Pov Pallette
Ich saß nun schon seit ein paar Stunden vor dem OP-Saal und fieberte vor mich hin. Ich sollte lieber mal Manus Familie kontaktieren. Schließlich konnte ich sie nicht in Ungewissheit lassen. Aber dann würde ich mich noch schlechter fühlen, da ich ihnen erklären müsste, dass ich der Grund für seinen Unfall war. Sie würden mich für immer hassen, dafür dass ich ihnen vielleicht ihren Sohn und Bruder genommen habe.
Inzwischen hatte ich so viel geweint, dass keine Tränen mehr kamen und meine Augen einfach nur noch brannten. Wahrscheinlich waren sie auch noch unglaublich rot und geschwollen, aber mir war es völlig egal, was andere Leute denken könnten. Ich wollte unbedingt zu Manu und ihn umarmen und küssen. Ihm immer und immer wieder sagen, wie sehr ich ihn liebe.
Plötzlich ging die Tür zum Operationssaal auf und viele Ärzte traten heraus. „Das war echt eine schwere Op. Ein wunder das dieser Mann sie überlebt hat." Meinte einer der Doktoren erstaunt zu einem anderen. Erleichtert atmete ich aus und wartete darauf dass Manu heraus geschoben wurde.
Und schon öffnete sich die Tür. Es war wie, als würde alles in Zeitlupe ablaufen, wie er so an mir vorbei geschoben wurde. Sein Kopf wurde verbunden, ein Arm und ein Fuß eingegipst und wie es unter seinem Krankenhauslacken aussah, wollte ich gar nicht erst wissen. Wahrscheinlich überall war er verbunden und hatte Blutergüsse und noch viel mehr. Ich wollte es mir gar nicht vorstellen, wie Manuel aussah. Klar würde ich ihn wegen seinen Narben dann immer noch lieben, aber ich wollte mir gerade einfach nicht vorstellen, wie zugerichtet er wegen mir aussah.
Langsam setzte ich mich in Bewegung und folgte Manu und den Krankenschwestern, die sein Bett schoben. Als sie ihn in den großen Aufzug schoben, wollte ich ihnen folgen, aber eine der Schwester hielt mich auf. „Es tut mir Leid sie hier nicht rein zu lassen, aber der Patient braucht Ruhe und für die erste Zeit können sie nicht zu ihm. Bitte gehen sie nach hause und ruhen sich aus." bat sie mich und trat zurück, damit sich die Fahrstuhltür schließen konnte.
Mit gesenktem Kopf stand ich vor dem Aufzug und seufzte. „Sind sie Herrn Büttinghaus Freund?" fragte mich eine Schwester, was mich aufsehen ließ. „Ja der bin ich." Nuschelte ich kaum verständlich und drehte mich zu ihr. „Das wären seine Sachen. Wenn ich ihnen diese geben darf?" fragte sie höfflich und streckte die Sachen nach mir aus.
Gebannt starrte ich auf sie und nahm sie mit zitternden Händen entgegen. Sie waren ein einigen Stellen rot eingefärbt. Es war sein eigenes Blut, das die Klamotten so rot gefärbt hatte. Weinend drückte ich die Klamotten an mich und schluchzte immer wieder.
Die Krankenschwester beachtete ich nicht und ging einfach an ihr vorbei. Ich verließ mit gesenktem Kopf das Krankenhaus und lief im strömenden Regen zu mir nach Hause. Manuels Kleidung hatte dabei ich immer noch fest an mich gepresst. Mir war es egal ob ich durch den Regen krank werden würde. Soll ich doch eine Lungenentzündung bekommen und daran sterben, schließlich ging es Manu gerade nicht anders.
Erschöpft und müde kam ich bei mir in der Wohnung an und ging erst einmal duschen. Manuels Sachen legte ich auf mein Bett und meine nassen Sachen warf ich in den Schmutzkorb. Anschließend trottete ich in das Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Erschöpft schloss ich meine Augen und atmete schwer aus. Da kamen mir wieder die Bilder von dem Aufprall in den Kopf, wie Manu durch die Luft geschleudert wurde und wie er bewusstlos auf meinem Schoss lag.
Erschrocken wich ich zurück, rutschte aus und knallte mit meinem Arsch voran, in die Badewanne. Jetzt hätte ich mir nur noch den Kopf stoßen solle, dann wäre alles perfekt gewesen. Doch mein Schicksal wollte es wohl nicht so.
Wütend schlug ich gegen die Badewanne und schreie immer wieder laut, bis meine Stimme abbrach und ich nichts mehr heraus brachte. War das der Dank dafür, dass ich Manuel verletzt hatte? Musste Manu deswegen in Lebensgefahr schweben? Nur weil ich so ein Arschloch war und dachte, dass ich dadurch alles besser mache für Manu. Das er nicht durch mich aufgehalten wird, sein Leben zu leben. Und jetzt! Jetzt ist er wegen mir fast gestorben und könnte es immer noch.
Ich habe es noch viel viel schlimmer gemacht, als es schon war. Ich hätte mich von Anfang an nicht in ihn verlieben dürfen und mich von ihm fern halten sollen. Warum hatte ich es nicht vor einem halben Jahr begriffen, dass ich schlecht für ihn war? Warum war ich auch nur so blind vor Liebe?
Kaum war diese Frage über mich gekommen, schlugen all die schönen Erinnerungen wieder auf mich ein. Die Party von Taddl, als er danach bei mir geschlafen hatte. Der erste Körpertausch und der erste Kuss von uns. Das gemeinsame erste Mal. Manuels Gesichtszüge und Körper. Seine grünen Augen und seine weichen, vollen Lippen. Die langen braunen Haare, die ihm immer ins Gesicht hingen und sein süßer und lauchiger Körper, auf den ich immer ganz geil wurde. Hätte ich mich nicht verliebt, würde ich das alles niemals erlebt haben. Ich würde es vermissen. Ich würde Manuel vermissen.
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Vertauscht #Kürbistumor
FanfictionWas ist das? Als Manu und Palle, nach einer Partynacht, am nächsten Morgen aufwachen, erwartet sie der Schock ihres Lebens Zwei Youtuber, die sich nicht ausstehen können, müssen plötzlich zusammen halten. Boy x Boy Don't like Don't read #Kürbistumo...