Anspannung, Nervosität und Peinlichkeit

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Pov: Manuel

Die Tage bis Samstag waren eine Qual für mich. Ich wollte endlich Klarheit warum er Schluss gemacht hatte. Doch irgendwie kam ich auch wieder in die Realität zurück. Ich hatte selbst beschlossen, wieder zu lachen und wieder teil an meinem Leben zunehmen. Zwar fiel ich immer wieder zurück in meine depressive Haltung, doch es besserte sich. Zusätzlich erzählte ich es meiner Mutter, wie es mir immer wieder ging. Daraufhin meinte sie, ich sollte zu einem Psychologen gehen, was ich aber nur deutlich verneinte. Ich wollte zu keine Seelenklempner, wie würde das rüber kommen. Zum Schluss muss ich noch irgendwelche Tabletten nehmen und auf das hatte ich keine Lust.

Aber wie meine Mutter halt so war, bestand sie darauf und machte einen Termin für mich aus, was aber komplett über flüssig war. Da es mir wieder etwas besser ging. Jetzt musste ich aber erst Mal den Samstag bei Paluten überleben. Also stand ich nun vor seiner Türe und wollte klingeln. Doch ich war wie gelähmt. Schwer atmete ich aus und wieder ein, bevor ich auf die Klingel drückte

Mir wurde heiß und meine Hände begannen zu schwitzen. Als wäre ein Schalter umgelegt worden, wurde ich nervös und mein Magen drückte sich zusammen, sodass mir schlecht wurde. Es waren Geräusche zu hören und als sich plötzlich der Schlüssel im Schloss umdrehte, blieb mein Herz komplett stehen. Die Türe ging auf und ich sah direkt in zwei rehbraune Augen. Was mir sofort auffiel als ich in sie sah, war die Mattheit, die sie ausstrahlten. Sonst funkelten und leuchteten sie immer wunderschön und strahlten pure Freude aus, doch jetzt zeigten sie nicht mal eine Hauch von Gefühlen.

„Komm rein." Bat er mich und trat zur Seite. Ich schritt an ihm vorbei und zog mir meine Sachen aus. Palle machte nur eine Geste, dass ich ihm folgen soll. Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und setzten uns dort auf das Sofa. Eine Zeit lang sagte niemand etwas von uns beiden, bis ich es nicht mehr aushielt.

„Warum? Ich dachte du liebst mich?" begann ich und sah ihn enttäuscht an. „Das tat ich ja auch, aber das hat sich in letzter Zeit einfach geändert. Ich sehe dich auch nicht so oft, weshalb ich einfach befürchte, das ich irgendwann jemanden anderen sehe und dich dann betrüge." Erklärte er mir. „Aber wenn du mich lieben würdest, würdest du mich nicht betrügen und glaubst du nicht, dass ich dich nicht auch öfters sehen will?" schluchzte ich nun. Nun ließ ich meinen Tränen freien lauf.

„Ich will dir nicht wehtun, deswegen beende ich es lieber jetzt, bevor ich dir so wehtue. Ich kann so Dinge einfach schlecht für mich behalten." Machte er mir klar. „Ich hätte dir vertraut, dass nichts passiert wäre. Und glaubst du, du machst es dadurch besser? Glaubst du, wenn du jetzt Schluss machst, verletzt du mich nicht?" fragte ich und sah ihn durch dringlich an. „Du wirst über mich hinweg kommen." Sprach er monoton und wann sich meinem Blick ab. „Wie kannst du das nur so gefühlskalt sagen?" kam es von mir mit einer fassungslosen Stimme. „Ich habe mich in den letztens Wochen sehr verändert und immer mehr von der Öffentlichkeit und meine Freunden zurückgezogen, damit ich dir nicht wehtue."

„Hättest du sonst mehr mit ihnen gemacht?" fragte ich. „Ja, aber ich habe mich einfach nicht getraut." Antwortete er mir. „Gut, wenn ich dich so unterdrücke, hat es wohl mit uns wirklich keinen Sinn. Ich würde dich nur blockieren, dass zu tun, was du gerne tun würdest." Antwortete ich nun eiskalt und knetetet dabei aufgeregt meine Hände, wie er darauf reagieren würde.

„Ja so wie es aussieht ja." Gab er mir Recht. „Naja vielleicht können wir noch Freunde sein und gemeinsam zocken und auch etwas aufnehmen." Schlug Ich nun vor. Ich wollte einfach nicht, dass wir uns nie wieder sahen. Besser gesagt, ich wollte nicht, dass ich ihn nie wieder sehe oder höre. Vielleicht schaffe ich es ja, dass er sich wieder in mich verliebt und es bereut mit mir Schluss gemacht zu haben. „Ich glaube eher nicht." Meinte er, was mir sofort wieder meine Hoffnungen zerstörte. „Ok." Nuschelte ich und sah zu Boden.

Nun war es still zwischen uns zwei, was einfach nur noch unangenehm war. Von der angenehmen und entspannenden Ruhe war nichts mehr zu spüren. Nur noch Anspannung, Nervosität und Peinlichkeit. „Naja dann werde ich jetzt gehen." Meinte ich nach einer kurzen Zeit und erhob mich.

Palle begleitete mich noch zur Türe, wo ich mir meine Sachen anzog. Als ich mich zu ihm aufrichtete und ihn ansah, war irgendetwas was mich an seinem Blick verwirrte. Doch kaum konnte ich ihn deuten, änderte er sich wieder zu emotionslos. Wieder war ich nervös. „D-darf ... darf ich dich ein letztes Mal küssen." Fragte ich so leise, dass ich dachte er hätte es nicht gehört, doch griff an meine Hüfte und zog mich näher an sich heran.

Meine Hände wanderten automatisch in seinen Nacken. Patrick drückte seine Lippen auf meine und es überraschte mich, wie leidenschaftlich dieser Kuss war und auch gleichzeitig so verzweifelt. Wir lösten uns wieder und anschließend unseren Körperkontakt.

Ich drehte mich um, öffnete die Türe und verließ seine Wohnung. Ein letztes Mal drehte ich mich zu ihm um. Es war als wollte er noch etwas sagen, aber brachte es nicht heraus. „Tschüss Patrick." Verabschiedete ich mich, was ihn aus seinen Gedanken holte. „Tschüss." Nuschelte er, woraufhin ich die Treppen runter ging und ganz das Haus verließ und so Paluten hinter mir ließ und nach hause fuhr.

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt