Intensivstation

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Pov: Palle.

Ich drückte sie etwas fester und sah ihn traurig an. Kurz ließ ich seine Hand wieder los und zog mir einen Stuhl ans Bett und nahm sofort wieder seine Hand. Es war nun für eine Ewigkeit still. Ich sagte nichts. Monika sagte nichts, auch der Arzt blieb still und sah uns nur an.

Mir schossen gerade so viele Gedanken durch den Kopf. Würde Manuel je wieder erwachen und würde er sich dann an alles erinnern und mich wieder hassen? Oder würde er bald sterben oder sogar gar nicht mehr aus dem künstlichen Koma erwachen und wir müssten dann die Geräte abschalten? Dieser Gedanke ließ mir einen Schauer über den Rücken fahren.

„Ja ich werde sie dann wieder verlassen, ich muss noch nach anderen Patienten sehen. Wenn sie mich also bitte entschuldigen würden." Lächelte der Arzt freundlich. Monika und ich nickten und schon öffnete er die Tür. Doch bevor der Doktor den Raum ganz verließ, drehte er sich noch einmal zu uns um. „Aber bitte bleiben sie nicht so lange hier. Das ist eine Intensivstation und müssen deshalb ungestört arbeiten können, wenn es zu einem Zwischenfall kommen sollte." erklärte er uns und schloss die Tür hinter sich.

„Ich muss nochmal kurz mit dem Arzt sprechen. Entschuldige mich bitte." Entschuldigte sich Monika, was ich nur kurz bejahte. Sie verließ ebenfalls den Raum und lief dem Dok hinterher. Nun war ich alleine mit Manuel. Langsam strich ich mit meiner Hand seinen Arm entlang und setzte kurz ab und legte meine Hand an seine Wange. Zärtlich stich ich mit meinem Daumen über seine Wange.

Über seine Lippen war es mir nicht möglich zu streichen, da er eine Atemmaske aufhatte. Wieder einmal kamen mir die Tränen und legte deshalb beschämt meine Kopf auf sein Bett. Plötzlich piepte eines der vielen Geräte anders auf, was mich sofort aufsehen ließ. Schnell sprang ich auf und beugte mich über Manuel. Doch nichts. Es war anscheinend nur Fehlanzeige. Doch da war es wieder. Verwirrt sah ich die Geräte an und dann wieder Manu.

Und plötzlich sah ich sie. Seine wunderschönen grünen Augen, aber sie waren komplett matt und es sah so aus als würde er mich nicht erkennen. Langsam beugte ich mich weiter zu ihm herab. „M-manu k-kannst du mich hören?" fragte ich und sah ihn prüfend an.

Er schien sich nicht zu bewegen können. Eine Träne von mir tropfte auf den Mundschutz. Schnell wischte ich sie weg und streichelte weiterhin über seine Wange. Seine Lippen begannen zu zittern und es war, als versuchte er mir etwas mit zu teilen. Langsam griff ich also nach dem Mundschutz und entfernte ihn von seinem Gesicht.

Kurz atmete Manu schwer ein, bevor er seine Augen langsam hin und her bewegte. Es sah so aus, als würde er herausfinden wollen, wo er war. Sanft strich ich über seine Lippen, weshalb er seinen Blick zu mir wand. Glücklich lächelte ich ihn an und weitere Tränen kamen mir.

Seine Lippen begannen zu zittern und öffneten sich leicht. Ich wusste nicht genau, was in dem Moment über mich kam, aber ich beute mich weiter runter und küsste Manuel zärtlich. Es löste Glücksgefühl in mir aus Manu lebend zu wissen und ihn küssen zu können. Das die Maschinen immer verrückter spielten, ignorierte ich komplett.

Langsam löste ich mich wieder von ihm und sah in seine leeren Augen. Seine Mundwinkel zogen sich langsam in die Höhe. Dann erschlaffen sie wieder und er starrte ins Leere. Sofort drehte es mir meinen Magen um, ich griff an Manuels Hand und sah ob sich sein Brust hob und senkte. Ich ging mit meinem Ohr nahe an sein Gesicht ran, um zu hören und zu fühlen, ob er noch lebte. Ich fühlte nichts. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich und da war ein ganz leichter Atem.

Erleichtert seufzte ich und begann vor Glück wieder stärker zu weinen. Schnell setzte ich ihm wieder seine Atemmaske auf und rief einen Doktor. Sofort kamen Monika und der Arzt von vorhin herein und sahen mich geschockt an.

„E-er hat seine Augen aufgemacht und mich angesehen." Schluchzte ich und lächelte glücklich. Monika sah mich ungläubig an und begann dann ebenfalls zu weinen. Der Arzt untersuchte während dessen Manu. Gespannt stand ich daneben und sah ihm aufmerksam dabei zu, was er alles machte. Nervös biss ich auf meiner Unterlippe herum und wartete darauf, was er nun sagen wird.

Der Doktor drehte sich von Manu weg und drehte sich zu Monika und mir. Anschließend begann er zu lächeln und nickte. Erleichtert atmete Monika und ich aus und sahen uns an. „Er ist jetzt war wieder bei völligem Bewusstsein, dennoch braucht er noch etwas um wieder komplett zu Kräften zu kommen und wach zu werden." erklärte uns der Arzt. „Ich werde etwas später noch einmal nach ihm sehen." Meinte er noch bevor er das Zimmer verließ

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt