Weihnachtsmarkt

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Pov: GLP

Seine Augen sahen mich so durchdringlich an. Das Braun sah mich bemitleidend an, aber ich wollte dieses Mitleid nicht. „Hör auf mich so zu bemitleiden." Nuschelte ich und sah weg. „Irgendwie war das doch sowieso vorhersehbar, dass Zombey nichts von mir will." Antwortete ich dann gelassen und sah weiterhin nach vorne.

„Ich will nichts sagen, aber wenn ich dich so ansehe kommt es ganz anders rüber. Deine Augen sind rot und du siehst sehr niedergeschlagen aus." Kam es von Palle und legte eine Hand auf meine Schulter und drehte mich zu sich. Ich merkte seine Blicke, weshalb ich nur auf seine Brust starrte. Warum konnte ich ihm nicht ins Gesicht sehen? Das konnte ich doch sonst auch.

Ein kurzer Seufzer von Patrick brachte mich wieder zurück in die Realität. „Weißt du was, wir machen jetzt etwas, um dich auf andere Gedanken zu bringen." Meinte er optimistisch, was ich nur mit einem Grummeln kommentierte. Sofort verstummt es, wie ich bemerkte, dass seine Hand von meiner Schulter meinen Arm entlang streifte. Was hatte er vor? Anschließend griff er nach meiner Hand und stand auf. Mir verwirrtem Blick sah ich ihn an. Doch er grinste nur und zog mich auf die Beine. Leider hatte ich damit nicht gerechnet, weshalb ich gegen ihn viel.

Paluten reagierte schnell und fing mich auf. Erschrocken sag ich zu ihm auf und wie schon so viele Male davor, trafen sich unsere Blicke wieder. Es war als würde es Unsicherheit und Peinlichkeit in mir auslösen. Abrupt wurde ich rot und befreite mich aus Pats Griff. „Ähm, ja was wolltest du machen?" fragte ich schnell nach, um meine Unsicherheit zu überdecken.

Doch da griff er wieder nach meiner Hand und zog mich aus dem Wohnzimmer. Schnell riss ich mich los. „Nein und ich dachte das du dich entschuldigen wolltest!" schrie ich ihn an und war den Tränen nahe. „Was? Nein ich will doch nur mit dir spazieren gehen und das du mir dabei etwas von Essen zeigst." Beruhigte er mich, was mich schwer ausatmen ließ. „Dachtest du jetzt echt, dass ich dich in dein Schlafzimmer zerre und vergewaltige?" fragte er mit Enttäuschung in der Stimme.

Mit schlechten Gewissen sah ich zu Boden. „Tut mir leid, nachdem was passiert ist, bin ich etwas schreckhaft geworden." Nuschelte ich und sah wieder zu ihm auf. „Naja es ist verständlich, nachdem was passiert ist." Meinte Palle verständnisvoll. Ich nahm meinen Mut zusammen und lief an Paluten vorbei in die Garderobe und zog mir Schuhe und Jacke an.

Kurz sah mich Patrick komisch an, bevor er sich ebenfalls anzog. Gemeinsam verließen wir meine Wohnung und ich führte ihn zu einem kleinen Park. Wir liefen eine Weile still schweigend nebeneinander her. Keiner wusste so recht, über was wir reden sollten.

„Du musst es gut haben, nicht auf der Straße erkannt zu werden." Begann Pat, woraufhin ich zu ihm rüber sah. Er starrte aber weiterhin nach vorne. „Ja es ist oft besser, da man nie von Fans erkannt wird und nicht das Problem hat, belästigt oder gestalkt zu werden." Antwortete ich ihm. „Naja weißt du, ab und zu wünschte ich mir, mich nicht gezeigt zu haben, dann hätte ich diese Probleme nicht. Doch andererseits freue ich mich über jede Person, die ich durch ein Bild oder Autogramm glücklich machen darf." Kam es von Palle und lächelte mich an.

Ja er hatte Recht, schön war es, wenn Leute schrieben dass ihnen das Video gefiel. Doch persönlich mit Menschen zu interagieren, also Fotos zu machen und Autogramme zu unterschreiben, war nichts für mich.

„Hey lass uns in den Weihnachtsmarkt gehen." Holte mich Patrick aus meinen Gedanken. Erschrocken sah ich kurz zu ihm und dann nach vorne. Überall waren Menschen, die herum liefen und sich die vielen Verkaufsstände ansahen. Dazu kam der süße Geruch von Kinderpunsch. „Lass uns einen Glühwein trinke gehen." Grinste Palle und schnappte sich meine Hand, um mich mit zuziehen.

Etwas ungewollt ließ ich den kleinen Markt über mich ergehen. Und wie es an so einem Ort , wo es viel zu Essen gab sein musste, musste sich Paluten etwas kaufen. „Du bist echt verfressen." Lachte ich ihn aus, was er nur mit einem Augenrollen kommentierte.

Während Pat sein Pizzastück verdrückte, sah ich mir immer wieder die Stände an. Anscheinend war ich so sehr darin vertieft, dass ich nicht mit bekam, wie Palle verschwand. Als ich es doch endlich bemerkte, sah ich mich panisch um. Hatte er mich einfach stehen lassen oder was? Einerseits war ich wütend, doch andererseits war ich traurig und verletzt. Ich dachte, er wollte mich kennen lernen. 

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt