Nachdem wir das Spiel beendet hatten, musste ich erst einmal aufs Klo - genauso wie Harry, der dies allerdings eher bemerkte und somit schon einen erheblichen Vorsprung beim Sprinten hatte. Kurz bevor ich die Tür erreichte, war er auch schon hineingeschlüft und eben genannte geschlossen, sodass ich mit einem lauten Krachen dagegen lief und sich erst einmal alles drehte und ein unglaublicher Schmerz durch meinen Kopf schoss. Da ich Angst hatte umzukippen, ließ ich mich langsam die Wand hinunterrutschen, bis ich daran angelehnt saß und die Augen schloss.
Immer noch drehte sich alles und ich fühlte mich, als säße ich auf einem Kreisel. Shit aber auch, warum hatte ich nicht früher bemerkt, dass Harry auch musste, dann wäre ich mit Sicherheit eher da gewesen. Aber Moment mal...oben gab es doch auch eine Toilette! Blitzschnell stand ich wieder und wollte gerade losstürmen, als mir auf einmal schwindelig wurde und ich gegen die Wand taumelte. Wer ist auch so blöd und rennt gegen eine geschlossene Tür?! Ja richtig, ich, aber das war aus Versehen und keine Absicht, oder Dummheit! Ok doch, aber pscht, das hat niemand gehört und es muss auch niemand hören!Deutlich langsamer machte ich mich erneut auf den Weg nach oben, wobei ich mich mehr auf dem Treppengeländer abstützte, als mir lieb war.
Kaum war ich oben angekommen, wollte ich die Badezimmertür öffnen, aber auch diese war verschlossen. Vollkommen verzweifelt, da ich mittlerweile wirklich dringend musste, rief ich: ,,Eyy wer ist da drin? Ich muss auch mal aufs Klo!" Schon ertönte Liams Stimme mit der Antwort: ,,Dann geh unten, ich brauch noch was!"
Will der mich jetzt verarschen?! Das kann jetzt nicht sein Ernst sein...ich habe mich gerade erst die Treppe hoch geschleppt, da kann ich sie nicht wieder runtergehen, es sei denn jemand fängt mich unten auf, was ich allerdings stark bezweifelte. ,,Liaaaam ich kann die Treppe nicht runtergehen, mach die Tür auf!", versuchte ich es, doch es kam nur eine sehr geschockte Stimme als Antwort: ,,NIALL! Ich sitze auf der Toilette, wie soll ich dir bitte die Tür öffnen?! Und du bist einfach nur zu faul die Treppe wieder hinunter zu gehen!"
Nee? Bin ich nicht, aber ok, wenn er es so will...Ich versuchte ohne die Wand zu laufen, doch da mir sofort schwindelig wurde, lehnte ich mich doch lieber dagegen. Ein Wunder, dass sie nicht umfiel, so stark wie ich mich dagegen lehnte.
Oh, wenn man gerade daran denkt, kam auch schon der Kommentar, von keinem Anderen als Louis: ,,Ein Wunder, dass die Wand nicht umfällt...es heißt ja, der Klügere gibt nach!" ,,Ach halt die Fresse!", knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, da mir immer noch mein Kopf wehtat und pochte, als würde darin jemand Schlagzeug spielen. ,,Also...dass du nicht aus England bist merkt man manchmal wirklich extrem, so unhöflich wie du gerade zu mir warst...", meinte Mr. Oberschlau dann auch noch. Immer gegen den Iren, IMMER! Was hatte ich ihnen denn getan?! Ja, vielleicht übertrieb ich gerade und nahm alles viel zu ernst, aber wenn ihr irremäßige Kopfschmerzen hättet, würde es euch auch nicht anders gehen, glaubt mir! Ohne ein weiteres Wort, drehte ich mich wieder um und lief leicht schwankend zur Treppe. Als Louis wieder sprach, war sein Tonfall auf einmal besorgt: ,,Ist alles in Ordnung mit dir?"
,,Ja, lass mich in Ruhe!", sagte ich, klang dabei allerdings nicht sonderlich glaubwürdig und wäre gleichzeitig fast die Treppe hinunter gefallen. Ok, ich wäre hundertprozentig die Treppe herunter gefallen, wenn Louis mich nicht festgehalten hätte: ,,Niall! Was ist los? Ach du scheiße!" Er verstummte plötzlich und sah mich bloß mit großen Augen an.
Leider ziemlich kläglich klingend, fragte ich: ,,Was ist denn? Wie schon gesagt, mit mir ist alles in Ordnung!" ,,Nein", sagte Louis bloß fast unhörbar, ,,Du hast ne riesen Beule auf der Stirn! Was hast du denn gemacht, du siehst aus wie ein Einhorn!" Na danke...wenigstens waren Einhörner süß! ,,Bin gegen eine Tür gerannt...Harry hat die zugemacht...", meinte ich lediglich, worauf er mich erst belustigt, dann aber wieder besorgt ansah: ,,Sieht eher aus, als hätte er dir die Tür ins Gesicht geworfen..." Naja, hatte er im Prinzip ja auch, aber das musste er ja nicht wissen, daher antwortete ich lediglich: ,,Und ich muss auf Toilette!" ,,Ich helfe dir erstmal wieder die Treppe hinunter, dann schmeiße ich Styles aus dem Badezimmer und wenn du auf Klo warst, legst du dich hin und ich hol dir ein...äh wie heißt es doch gleich?", er schnippste mit den Fingern, kam aber trotzdem nicht auf das Wort.
Ich versuchte ihm zu helfen: ,,...einen runter?" Louis Blick war einfach unglaublich bescheuert und geschockt, doch als ich lachte, wurde mir schwarz vor Augen, weshalb ich aprupt aufhörte. ,,Äh nein?! Dann hol ich dir ein....KÜHLPACK! Das meine ich!", sagte er auch schon. Na toll...da hatte ich schon gehofft...Nee, Spaß beiseite, ich bin ja nicht Harry!
,,Ok", antwortete ich bloß und ging jede Treppenstufe einzelnd, schwer auf Louis gestützt und gegen die Wand gelehnt. Als wir unten ankamen, konnte ich kaum noch etwas sehen und musste mich erstmal auf das Nächstmögliche hinsetzten, was in dem Fall, eine Blumenvase war, in der allerdings keine Blumen (mehr) standen. Sie waren irgendwann ausgetrocknet, weil keiner außer Eleanor sie versorgte und diese zwei Wochen lang nicht da gewesen war.
Irgendwie schaffte sie es mein Gewicht zu halten, wie, will ich lieber nicht wissen, hauptsache ich konnte sitzen. Mit einem seltsamen Echo hörte ich, wie Louis an der Badezimmertür schrie: ,,Junge mach mal hinne, Niall geht es echt schon schlecht genug, dann kannst du ihn wenigstens aufs Klo lassen, wichsen kannst du nachher immer noch!" Harrys Antwort konnte ich nicht verstehen, die Wörter waren so komisch ineinander verdreht und sie schienen aus weiter Ferne zu kommen. Ich nahm auch nicht wirklich wahr, was Louis ihm wieder unterstellte, sondern hörte nur seine Antwort, auf die von Harry: ,,Kacken auch, also gib mal Gas, der ist ganz weiß im Gesicht!"
Und wer sagts denn, ein paar Minuten später, die mir jedoch wie Stunden vorkamen, ging die Badezimmertür auf und ich registrierte, dass Louis mir aufhelfen und mich zum Klo begleiten wollte.Nachdem er mich alleine gelassen und ich mich endlich erleichtern konnte, rief ich erstmal nach Louis, jedoch in einer Tonlage, die mir selber Angst machte und ich mich fragte, ob er mich überhaupt gehört hatte. Doch das hatte er und kam gefolgt von Harry ins Bad um mich aus meiner misslichen Lage (ich hing sozusagen am Waschbecken) zu befreien, was ihnen auch gelang. Leider stieß ich, als die Beiden mich quasi darunter hervor zogen, mit dem Kopf gegen das Waschbecken, sodass Sternchen vor meinen Augen tanzten und mein Sichtfeld deutlich verringert wurde und ich fast nur noch schwarz sah. Die Welt schien in immer weitere Ferne zu rücken, weshalb ich noch sagte: ,,Jacky...sie...wird...heute...hierher...kommen..." Dann wurde alles schwarz und ich spürte nur noch wie ich fiel und -vermutlich- von Harry und Louis aufgefangen wurde.
