaum hatte ich ihn berührt, wurde ich komplett in ihn gesogen und ich erwachte in meinem Körper. Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah mich um und schaute auf meine Finger. Ich war wieder ich selbst.

Schnell sprang ich auf und lief in die Garderobe, wo ein Spiegel stand. Ich betrachtete mich und fuhr mein Gesicht nach. Glücksgefühle kamen über mich und ich begann zu lachen und dann kamen die Freudentränen. Würde das alles nun wirklich ein Ende haben? Ich hoffte es, schließlich hatte es dieser mysteriöse Mann gesagt.

Erst jetzt kam mir Pat wieder in den Sinn. Scheiße ich hatte ihn im Regen stehen gelassen. Ich musste so schnell wie möglich zu ihm. So wie es Rewi beschrieben hatte, hatte ich noch Chancen bei ihm. Er liebt mich immer noch, da war ich mir sicher. Warum wäre er denn dann sonst so abweisend gewesen. So schnell es ging schnappte ich mir eine Jacke, zog sie mir an und zog noch schnell meine Schuhe an.

In Windeseile verließ ich seine Wohnung, schloss sie davor noch ab und raste wortwörtlich das Treppenhaus hinab. Das ich dabei nicht gestolpert bin und mir das Genick gebrochen habe, war ein Wunder.

Vor dem Haus angekommen, musste ich überlegen. Von welcher Richtung würde Palle kommen? Zum Café bin ich in die Richtung. Ich bin zur U-Bahn. Wenn ich richtig rate, müsste Palle von dort kommen. Zum Glück war es die einzige U-Bahn in der Umgebung. Also lief ich schnell in die Richtung der U-Bahn. Bitte lass ihn von dort kommen.

An einem Straßenübergang blieb ich stehe und sah mich suchend um. Es war kaum etwas auf den Straßen los, dennoch konnte ich ihn nirgends entdecken. Schnell überquerte ich die Straße und lief in die Richtung, wo ich den Park vermutete und ich lief zum Glück in die richtige Richtung. Ich betrat den Park und lief dort hin, wo ich zuletzt in Patricks Körper steckte, doch er war schon weg. Schnell suchend sah ich mich um, aber konnte ihn nicht entdecken. Verdammt ich musste ihn auf den Weg hier her übersehen haben. Also lief ich schnell zurück zur Straße und ab da wieder den ganzen Weg zurück.

Und da war er. Von der Statur und vom Gang her, musste er es sein. Ich verlor keine Zeit und lief ihm hinterher. „Palle!" schrie ich und rannte über die Straße. Verdammt ging der schnell. „PALLE!" rief ich diese Mal lauter. Er drehte sich erschrocken um und seine Augen weiteten sich.

Lächelnd lief ich auf ihn zu und es bildeten sich bereits Freudentränen in meine Augen. Vielleicht hätte ich neben bei auf den Verkehr achten sollen und nicht einfach blind auf die Straße rennen. Ich hörte nur noch ein lautes Hupen und ein lautes Quietschen von Rädern, dann spürte ich noch einen harten Aufprall und wie ich durch die Luft flog, bevor alles schwarz wurde.

Pov: Patrick

„PALLE!" hörte ich Manu schreien. Schnell drehte ich mich um und riss geschockt meine Augen auf. Ich lief auf Manu zu, doch ich war nicht schnell genug. Das Auto traf ihn und schleuderte ihn ein paar Meter weit.

Erst gefror mir alles in den Adern. Doch ich ließ keine Zeit vergehen und lief schnell zu Manu. Ich brach in Tränen aus, als ich ihn dort liegen sah. Es lief Blut von ihm weg. Ich kniete mich zu ihm und hob seinen Kopf so langsam und vorsichtig wie möglich auf meinen Schoß. Meine bereits durchnässte Hose färbte sich nun in ein dunkles Rot.

„M-manu." Stotterte ich und schluchzte laut. „B-bitte b-bleib b-b-bei mir. Bitte bleib bei mir." Sagte ich nun fester und strich über seine Wange. Er war ganz warm. „B-bitte. Ich liebe dich doch." Hauchte ich und fuhr über seine Lippen. Von weitem war schon der Krankenwagen zu hören.

„Warum hatte ich auch nur geglaubt dich so beschützen zu können? Ich habe wieder einmal alles schlimmer gemacht und jetzt stirbst du auch noch wegen mir." Hauchte ich und meine Tränen tropften auf sein Gesicht. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen.

Menschen hatten sich um uns versammelt und sahen uns geschockt an. Inzwischen war auch der Krankenwagen angekommen und die Sanitäter untersuchten Manu und hoben ihn dann auf eine Trage. Ich stand still daneben und sahen zu, wie sie ihn in den Wagen hoben. „D-darf ich mit fahren? Er ist mein Freund." fragte ich schnell einen der Sanitäter, der nur kurz nickte. Dankend setzte ich mich zu Manu und gemeinsam fuhren wir ins Krankenhaus. 

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt