Jackys POV:
Als ich die Augen aufschlug, sah ich erstmal unscharf,weshalb ich sie wieder schloss. Als ich sie dann erneut öffnete, waren zwei Köpfe so nah vor meinen Augen, dass ich zusammenzuckte und vor Schreck kurz aufschrie, woraufhin sich die Köpfe ruckartig entfernten.
Langsam setzte ich mich auf und registrierte wo ich war. Auf meinem Bett, in meinem Zimmer...und neben mir standen meine Mum und ein mir unbekannter Mann mit einer Uniform. Bei genauerem Hinsehen, wurde mir klar, wer er war, oder eher was er war - ein Polizist. Schlagartig fiel mir alles wieder ein: der verrückte Traum, das Klirren und der Mann, der in meinem Zimmer gewesen war und auf mich zukam. ,,Geht es Ihnen gut?", sprach mich der Polizist an. Da ich nicht in der Lage war zu sprechen nickte ich bloß, woraufhin mich meine Mutter in die Arme nahm und in meine Haare nuschelte: ,,Ich hatte so Angst, aber alles ist gut Jacky, dir ist nichts passiert" Was war denn mit der los? Natürlich war mir nichts passiert! Ok, so natürlich war das nicht, aber gleich so einen Aufstand zu machen... ,,Jack war doch da", antwortete ich. An sonderlich viel mehr konnte ich mich nämlich nicht erinnern, nur an sein Knurren und den darauffolgenden Schrei der Gestalt. Jetzt wo ich so daran zurückdachte, war er mir seltsam bekannt vorgekommen, verdammt bekannt, aber ich kam einfach nicht darauf. Kennt ihr das Gefühl, dass die Lösung direkt vor eurer Nase liegt und ihr sie gleich habt, dann aber doch nicht drauf kommt? Genau dieses Gefühl hatte ich in dem Moment. Doch ich brauchte nicht mehr nachdenken, denn der Polizist sagte mir was passiert war: ,,Der vermeindliche Einbrecher war Ihr Vater Miss Black. Wir vermuten, dass er Sie wiederhaben wollte und wahrscheinlich gedacht hat, dass dies nur über eine Entführung möglich wäre. Es tut mir sehr leid." Ok, das hatte ich definitiv nicht hören wollen. Wieder konnte ich nicht antworten, sondern einfach nur dasitzen und vor mich hinstarren. Es war mein Vater gewesen, das war mir jetzt auch klar geworden. Meine Aussage, dass niemand aus meiner Familie so groß war, war voreilig gewesen und hatte sich eher auf die Leute, die im Haus wohnten bezogen. Wie sollte ich auch vermuten, dass mein eigener Vater bei uns einbrechen würde? Vor allem, weil ich ihm doch eindeutig gesagt hatte, dass er sich aus meinem Leben fern halten sollte!Ein Klingeln riss mich aus meinen Gedanken - das Handy des Polizisten, der sofort mit einem entschuldigenden Blick ranging. Nach einem Moment der Stille, wechselte sein Gesichtsausdruck von neutral auf eine Mischung aus angesäuert und schockiert. Nach einem kurzen ,,Verstanden", legte er auf und sah uns ernst an: ,,Ich habe gerade die Information bekommen, dass er den Kollegen irgendwie entwischt ist. Bis wir ihn kriegen, werde ich für Sie Beide Personenschutz beantragen. Das heißt, Sie werden kurzzeitig in eine Wohnung umziehen, wo Ihnen zwei Polizisten zu Ihrem Schutz bereitgestellt werden. Sie werden abwarten müssen, bis Sie wieder sicher sind. Gerade bei einem Kind oder einem Teenager möchten wir nichts riskieren, falls Sie verstehen." Meine Mutter nickte, während ich den Polizisten nur mit großen, vor Schock geweiteten Augen anstarrte. Wir würden eine Zeit lang in irgendsoeiner Wohnung wohnen, von der niemand wusste wo sie war...na super. Das würde echt verdammt langweilig werden, nur in der Bude zu hocken und während dem Warten zwei Polizisten zugucken, wie sie sich die Beine in den Bauch standen...Auf einmal fiel mir wieder die Sprachnachricht ein, an Niall. Wie sollte ich ihn so treffen? Die Polizisten würden mich doch niemals aus dem Haus lassen, vor allem weil mein Vater ja mich suchte und nicht meine Mutter. Aber ich musste da einfach hin, wie sollte ich ihm sonst sagen, dass ich ihn auch liebte? Verzweifelt fragte ich: ,,Ist das wirklich nötig? Ich will lieber hier bleiben!" ,,Ja das ist nötig, es tut mir leid Miss Black.", kam prompt die Antwort. Und warum auch immer, ließ eben diese Antwort mich ausrasten: ,,Spinnen Sie eigentlich?! Sehe ich so aus, als würde ich tagelang in irgendsoeiner hässlichen Wohnung hocken während ich aus dem Fenster gucke und darauf warte, dass Sie endlich meinen Vater schnappen? Nein, da mache ich nicht mit! Als ob Sie ihn kriegen, der wird einfach wieder nach Deutschland oder Finnland fliegen und es wenn überhaupt nächstes Jahr oder so wieder versuchen! Es ergibt verdammt nochmal keinen Sinn und damit es klar ist, ich gehe nirgendwo hin! Und hören sie auf mit diesem ständigen "es tut mir leid miss black" ! Wenn ich etwas nicht abkann, dann das!" Mit den Worten sprang ich vom Bett und wollte aus dem Zimmer stürmen, doch der Bulle hielt mich fest. Ja ich sage Bulle...Polizist klingt so harmlos und so typisch ,,Freund und Helfer"-mäßig und das war dieser auf keinen Fall. ,,FASSEN SIE MICH NICHT AN!", schrie ich jetzt und schlug zu. Allerdings mit der falschen, der bandagierten Hand, durch die sofort ein derart heftiger Schmerz schoss, dass ich Tränen in die Augen bekam. Dennoch erreichte ich mein Ziel, denn er ließ mich los und hielt sich seine Wange. Schnell und ohne ein weiteres Wort stürmte ich an ihm vorbei aus meinem Zimmer, sprang über Jack, pfiff kurz, damit er mir folgte und raste die Treppe hinunter. Da er bereits ein Halsband anhatte, schnappte ich mir bloß eine Leine -ich würde ihn später festmachen- und rannte, gefolgt von Jack aus dem Haus. Vorbei an zwei anderen Polizisten die mich bloß verblüfft ansahen, vorbei an ihrem Streifenwagen, einfach weg.
Ich wusste nicht wohin ich lief, aber als ich irgendwann an einem Park ankam, blieb ich stehen und lehnte mich erstmal an einen Baum. Und yeyy, willkommen zurück meine lieben Freunde...ich weinte schon wieder. Zum Glück hatte ich zumindest keine Wimperntusche drauf, sonst würde sich jeder fragen, was mit mir los war, da es dann nur noch offensichtlicher wäre, dass ich geweint hatte. Ich sank am Baum hinunter und ließ mich auf das Gras darunter fallen.Ich weiß nicht wie lange ich so da saß: die Beine angezogen, den Kopf in meine Händen gestützt, nur in Begleitung von Jack, der neben mir saß und mir Gesellschaft leistete, als dieser auf einmal ein Knurren von sich gab und mir jemand so den Arm weg zog, dass meine Stirn auf mein Knie knallte. Derjenige zog mich an meinem Arm auf die Füße und packte auch mein anderes Handgelenk. Schon bevor ich hochsah, wusste ich, wer es war - mein Vater. In dem Moment ertönte ein weiteres, lauteres Knurren und Jack biss ihn ins Bein, sodass er meinen linken Arm losließ und versuchte ihn zu schlagen. Da Jack jedoch auswich und nicht loslassen wollte, schien mein Vater auf eine andere Idee zu kommen. Er packte auch mit seinem anderen Arm meine rechte Hand und zischte mir zu: ,,Pfeif den Köter zurück, sonst breche ich dir die Hand!" Vollkommen aufgelöst vor Tränen und nicht mehr wirklich klar denkend, tat ich was er sagte: ,,Jack, aus!"
D
ieser hörte sofort, schließlich war er so abgerichtet worden und schien ebenfalls zu begreifen, dass mein Vater mir sonst wehtun würde. Die rechte Hand weiterhin um meinem Arm, diesmal jedoch dem linken, zog er mich hinter sich her, durch den Hydepark. Mittlerweile wusste ich wieder, was es für ein Park war, da es nur diesen mit dem See und den angelegten Bachläufen etc gab. Hier hatte ich Niall treffen wollen, bis es anders gekommen war. Würde ich Niall jemals wiedersehen? Wenn ich weiter so mitging jedenfalls nicht, das war klar. Ohne nachzudenken, holte ich mit der rechten Hand aus und schlug meinen Vater gegen den Hals, der daraufhin zusammenzuckte und mich wütend ansah. Shit, ich hatte einfach zu wenig Kraft in dem Arm, denn es verletzte ihn überhaupt nicht, tat vermutlich nicht einmal sonderlich weh. Mein Gehirn lief auf Hochtouren: ich dachte nur an Niall und wie ich zu ihm kommen könnte, als mir die Idee kam. Die ganzen Turnstunden waren wohl doch zu etwas gut, dachte ich noch, dann riss ich mein linkes Bein so hoch ich konnte und trat ihm von vorne ins Gesicht, sodass er aufschrie, jedoch immernoch nicht losließ. Stattdessen holte er mit der anderen Hand aus und schlug mich. Alles drehte sich um mich herum und ich spürte nur, wie mir Blut übers Gesicht lief. Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber die würden später noch kommen...Da er seinen Griff etwas gelockert hatte, ergriff ich die Chance und riss erneut den Fuß hoch. Er traf ihn da, wo es am Meisten wehtut - genau in die Kronjuwelen, sodass er sich zusammenkrümmte und vor Schmerzen wimmerte. Ärgerlicherweise hatte er meine Hand trotzdem noch im Griff, sodass ich mich nicht losreißen konnte. Gerade wollte ich vollkommen aufgeben und mein Vater (der sich sehr viel schneller erholt hatte als ich dachte) zu einem erneuten Schlag ausholen, da ertönte auf einmal eine Stimme: ,,Lassen Sie sie los!" Die Stimme kam mir seltsam bekannt vor, doch ich konnte ich mich nicht umschauen, denn mein Vater, wenn man ihn denn noch so nennen kann, hörte nicht aus sie und schlug mir erneut auf die Nase, sodass ich aufschrie und jetzt wirklich nur noch schwarz sah. Meine Ohren rauschten und ich taumelte. Aus der Ferne ertönten erneut Stimmen und ich spürte, wie sich der Griff um meine Hand erneut lockerte. Mit all der verbliebenden Kraft, bereits halb bewusstlos, riss ich mich los und taumelte. Mein Gleichgewichtssinn war bereits ausgeschaltet und ich war vollkommen orientierungslos - alles um mich herum war schwarz. Ich wappnete mich gerade für den Schmerz, der mich erwartete, wenn ich auf dem Boden aufkommen würde, als mich auf einmal starke Arme hielten und ich sanft aufgefangen wurde. Kurz bevor ich bereits zum zweiten Mal an diesem Tag in Ohnmacht fiel, hörte ich noch diese Stimme, begleitet von Jacks Bellen, die zärtlich, aber besorgt meinen Namen sagte: ,,Jacky."
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The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...