Noch immer war alles um mich herum dunkel, aber ich konnte wieder meine Arme und Beine fühlen. Gerade wollte ich die Augen öffnen, als ich auf einmal eine sanfte Berührung an meinen Lippen spürte - ein Kuss. Aber...träumte ich? Warum...? Ich öffnete die Augen und musste erstmal blinzeln. Doch als ich dieses wunderschöne Bernsteinfarben direkt vor mir sah, klarte sich mein Blick und ich realisierte, wem diese Augen gehörten und vor allem, dass diese Person mich gerade küsste. Als ich den Kuss erwiderte und die Augen wieder schloss, durchflutete mich ein so intensives Gefühl, dass ich zittern musste.
Es war, als würde mein Herz aus meiner Brust springen und Schmetterlinge in meinem Bauch herumfliegen und mich mit ihren Flügeln berühren. Augenblicklich wurde mir warm und ich wünschte, dieser Moment würde nie aufhören. Doch wie die meisten Wünsche, ging auch dieser nicht in Erfüllung, denn Jacky -natürlich war sie es gewesen- beendete den Kuss und entfernte sich von mir.
Es war, als hätte man mir meine Decke weggenommenn denn mir wurde wieder kühler und es fühlte sich an, als würde etwas fehlen, was ja auch so war. Erneut öffnete ich meine Augen. Diesmal waren Jackys Augen nicht zu sehen, weshalb ich mich nach ihr umsah. Sie war gerade dabei den Raum zu verlassen und hatte die Hand auf der Türklinge liegen. Natürlich wollte ich sie davon abhalten, aber es kam, was mal wieder typisch war, kein Wort über meine Lippen. Doch als hätte sie meine Gedanken empfangen und gehört, drehte sie sich um und...sah weg, als sich unsere Blicke trafen. Schnell verließ sie den Raum und ließ mich verwirrt und auch verletzt zurück, denn glaubt mir, es tat weh, verdammt weh, dass sie einfach und ohne ein Wort zu sagen ging. Und mit ihr mein Herz. Fassungslos und mit einem gefühlten Loch in der Brust blieb ich zurück, als sich die Tür wieder öffnete und Louis, Liam, Harry und Zayn in den Raum schneiten.
Erst jetzt sah ich mich wirklich um und erkannte, dass ich im Krankenhaus war, wie auch immer ich dorthin gekommen war. Kaum hatte ich mich das gefragt, bekam ich auch schon eine Antwort - von Zayn: ,,Niall, was machst du eigentlich immer, ich habe überhaupt nichts mitbekommen, bis der Krankenwagen vor der Tür stand. Du hast mich vielleicht geschockt!" ,,Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht was passiert ist, ich habe bloß mega Kopfschmerzen", antwortete ich, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden hatte. ,,Du bist gegen die Badezimmertür gerannt und hast ne Gehirnerschütterung...aber der Arzt meinte, dass du keine bleibenden Schäden behalten wirst, jedenfalls nicht mehr, als bereits vorhanden sind.", meinte Louis. Er musste mir aber auch immer scherzweise eine reinwürgen, immer!
Übel nehmen konnte ich es ihm allerdings nie, auch jetzt nicht, da er mir zumindest erklärt hatte was los war, auch wenn ich immer noch nicht alles verstand, zum Beispiel, warum Jacky mich geküsst hatte und dann abgehauen war. Und ihr könnt es euch denken, natürlich kam auch schon eine Frage dazu, von Liam: ,,Sag mal, warum ist Jacky eigentlich so schnell wieder abgehauen?" ,,Weiß nicht", antwortete ich, was ja im Prinzip die Wahrheit war, irgendwie aber trotzdem nicht glaubhaft klang.
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The Story of my Life (1D FF)
FanfictionBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...