Jackys POV:
Als ich die Augen aufschlug, war es draußen dunkel und die Uhr zeigte auf 0:30 am. Ich musste tatsächlich eingeschlafen sein, denn auch der Fernseher hatte sich, wohl durch den Sleep Timer abgeschaltet.
Nach einem Gähnen hielt ich Ausschau nach meinem Handy, was im spärlichen Licht der Wohnzimmerlampe leichter gesagt als getan war. Es lag weder auf der Couch, noch auf dem Couchtisch, weshalb ich mit der Hand den Teppich abtastete um zu gucken, ob es versehentlich runtergefallen- oder ich es heruntergeworfen hatte -das wäre vermutlich sogar die plausiblere Lösung, da ich seit Jamies Tod nicht mehr gut schlafen konnte und öfters mal um mich schlug-. Tatsächlich war es sogar ein Stück unter die Couch gerutscht, jedoch nicht so weit, als das ich es mir in dieser Position nicht wiederholen konnte. Nachdem ich es irgenwie geschafft hatte, es wieder zu mir auf die Couch zu befördern, wischte ich den Staub von meiner Handyhülle - auf der, für Leute die es interessiert Never give up! draufstand und die eine blau/lila Farbe hatte- und sah unentschlossen auf den Bildschirm.
Natürlich interessierte es mich brennend, ob Niall mir geantwortet hatte, aber ich würde nur umso enttäuschter sein, wenn er mir nicht geantwortet hatte. Nach einer Weile drückte ich auf den Entsperrknopf und siehe da - What's App Nachrichten wurden angezeigt. Schnell hatte ich mich entschieden, gab meinen Code ein und ging auf das What's App Symbol, auf dem eine kleine 24 zu sehen war. Die Meisten Nachrichten (12 um genau zu sein) waren von meiner besten Freundin, die vermutlich irgendwas über die Jungs oder was weiß ich was wissen wollte. Dazu kamen noch einmal 11 von meiner ehemaligen Klassengruppe und eine von Niall - oder eher gesagt, der unbekannten Nummer.
Ich beschloss erstmal seine Nummer einzuspeichern und ging aufs Telefonbuch, wo ich ihn unter ,,Niall ♡" speicherte. Nicht so denken bitte, ich habe hinter der Hälfte meiner Kontakte so ein Herz, aber sagen wir, nicht hinter sonderlich vielen Jungs, bzw hinter gar keinem.
Wie auch immer, nachdem ich ihn eingespeichert hatte, ging ich auf den Chat und laß die Nachricht: Freut mich zu hören, mir geht es auch gut :) was machst du so? Vielleicht Zeit Sprachmemos zu machen? :D Oh, noch jemand, der gerne mit Smileys schrieb - eine verwandte Seele! Ehrlich gesagt, mochte ich Leute, die mit Smileys schreiben, da man so leichter erkennen kann, wie sie etwas meinen zB ob böse oder nur als Spaß, was ziemlich wichtig ist, da es sonst bloß zu Missverständnissen kommt. Das ist auch der Grund, warum ich so viele Smileys schreibe...da ist es mir auch egal, wenn es die anderen nervt!
Erst jetzt viel mir auf, dass ich noch antworten musste. Wie verpeilt ich manchmal einfach bin...Er hatte seine Nachricht etwa um 11:30 pm geschickt, weshalb ich zwar nicht vermutete, dass er noch an sein Handy gehen würde, aber ich antwortete: Gerne, falls jetzt nicht mehr, dann Morgen! Wenn du schon schläfst...dann gute Nacht! :* Ich hasse es einfach, Leuten keine Gute Nacht zu sagen, deshalb schreib ich es immer, auch wenn die Meisten dann schon schliefen und es erst den nächsten Morgen sehen würden.
Naja, ich erwartete zwar nicht, dass er mir antworten würde, aber kaum hatte ich meine Sachen zusammengepackt -sprich die Decke zusammengefaltet und meine Haare aus dem Dutt gemacht- und war auf der Treppe, vibrierte es.
Da es auf jeden Fall nicht meine Freundin sein konnte, da diese ja eine Stunde später hatte als ich, musste es einfach Niall sein. Als ich zu dieser Erkenntnis kam, rannte ich so schnell die Treppe hoch, dass ich erst im letzten Moment Jack sah, der vor der Treppe lag und es gerade noch so eben schaffte im vollen Lauf über ihn zu springen und nicht gegen die Kommode zu krachen.
Das nenn ich Reaktionsvermögen! Oder auch nicht, da ich nicht mehr bremsen konnte und mit einem lauten Krachen gegen meine Zimmertür rannte. Ich hatte Glück, dass ich mein Handy in der verletzten Hand hielt, da es ansonsten vermutlich kaputt gegangen wäre, da ich meinen ganzen Schwung auf der rechten Hand abgefangen hatte. Puh, gut dass ich auch mal Glück habe! Ich hoffte einfach mal, dass das niemand mitbekommen hatte und beeilte mich in mein Zimmer zu kommen.
Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, hörte ich meinen Großvater: ,,Sch**ß Köter, nicht einmal in der Nacht lässt der einen in Ruhe!" Jack, der daraufhin nur eingeschüchtert knurrte, tat mir wirklich Leid, schließlich war ich Schuld, dass mein Opa ihn so angeschrien hatte. Kaum war ich in meinem Zimmer, ließ ich mich aufs Bett fallen und entsperrte mein Handy - wie bereits erwartet, war die Nachricht von Niall und eine Sprachmemo: ,,Jackyyyy du bist noch wach? Cool, dann können wir ja reden!"
Irgendwie klang er ziemlich verschlafen, so, als ob er gerade erst aufgewacht wäre. Schnell drehte ich die Lautstärke so runter, dass ich das Gesprochene nur am Ohr hören konnte und antwortete: ,,Sag mal, hast du gerade geschlafen? Du klingst irgendwie so müde?" Schon nach zwanzig Sekunden antwortete er: ,,Ja, aber als mein Handy geklingelt hat, hab ich gehofft, dass du...äh ich meine, bin ich wach geworden!" Wie jetzt? Was hatte er sagen wollen mit dem ,,dass du"? Da ich keine Ahnung hatte, was ich antworten sollte, fragte ich ihn einfach: ,,Was wolltest du denn eben sagen? Ich fresse dich schon nicht auf...obwohl, vielleicht doch!" Auch wenn ich es zu unterdrücken versuchte, war ich ziemlich gespannt auf seine Antwort und vor allem, ob diese ehrlich war.
Ich hoffte, er verstand, dass ich die Sache mit dem auffressen etwas auflockern wollte, was er auch tat: ,,Also...ich hatte sagen wollen, äh, dass ich die Hoffnung hatte, dass du das mit der Nachricht warst und ich mein, du warst es ja auch! Aber mal was anderes, warum bist du noch wach?" Was? Er hatte gehofft, dass ausgerechnet ich ihm antwortete? Etwas regte sich in meinem Bauch, fast wie Schmetterlinge, die darin herumflogen. Was war nur los mit mir?
Nach einer Weile, in der ich mich ca zehnmal versichert hatte, dass er das wirklich gesagt hatte, antwortete ich: ,,Ich konnte nicht schlafen, das kann ich nie wirklich gut...und als ich aufgewacht bin, hab ich gesehen, dass du mir geschrieben hast und hatte ebenfalls die Hoffnung, dass du noch wach bist! Aber wenn ich gewusst hätte, dass du schläfst, hätte ich nicht mehr geschrieben!"
Und das stimmte, denn ich hatte nicht vorgehabt ihn aus dem Schlaf zu reißen, auch wenn ihn das nicht so wirklich zu stören schien, denn er antwortete: ,,Ist doch nicht schlimm, ich finde es verdammt nett, dass du mir überhaupt antwortest, ich mein, wegen der ganzen One Direction Sache...ich bin froh, dass du mich als Niall siehst, als Niall James Horan und nicht als Niall Horan von One Direction. Das tut echt gut...und nebenbei, echt schönes Profilbild!"
Oh, ihm gefiel mein Profilbild. Irgendwie freute mich das total, viel mehr, als es bei meinen Freundinnen der Fall war. Ich selbst liebte dieses Bild einfach, aber ich war mir nie sicher gewesen, ob es andere auch so toll fanden. Niall hatte mir die Frage beantwortet und es wäre mir sogar egal gewesen, wenn der Rest der Welt es hässlich gefunden hätte, irgendwie zählte allein Nialls Meinung. Schnell antwortete ich: ,,Danke, ich mag das Bild auch irgendwie total, auch wenn das kein Selfie ist...Und zu der One Direction Sache: ich bin froh, dass ihr es mir gesagt habt, aber auch froh darüber, dass ich es erst erfahren habe, nachdem ich euch kennengelernt habe. Ich mag dich nämlich Niall...und die Anderen auch, das will ich mir nicht von irgendwelchen Star-Sachen kaputtmachen lassen!"
Shit, hatte ich gerade wirklich gesagt ,,Ich mag dich Niall"? Gut, dass ich das mit den Anderen noch hinzugefügt hatte, denn was sollte er jetzt denken? Ja, ich hatte einen Mega-Crush auf ihn, aber wer sagte denn, dass es ihm auch so ging und er mich nicht einfach auslachen würde? Richtig, Niemand! Dann kam auf einmal eine relativ kurze Sprachmemo zurück: ,,Ich ma-ag dich auch! Äh ich meine, wir mögen dich auch! Shit, das kann ich nicht absenden..." Normalerweise hätte ich über den Schluss gelacht, aber der Anfang gab mir zu denken. Warum war Niall so über das Wort ,mag' gestolpert? Mochte er mich nicht oder ging es ihm wie mir? Ja ich weiß, vermutlich interpretiere ich da wieder zu viel rein, aber so bin ich nunmal - ich mache mir immer viel zu viele Gedanken! Nach einer Weile antwortete ich lediglich: ,,Ich muss offline, meine Mutter will mir mein Handy wegnehmen, aber wir schreiben morgen nochmal, ok? Gute Nacht, Niall!" Shit, das klang nicht so, wie ich es eigentlich wollte und beabsichtigt hatte. Um dem Ganzen die Schärfe zu nehmen und meine Gefühle zumindest anzudeuten, schickte ich ihm als normale Nachricht ein einfaches: ,,♡" Hoffentlich würde er das verstehen. Nachdenklich schaltete ich das Handy aus, legte es auf den Nachttisch und schloss die Augen. Schon bald viel ich in einen Traum, mit einem Jungen, den ich kannte - Niall.
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The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...