Jackys POV:
Ich spielte noch ein paar Level, bis ich nicht mehr weiterkam und alle meine Leben weg waren. Verblüfft stellte ich fest, dass es schon 11 pm war, weshalb ich beschloss mich aufs Ohr zu hauen. Nein, nicht im wörtlichen Sinne, obwohl es, wenn man feste genug geschlagen hätte vielleicht das Problem, nicht einschlafen zu können, gelöst hätte, denn nunja...ich konnte tatsächlich nicht einschlafen, warum auch immer.
Durch das Schmerzmittel hatte ich keine Schmerzen und hätte eigentlich auch müde sein sollen, aber es war das Gegenteil der Fall. Ich war wach, wie ich es nachmittags so um 3 pm war. Vielleicht lag es an der Nakose, vielleicht auch nicht, dass ich nicht einschlafen konnte, aber mir war - so oder so - ziemlich langweilig. Was soll man auch schon nachts machen, wenn die eigentliche Beschäftigung das Schlafen ist, oder zumindest sein sollte? Dumme Frage, aber doch logisch, wenn man mal so darüber nachdenkt. Nach einer Weile, in der ich mich in dem Versuch doch einzuschlafen hin- und hergewälzt hatte, setzte ich mich wieder aufrecht hin und nahm mir wieder mein Handy. Vielleicht hatte ich ja Glück und Cassie oder sonst wer war noch online und ja, ich hatte ausnahmsweise mal Glück. Cassie? Bist du wach? , schrieb ich, auch wenn das online unter ihrem Namen eigentlich Antwort genug war. Endlich kommst du nochmal on! Und ja, bin ich. Telen?, kam auch schon die Antwort, wodurch mir auffiel, dass sie auf meinen Roman von vorhin lediglich ein Wir müssen reden geantwortet hatte. Schnell tippte ich ein Ja und wartete auf ihren Anruf, der innerhalb von 10 Sekunden folgte: ,,Cassie...ich...", begann ich, doch sie unterbrach mich: ,,Oh Gott, Jacky! Geht es dir gut? Ich war heute morgen kurz davor in den nächsten Flieger einzusteigen und zu dir zu kommen!" Ja, das glaubte ich ihr, da genau solche verrückten Sachen zu ihrem Repartoire gehörten. ,,Woah, calm down curly, jetzt mal ehrlich, chill, ich lebe doch noch! Meine Nase ist bloß gebrochen!" Und ja, meine Freundin hatte echt Locken, von Natur aus - und zwar so richtig süße Korkenzieherlocken, die ich total gerne langzog und wieder losließ. Und naja, der Spruch kam eigentlich von meinem Bruder....Jamie. Ausnahmsweise musste ich bei dem Gedanken an ihn, wie er sie immer Curly genannt hatte lachen und nicht die übliche Trauer. Vielleicht würde ich ja irgendwann über ihn hinwegkommen, aber vergessen könnte ich ihn nie, wie es mir diese blöde Psychologin damals geraten hatte. Sie hatte doch überhaupt keinen Plan!
,,HALLO JACKY! Earth at Jaqueline Black?!" Shit, ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich ihre Antwort nicht mitgekriegt hatte: ,,Ja was ist?" ,,Ohmann....ich dachte du wärst gerade gestorben!" Klar, ich hatte ja nichts besseres zu tun als mal eben zu sterben... ,,Natüüürlich", gab ich ironisch zurück, worauf ein Lachen ertönte. Wie ich dieses Lachen vermisst hatte und vor allem die Person, zu der es gehörte.
,,Ich vermisse dich", sagte ich leise und Stille folgte auf meine Aussage, in der sie -wie ich sie kannte- genickt hatte und in Drei - Zwei - Eins...:,,Shit, du kannst mich ja gar nicht nicken sehen" Gut kombiniert! ,,Ich wusste, dass das kommen würde", sagte ich lachend. ,,Warum weißt du eigentlich immer was ich sagen will, bevor ich es selber weiß?!" Ich konnte mir förmlich vorstellen, wie sie die Stirn in Falten legte und ernsthaft darüber nachdachte. Sie kam im gleichen Moment zur Lösung wie ich, weshalb wir im Chor sagten: ,,Gedankenübertragung" Ja, so sind wir immer...wissen immer, was der andere sagen will, auch wenn er gerade zu überfordert ist es in Worte zu fassen und guckt wie ein Fisch mit rauchenden Ohren. ,,Haben Fische überhaupt Ohren?", kam Cassies Stimme aus dem Handy. Hatte ich das gerade laut gesagt? ,,Keine Ahnung", antwortete ich verwirrt, als ich sie lachen hörte: ,,Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, dass wir immer wissen, was der andere denkt, auch wenn er es selbst nicht weiß und guckt wie son Fisch, dem vom Überlegen schon Qualm aus den Ohren kommt..., sorry, das wirst du nicht verstehen aber..." ,,Doch", gab ich erstickt zurück und bekam vollends einen Lachflash, der auch sie erwischte, als sie checkte, dass ich das Gleiche gedacht hatte. ,,Wieviel......Uhr........ist......es....eigentlich?", fragte sie zwischen einigen Lachanfällen, worauf ich, mit einem Blick auf die Uhr -der mein Lachen stoppte- antwortete: ,,3:30 am" Auch sie verstummte, denn auch wenn es uns nicht so vorgekommen war, telefonierten wir schon seit 2 ein-halb Stunden ohne Unterbrechung. ,,Willst du nicht schlafen?", fragte sie mich auch schon, doch ich schüttelte den Kopf, merkte, dass sie es nicht sehen konnte und erwiderte: ,,Nee, kann ich nicht, du?" ,,Ich auch nicht", kam prompt zurück, gefolgt von einem Gähnen, was das genaue Gegenteil war. ,,Is klar", grinste ich und bekam keine Antwort mehr. ,,Hallo? Curly? Lebst du noch? Haaaaaaallooooooo!" Echt jetzt? Ich wusste ja immer schon, dass sie extrem schnell einschlafen konnte, aber dass sie innerhalb von Sekunden am Telefon einschlafen würde hätte ich dann doch nicht gedacht...aber man wird ja immer wieder überrascht, selbst von Leuten die man kennt. Ich schüttelte den Kopf und legte auf, schließlich hatte sie schon genug Guthaben verloren, denn wie ich sie kannte, hatte sie keine Flat oder ähnliches gebucht, wie ich es zu tun pflegte. Das Problem war nur, dass ich viel zu spät erst daran gedacht hatte und sie deshalb mich anrufen lassen hatte anstatt andersrum. Über dem Gedanken, wie Jamie Cassie immer Curly genannt hatte und dass es bis heute noch ihr Spitzname war, schlief ich letztendlich doch ein, vermutlich noch mit einem Lächeln auf den Lippen.
DU LIEST GERADE
The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...