Lass diesen Tag niemals kommen

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Pov: Patrick (Vergangenheit: Tag der Trennung aus Sicht Paluten)

Die Tage bis Samstag waren wie Qualen für mich. Nervös lief ich in meiner Wohnung auf und ab und wartete darauf dass es klingelt. Ich hoffte dass es niemals klingeln wird, denn ich wollte mich dieser Sache nicht stellen. Nicht das ich irgendwie angst hätte, das mir Manu etwas an den Kopf wirft, sondern dass ich es nicht aushalte ihn zu sehen. Das ich zu weinen anfange, das ich ihm ehrlich sage, dass es nicht so gemeint war. Das ich das alles nur mache, um ihn zu beschützen. Beschützen vor mir.

Ich hatte einfach das Gefühl, das ich ihn aufhalte er selbst zu sein. Dass er sich für mich verändert, wie er denkt, dass ich ihn haben will. Doch ich möchte nicht dass er sich ändert. Manuel war perfekt so wie er war. Doch nur ich ziehe ihn runter.

Wie ich mich hasste, dass ich ihm die Schuld für alles gab. Obwohl ich an allem Schuld war. Was war ich nur für ein Arschloch. Und da klingelte es, was mich erschrocken zusammen zucken ließ. Noch nie hatte ich so viel Angst vor der Türklingel wie gerade eben. Es dauerte eine Zeit bis ich wieder zu mir kam und lief dann zur Türe. Kurz atmete ich noch einmal tief ein und öffnete sie dann.

Da stand er. Mein Manuel. Ich sah ihm in die Augen und konnte Müdigkeit und Mattheit erkennen. Das grün das sonst immer so geleuchtet hatte, war nun erloschen und seine Augen strahlten pure Leere aus.

„Komm rein." Bat ich ihn und trat etwas zur Seite. Ich beobachtete ihn, wie er seine Sachen auszog und bat ihn anschließend mir zu folgen. In meinem Wohnzimmer angekommen setzten wir uns gemeinsam auf die Couch und schwiegen uns für längere Zeit an. Es fühlte sich total unangenehm an und ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.

„Warum? Ich dachte du liebst mich?" begann er und sah mich mir diesen Augen an, die nur Enttäuschung ausstrahlten. Das tat ich ja auch, aber das hat sich in letzter Zeit einfach geändert. Ich sehe dich auch nicht so oft, weshalb ich einfach befürchte, dass ich irgendwann jemanden anderen sehe und dich dann betrüge." Antwortete ich ihm und es tat so unglaublich weh, diese Worte auszusprechen. „Aber wenn du mich lieben würdest, würdest du mich nicht betrügen und glaubst du nicht, dass ich dich nicht auch öfters sehen will?" begann er zu schluchzen, was mir das Herz brach.

Am liebsten würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen und ihn trösten, aber das konnte ich leider nicht. „Ich will dir nicht wehtun, deswegen beende ich es lieber jetzt, bevor ich dir so wehtue. Ich kann so Dinge einfach schlecht für mich behalten." Erklärte ich.

"Ich hätte dir vertraut, dass nichts passiert wäre. Und glaubst du, du machst es dadurch besser? Glaubst du, wenn du jetzt Schluss machst, verletzt du mich nicht?" sah er mich fragend an. „Du wirst über mich hinweg kommen." Sprach ich monoton und wand mich seinem Blick ab. „Wie kannst du das nur so gefühlskalt sagen?" kam es von ihm mit einer fassungslosen Stimme. „Ich habe mich in den letztens Wochen sehr verändert und immer mehr von der Öffentlichkeit und meine Freunden zurückgezogen, damit ich dir nicht wehtue." Log ich ihn an und hasste mich im selben Moment dafür.

„Dann tut es mir Leid und du hast Recht, wenn ich dich schon so unterdrücke, dass du dich nicht mal mehr mit deinen Freunden triffst, hat das zwischen uns wirklich keinen Sinn mehr. Ich würde dich nur blockieren und dir so Schmerzen bereiten." Meinte er nun eiskalt, was mir wie ein Schlag ins Gesicht vorkam.

Kurz schluckte ich schwer und antwortete ihm dann. „Ja so ist es wohl besser." Kurz nickte er. „Naja vielleicht können wir ja noch Freunde bleibe." Schlug er vor, was ich sofort bejaht hätte, aber es doch ließ, um ihn zu schützen. „Nein das glaube ich nicht." Als ich diese Wort aussprach, sah ich wie es Manu wie einen Schlag traf.

Nun wollte ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen, woraufhin mir Manu zuvor kam und sich von der Couch erhob und in die Garderobe ging. Ich beobachtete ihn wie er seine Sachen anzog und nun schüchtern und unsicher vor mir stand. Sein Blick wanderte meinen Körper nach oben und blieb bei meinen Augen stehen. Es waren Tränen in seine Augen und am liebsten hätte ich sie weggewischt.

„Was ist?" fragte ich schließlich. „D-darf ich dich ein letztes Mal küssen?" stotterte er leise und sah mich nervös an. Ohne nach zu denken griff ich an seine Hüfte und zog ihn an mich. Seine Hände legte Manu in meinen Nacken und ich drückte meine Lippen leidenschaftlich auf seine. Es war der letzte Kuss, weshalb ich meine ganze Liebe in ihn legte.

Als wir uns wieder lösten sah ich ihn seine wunderschönen Augen. Schnell wendete er sich von meinem Blick ab und öffnete die Türe und verließ meine Wohnung. „Tschüss." Verabschiedet er sich und ging die Treppe runter.

Ich schloss die Türe hinter mir und ließ mich anschließend an ihr herunter gleiten. Nun war es verbracht. Ich hatte Manu das Herz gebrochen, aber er würde über mich hinweg kommen. Jetzt würde er mich für immer hassen, aber es war das Beste für ihn. Ich würde ihn nur verletzten und so beuge ich das ganze vor.

Mit gesenktem Kopf erhob ich mich und ging in mein Schlafzimmer und ließ mich dort auf mein Bett fallen. Mir kamen die Tränen, woraufhin ich müde wurde und schließlich einschlief. 

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt