The Story of my Life (1D FF)

#9 - SELFIE

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Jack immer noch neben mir. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, holte ich mir mein Handy vom Nachttisch und stellte auf Innenkamera. Gerade als ich mich so positioniert hatte, dass auch Jack mit auf dem Bild war und ich auf den Auslöser drückte, machte dieser die Augen auf und guckte zufällig genau in die Kamera.
Es war voll das süße Bild, auch wenn ich total fertig und zerstrubbelt aussah, als wäre ich gerade erst aufgewacht (war ich ja auch irgendwie). Schnell ging ich auf Whats App und schickte es Cassie, die mir keine 5 Sekunden später antwortete: OMG ist der cute *-* Aber der sieht iwie hungrig aus, hast du den schon gefüttert?
Nee hatte ich nicht und jetzt wo sie es sagte...Jack sah tatsächlich ein wenig hungrig aus. Da ich selber auch Hunger hatte, ging ich mit ihm in die Küche und suchte erst einmal sein Futter, was ich wenige Minuten später auch fand. Nachdem ich ihn versorgt hatte stand ich jetzt vor dem Problem auch etwas für mich zu finden, was sich als schwieriger herausstellte, als ich angenommen hatte, da sich im Kühlschrank kaum etwas -für mich- essbares befand. Nach einer Viertelstunde gab ich auf und setzte mich auf die Küchenzeile, wo ich keine zwei Sekunden später schon wieder herunter geschubst wurde. Wütend drehte ich mich um und sah in das Gesicht meines Großvaters. „Im Wohnzimmer gibt es Stühle!", war das einzige was er sagte.
Ich sah ihn als Antwort nur böse an, was er allerdings nicht mehr bemerkte, da er sich bereits umgedreht hatte und den Kühlschrank öffnete. Ich konnte mir einen kleinen Kommentar nicht verkneifen: „Da wirst du nichts finden Grandpa, hab ich vorhin auch schon versucht!" Er nahm sich eine Wurst, biss genüsslich hinein und schien es erst dann nötig zu finden mir zu antworten: „Wir hatten auch mit einem menschlichen Teenager gerechnet und nicht mit einem Pflanzenfresser." Hallo? Geht es noch? War doch meine Sache ob ich Fleisch aß oder nicht, das hatte ihn doch gar nicht zu interessieren! Ich wollte also gerade zu einer heftigen Widerrede ansetzen, als er mich unterbrach und sagte: „Du kannst aber auch gerne was zu essen besorgen. Meinetwegen geb ich dir auch Geld dafür, aber kauf bitte auch noch das was auf der Liste an der Pinnwand steht."
Mir klappte die Kinnlade quasi bis zum Boden und ich schnappte nach Luft. Ich war so baff, dass ich nicht mal dazu fähig war irgendetwas zu antworten. Er missverstand meinen Gesichtsausdruck und mein Schweigen und meinte bloß: „Der nächste Supermarkt ist ca 500 Meter die Straße runter links, soweit ist das nicht." Danach machte er eine Handbewegung, als wollte er mich wegscheuchen und reichte mir den eben genannten Zettel von der Pinnwand. Immer noch unfähig etwas zu sagen schnappte ich ihn mir und ging aus der Küche hoch in mein Zimmer. Vermutlich sollte ich mich stur stellen und nicht gehen, aber genau das würde mein Opa ja erwarten, also beschloss ich ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen und mich zu fügen.
Es war ja auch nichts dabei eben einkaufen zu gehen, vor allem wenn ich mir selbst noch holen konnte was ich wollte. Schnell zog ich mir mein Lieblings T-Shirt, eine Jeans, meine Lederjacke und meine Schwarzen Chucks an und steckte den Einkaufszettel in eine der Jackentaschen. Anschließend kämmte ich mir nochmal die Haare, schminkte mich kurz und lief, nachdem ich mir meine Tasche geschnappt hatte die Treppe wieder hinunter und zurück in die Küche. „Krieg ich dann jetzt das Geld", fragte ich meinen Großvater extra genervt und bemerkte mit Genugtuung, dass er zusammenzuckte und mich erstaunt ansah. Er fasste sich jedoch schneller als ich dachte und zog einen Hundert-Pfund-Schein aus der Hosentasche, den er mir dann auch gab.
Jetzt war ich wieder an der Reihe wie ein Auto zu gucken, ich mein, wer hat eben mal 100 Pfund in der Tasche?! Ich versuchte das Ganze mit Arroganz zu überspielen und ging, nachdem ich mir die Haare über die Schultern geworfen hatte, mir mit dem Schein Luft zufächelnd aus dem Haus.