Unterschiedliche Ziele

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Pov: GLP

So schnell wie möglich flüchtete ich zum Bahnhof und wartete dort ungeduldig auf meinen Zug. Ich wollte schnellst möglich aus Köln raus und Paluten nie wieder sehen. Doch ins Geheim hoffte ich, dass er sieht, dass er einen Fehler gemacht hatte und mir hinterher fährt, um mir sagt, dass es nicht so gemeint war. Dass er hier steht und mich fest an sich drückt und mich so zärtlich küsste, wie er es immer tat.

Doch auch als der Zug einfuhr, sah ich nirgends Palle und bevor ich Einstieg, sah ich mich in der Hoffnung noch einmal um und sieg dann aber mit gesenktem Kopf ein. Die gesamte Fahrt war eine Qual für mich und kam mir wie eine Ewigkeit vor. Warum hatte ich auch gedacht, dass er mir nach rennt. Ich war der größte Idiot zu glauben, er würde es.

(...)

Endlich in meiner Wohnung angekommen, konnte ich endlich meine Sachen ausziehen und mich auf mein Bett fallen lassen. Zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Es fühlte sich komisch an. Es tat unglaublich weh, doch andererseits fühlte ich mich auf irgendeine Art und Weise befreit. Aber warum hatte ich dann immer noch diese Hoffnung, dass Patrick plötzlich vor meiner Haustüre stand und sich für alles entschuldigte und mich um eine zweite Chance bittet.

Schnell drehte ich mich um und drückte meinen Kopf in mein Kissen. Vergeblich versuchte ich mir meine Tränen zu unterdrücken, doch ich konnte nicht mehr und ließ ihnen freien Lauf. Es tat so unglaublich weh.

(...)

Die zwei Monate waren unglaublich bedrückend für mich. Ich war beim Psychologen, wo ich dann erfuhr, dass ich eine leichte bis mittelschwere Depression hatte. Er erklärte mir, dass man daran arbeiten kann, es aber immer wieder sein kann, dass sie zurück kommen. Damit meinte er man wird immer damit leben. Im schlimmsten Fall, meinte er, müsste ich in eine Klinik oder Tabletten nehmen. Doch das wollte ich auf keinen Fall.

Es half mir ganz gut und ich machte immer mehr mit Freunden, doch leider trank ich immer öfter Alkohol, was mir aber egal war. Ich hatte sowieso nichts zu verlieren, geschweige denn würde es jemanden interessieren. Verlieben wollte ich mich nicht mehr, weshalb ich auch immer gefühlskälter wurde. Deswegen ließ ich niemanden mehr so nahe ran, wie damals Pat.

Paluten hatte ich inzwischen überall geblockt. Ich hielt es einfach nicht aus und als ich dann erfuhr, dass er nach München zieht, war es komplett aus. Ich wollte nie wieder etwas von ihm hören. Da er mir sowieso nur immer wieder wehtun würde. Doch immer wieder dachte ich an ihn und wollte es nicht wahr haben, dass er mich verlassen hatte. Ich träumte immer wieder von ihm, und mir, wie wir kuschelten, uns küssten und die Zweisamkeit genossen.

Jedenfalls versuchte ich so gut wir es mir möglich war, nicht an ihn zu denken und lenkte mich einfach durch das Aufnehmen mit Zombey, Maudado und OdinakaJesus ab. Zombey und Maudado waren so ein süßes Paar. Es war schon immer sehr witzig, wenn sie Spaß über Zomdado machten, woraufhin ich immer schmunzeln musste, da ich wusste, dass es echt war. Für Michael hatte ich nur noch freundschaftliche Gefühle. Trotzdem verschwieg ich ihnen, dass ich mal auf ihn stand.

Die kurze Beziehung mit Palle und das ich Depressionen hatte, erzählt ich den drei, um nicht dauerhaft gefragt zu werden, warum Paluten und ich nicht mehr aufnahmen. Meine als auch Patricks Community jedoch fragen immer, warum wir nicht mehr gemeinsam aufnahmen. Palle meinte darauf, das wir einfach unsere Ziele anders gesetzt hatten und unser Gamegeschmäcker sich inzwischen zu sehr unterschieden.

Viele wollten es nicht glauben und baten uns immer wieder, gemeinsam aufzunehmen. Es war nicht fair sie im Dunklen zu lassen, aber ich wollte dem ganzen Geschwärme von den Fangirls aus dem Weg gehen. Sie machten es mir mit ihren ständigen Anspielungen auf Kürbistumor schon schwer genug, nicht an Palle zu denken.

„Manu? Bist du noch da?" fragte Claus mich besorgt, was mich aufschrecken ließ. „Tut mir leid Claus, ich war gerade wieder ganz wo anders." Nuschelte ich leicht und stützte meinen Kopf, auf meiner Hand ab. „Schon gut. Aber warst du wieder bei Paluten?" fragte er nach, was mich kurz seufzen ließ und ihm so Antwort genug war.

„Ich weiß, dass du eigentlich nicht dort hin willst, aber willst du mit mir zur Gamescom gehen?" fragte er nach kurzer Zeit des Schweigens. „Aber dann sehe ich Palle wieder." Kam es schwer atmend von mir. „Ach komm, das Gelände ist riesig." Wollte mich Claus aufmuntern.

„Ja genau und dann wird es wie in so einer dummen Fanfiction, wo ich ihn wieder treffe." Lachte ich sarkastisch. „Ach komm Manu, dieses Jahr kommen so coole Spiele raus, ich will sie einfach schon mal testen und alleine will ich da aber nicht hin gehen." Beschwichtigte er mich. „Ok, aber nur weil du es bist." Seufzte ich und bereute sogleich mein Nachgeben.

Vertauscht #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt