Als ich nach dem Essen hoch in mein Zimmer ging, beschloss ich meiner Freundin zu schreiben, die bestimmt schon sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von mir wartete.
Ich lag richtig, denn nachdem ich mein Handy angeschaltet hatte und What's App öffnete, stand hinter ihrem Namen eine kleine, grüne 52. Spamen war zwar immer schon ihr Ding gewesen, aber das war selbst für sie echt viel.
Schnell tippte ich auf den Chat und betete inständig, dass mein Handy nicht überfordert war und sich aufhängen und verabschieden würde - was es zum Glück auch nicht tat. Ihre erste Nachricht war von vor ungefähr 3 Stunden: Heeey meine kleine finnische Engländerin! <3 Wie geht's dir so? Du fragst dich jetzt sicher wie sie auf finnische Engländerin kommt, was ich auch voll und ganz verstehen kann, aber das ist leicht zu erklären. Es kommt ganz einfach daher, dass mein Vater Finne und meine Mutter halb Engländerin - halb Deutsche ist wodurch ich dreisprachig aufgewachsen bin. Hat schon so seine Vorteile.
Danach hatte sie mir wohl eine Stunde Zeit gelassen um zu antworten (was ich nicht getan hatte), bevor sie mich quasi mit Fragen bombardierte: Wie ist das neue Haus? Wie sind deine Großeltern? Hast du schon jemand kennengelernt? Jaaaacky, man antworte doch sonst fühl ich mich so alleingelassen! Mars an Miss Black?! Hör auf mich zu ignorieren!
Jeden Satz hatte sie einzeln abgeschickt ( es ist ja nicht möglich mehr als 6 Worte pro Nachricht zu schreiben, Neeeeiiin gaaaar nicht! Unmöglich!) Ich hingegen schrieb einen etwas längeren Text: Hey Maus! <3 Sorry dass ich mich jetzt erst melde, aber mein Handy war bis gerade noch auf Flugmodus :/ Und als ich angekommen bin musste ich erst auspacken und dann...naja, gab es essen. Mein Großvater ist genauso mürrisch wie meine Mutter, aber meine Oma scheint echt in Ordnung zu sein...Das Haus ist eigentlich auch in Ordnung und ich hab ein Zimmer mit eigenem Bad. Schnell fügte ich noch was hinzu: Achja, noch ne kleine Frage: Seit wann wohnst du eig auf dem Mars? Danach schnappte ich mir das Ladekabel und steckte es in die Steckdose, da mein Akku mittlerweile fast alle war. Als ich das erledigt hatte ging ich ins Bad um mich soweit fertig zu machen: Also abschminken, Zähne putzen und so weiter.
Ich erschrak als ich mein Spiegelbild sah: Die Person im Spiegel war zwar unverkennbar ich, aber viel blasser als sonst und ohne Glanz in den Bernstein-farbenen Augen. Sie hatten etwas kaltes und gefühlsloses an sich, was mir nicht gefiel. Dazu kamen noch die dicken Augenringe, die mich fast wie einen Zombie aussehen ließen, mich aber ehrlich gesagt nicht wunderten, da ich die letzte Nacht im Prinzip überhaupt nicht geschlafen hatte. Wenn ich die Person beschreiben müsste würde ich sie wohl als vertraute Fremde bezeichnen, was zwar komisch klingt, es aber ziemlich gut zusammenfasste.
Fast unmöglich, wie Gefühle und Situationen einen Menschen so schnell verändern können, dass er sich selbst kaum noch erkennt. Schnell sah ich woanders hin und verließ so schnell wie möglich das Badezimmer. Ich rief noch kurz „Gute Nacht" nach unten, löschte das Licht und legte mich dann aber auch schnell ins Bett. Gerade hatte ich meine Augen geschlossen, vibrierte mein Handy. Da mich kein Anderer so spät noch anrufen würde, musste es Cassie sein woraufhin ich auch dranging. J: „Hey, Cassie bist du das?" C: „Ist alles in Ordnung?" Sie klang total besorgt, wahrscheinlich, weil sie irgendwie spürte dass es mir nicht gut ging oder es meiner Nachricht entnommen hatte. Ich versuchte erst so zu tun als wäre alles in Ordnung, aber da man beste Freunde einfach nicht anlügen kann, erzählte ich ihr kurz darauf die Sache mit Vincent. Nach einem kurzen Moment der Stille, indem sie es vermutlich erst einmal verdaute, antwortete sie: „Was erlaubt der sich?!Der spinnt doch total! Glaub mir Jacky! Den mach ich morgen kalt! Das ist einfach unmöglich...!"
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The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...