The Story of my Life (1D FF)

#21 - Nialleeeer

Als wir das Geschäft des alten Mannes, der sich uns als Mr.Smith vorgestellt hatte verließen, kam es mir so vor, als wäre eine Last von mir abgefallen. Ich war unerwartet zum ersten Mal seit Tagen wieder einigermaßen glücklich und hatte ehrlich lächeln können.
Natürlich war mir klar, dass es noch eine harte Nuss zu knacken gab - die reichen Leute in der Villa. Diese würden vermutlich nicht so verständnisvoll reagieren, sondern hochnäsig, abwertend oder ähnliches. Nachdem wir uns ein wenig von dem Geschäft entfernt hatten, sprach meine Mutter mich an: „Du Jacky, ich bin angenehm überrascht und auch stolz auf dich wie du das gelöst hast!" Ich hatte alles erwartet, aber nicht das!
Meine Mutter hatte nie gesagt, dass sie stolz auf mich sei: nicht nach erfolgreichen Auftritten beim Turnen, nicht nach dem YouTube-Erfolg mit meiner Tanzcrew und auch nicht nach neu gelernten Musikstücken.
Gerade hatte ich zum ersten Mal gehört, dass sie stolz auf mich sei, wenn es denn stimmte und es fühlte sich irgendwie komisch an. Ich wusste einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte, weshalb ich lediglich ein verblüfftes: „Danke" erwiderte.
Den weiteren Weg fielen wir wieder in Schweigen, sodass es mir wie eine weitere halbe Ewigkeit vorkam, bis wir „endlich" bei der Villa angelangt waren.
Mittlerweile wieder leicht nervös klingelte ich an der Tür und sah anschließend auf die Uhr. Urplötzlich, vielen mir wieder diese wunderschönen blauen Augen ein. Ich würde ihn nie im Leben heute treffen können, schließlich hatte sich die Beziehung von mir und meiner Mutter gerade wieder ein wenig gebessert, was ich nicht schon ein paar Stunden später wieder zerstören wollte.
In dem Moment öffnete sich die Tür und ich starrte in eben jene glasklaren, blauen Augen, an die ich noch vor ein paar Sekunden gedacht hatte. „Niall?!" Irgendwie war es mir herausgerutscht, sodass ich mir sogleich die Hand vor den Mund schlug. Er sah mich verwirrt an: „Jacky, was machst du denn hier?" Die Frage war wohl eher, was er da machte! Er hatte gestern nicht wirklich wie ein reicher, arroganter Schnösel gewirkt, der in so einer Villa wohnt. Natürlich, das Auto hatte nicht wirklich billig ausgesehen, aber das war nicht so wirklich besonders, da wir auch so einen schweineteuren Wagen haben.
Meine Mutter platzte genau in dem Moment mit einem „Ihr kennt euch?" in die verwirrte Stille hinein, als von drinnen jemand rief: „Nialleeeer wer isn' das?" Wir sahen uns nur an und prusteten los. Von drinnen kam ein lautes Stampfen und nicht mal zwei Sekunden später steckten zwei weitere Jungs ihre Köpfe durch die Tür. Beide hatten braune Haare und sahen ziemlich gut aus, wobei keiner von ihnen an Niall herankam.
Ich meine, vom Aussehen her, da Beide etwas größer waren als er. „Nanu", entfuhr dem Blauäugigen von ihnen. ,,Äh hi", antwortete ich, während meine Mutter mich und die Jungs nur komisch und verwirrt musterte. ,,Wollt ihr reinkommen?", fragte Niall höflich, als er bemerkte, dass man die Verwirrung nicht -wortwörtlich- zwischen Tür und Angel klären konnte. ,,Nein, also ich würde schon gerne, aber ich habe gleich einen Termin. Aber Jaqueline möchte bestimmt", kam auch schon die Antwort meiner Mutter.
Na toll! Ich mein, natürlich musste ich den Jungs das mit der Scheibe noch beichten, aber das hätte ich auch freiwillig gemacht - ohne Aufforderung. Schließlich kann ich auch alleine entscheiden was ich will und was nicht, aber naja, jetzt ist es zu spät. ,,Ja, ich würde gerne mit reinkommen", antwortete ich und warf meiner Mutter nur kurz einen bösen Blick zu, die sich sogleich aus dem Staub machte.
Gut, dann hatte ich die Jungs jetzt wenigstens für mich alleine! Auf Nialls Geste hin, folgte ich den beiden Anderen ins Haus. Als wir ins Wohnzimmer kamen - es sah zumindest aus wie ein Wohnzimmer mit 2 Couchen, Fernseher und drei gemütlich aussehenden Sesseln- traf mich erst einmal kurz der Schlag: Auf der Couch, dem angeschalteten Fernseher gegenüber, saßen noch zwei Jungs, etwa so alt wie Niall und die anderen Beiden.
Schüchtern wie ich nunmal leider bin, blieb ich erst einmal ratlos stehen, nicht sicher ob ich mich zu ihnen setzen oder stehen bleiben sollte. Der verwirrte Braunhaarige nahm mir die Entscheidung ab und klopfte neben sich aufs Sofa.
Dankbar dafür, dass er so nett war, wollte ich mich gerade neben ihn setzen, als Niall in einem Tonfall den ich nicht einordnen konnte sagte: ,,Neben mir ist auch noch Platz, du musst dich da nicht mit hinquetschen."
Hä? Da war doch noch genug Platz? In meiner Verwirrung blieb ich weiterhin ratlos stehen, bis mich Niall einfach zu sich auf die zweite Couch zog.
Noch bevor ich richtig saß fing der Braunhaarige mit den blauen Augen auch schon an zu reden: ,,Also wer bist du und was willst du hier? Ich bin übrigens Louis! Und das sind Harry (er zeigte auf den anderen braunhaarigen von vorhin mit grünen Augen, die mich leider ziemlich an Vincent erinnerten), Zayn (er zeigte auf den dünneren der beiden Anderen, der ausländisch aussah), Liam (er zeigte auf den verbliebenen der 5 mit schönen braunen Augen und ebenfalls braunen Haaren) und....ja...Niall kennst du ja irgendwie schon..." Bei dem letzten Satzteil zog er leicht verwirrt die Augenbrauen hoch und sah mich an, genauso wie alle Anderen im Raum, die mir vorher alle kurz zugenickt hatten.
Tja, jetzt war wohl ich dran...: ,,Ähm Hi, ich bin Jacky, freut mich euch kennenzulernen..." Verdammter Mist! Das klang sowas von bescheuert, aber egal! Nach einer kurzen Pause in der ich weiterhin erwartungsvolle Blicke erntete fuhr ich fort: ,,Also ich bin eig hier, weil naja, weil ich eure Scheibe eingeschmissen habe. Gestern Abend war ich irgendwie nicht ich selbst, aber ich werde das natürlich bezahlen."
Postwendend kam von dem mit braunen Locken, ich glaube Harry: ,,Wie? Du warst das mit unserer Scheibe? Krass, ich hätte nicht gedacht, dass Mädchen zu sowas fähig sind", woraufhin er von Louis einen Ellenbogen in die Rippen bekam. ,,Was er meint ist", übernahm Zayn, ,,dass du die Scheibe nicht bezahlen musst, schließlich haben wir genug Geld. Außerdem find ich es richtig mutig, dass du hergekommen bist und es uns gesagt hast. Wegen dir haben unsere betrunkenen Vollpfosten, ich will niemanden angucken (er schaute zu Harry und Louis) zumindest was zu lachen gehabt. Aber was mich viel mehr interessiert, woher kennst du Niall?" ,,Also...", begann ich....