Ich weiß nicht wie lange ich so da saß, aber es musste echt lange gewesen sein, da Jacks Fell mittlerweile total nass und zerwuschelt war. Er sah mich bedröppelt an, als wollte er mir sagen, dass ich allein daran Schuld sei, dass seine Frisur ruiniert ist. Naja, war ich ja auch aber es tat mir nicht wirklich leid, da er so einfach noch viel süßer aussah als vorher.
Ich streichelte ihm noch einmal über den Kopf, stand anschließend auf, schloss ich die Tastenabdeckung des Flügels und schob den Hocker unter den Flügel. Gerade beschloss ich in mein Zimmer zu gehen um noch etwas zu lesen, als mich jemand rief: ,,Jaqueline? Kommst du runter essen?" Natürlich! Ich konnte noch so traurig sein, aber essen musste ich einfach.
Wieso? Weil man erstens essen muss um zu überleben und ich zweitens ständig Hunger hatte. Meine Freunde von zuhause hatten damals immer gesagt, dass ich Essen ruhig mit auf meine Hobby-Liste schreiben könnte. Bei der Erinnerung musste ich unwillkürlich lächeln, bis mir klar wurde, dass ich sie vermutlich nicht wiedersehen würde und es auch nicht mehr mein zuhause war. Das hier war jetzt mein zuhause und ja, es hätte eindeutig schlimmer kommen können aber ich sehnte mich trotzdem nach unserem Haus in Deutschland.
,,Ja, ich komme gleich!", rief ich zurück und ging nochmal schnell ins Bad um mir die Hände zu waschen und mir kurz die Haare zu bürsten.
Ich beeilte mich, da ich Sorge hatte, dass sie mir ansonsten nichts mehr übrig lassen würden. Du sagst dass meine Eltern -oder auch Großeltern- mir niemals etwas wegessen würden? Na dann irrst du dich aber gewaltig, denn ich weiß wovon ich spreche. Als ich ungefähr 10 war hatte ich noch 'schnell das Lied zu Ende hören' wollen und war dadurch etwa 5 Minuten zu spät gekommen. Und ob du's glaubst oder nicht: meine Eltern hatten meine Portion einfach mit aufgegessen, mit der Begründung, dass ich mich demnächst lieber beeilen sollte. Und glaub mir! Das habe ich nach diesem Tag auch immer getan.
Ich ging jedenfalls die Treppe hinunter, durch die offene Tür ins Wohnzimmer, wo mich Jack schon freudig begrüßte. Ich streichelte ihn kurz, beeilte mich aber zum Tisch zu kommen um einen Blick darauf werfen zu können, was es gab. Einen gemischten Salat mit Käse oben drüber. Zudem gab es drei verschiedene Salatsaucen als Auswahl. Sofort ließ ich mich auf einen der Stühle fallen, schnappte mir die Gabel und wollte gerade anfangen zu Essen, als mich meine Mutter mit einem leisen: „Jacky!" bremste.
Ja tut mir ja Leid, dass das unhöflich ist, aber sobald ich Essen sehe kann ich nicht mehr richtig denken. Ich sah zu meinen Großeltern und entschuldigte mich. Meine Wangen brannten übertrieben und mir stieg Wärme ins Gesicht. Als meine Oma sah, dass ich rot wie eine Tomate geworden war, zwinkerte sie mir freundlich zu, während mich mein Opa nur mürrisch musterte.
Meine Mutter kam wohl eher auf meinen Großvater, dachte ich noch kurz, widmete mich dann aber meinem Essen. Es schmeckte echt total gut (Richtig! Salat ist kein Fastfood, aber stellt euch vor dass es auch andere Sachen gibt die gut schmecken), weshalb ich auch schon fertig war, als die Anderen nicht mal die Hälfte gegessen hatten, was ich mit einem schnellen Blick auf die Teller feststellte. War mir eigentlich auch egal, schließlich konnte ich ja nichts dafür, dass die so langsam aßen.
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The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...