Nialls POV:
Als die anderen Vier sich ebenfalls bequemten, die Treppe hinunter zu laufen, schaltete ich den Fernseher ab und ging, gefolgt von Liam in die Küche, der mir half den Tisch zu decken. Gerade hatte ich mein erstes Brötchen aufgegessen und war dabei mein Zweites mit Butter zu bestreichen, da klingelte es an der Tür. Es konnte eigentlich niemand anders als Eleanor sein, da wir heute frei und nichts zu tun hatten. Also zumindest nichts zu tun, im Sinne von irgendsoeinem Bandzeugs.
Louis schien ebenso zu denken, denn kaum hatte es geklingelt, sprang er auf und rannte zur Tür um sie zu öffnen. Tatsächlich war es El, was ich nicht nur an ihrer Stimme, sondern auch an den (vielen) Kussgeräuschen erkennen konnte, die aus dem Flur kamen. Hätte ich doch auch eine Freundin...ach was, nicht irgendeine, sondern...Jacky. Irgendwie war es extrem ungewohnt es so auszusprechen, aber es war die Wahrheit: ich liebte Jacky und daran würde sich auch so schnell nichts ändern und dabei war es egal, ob sie mich auch liebte oder nicht. Ok mir war es natürlich nicht egal ob sie meine Gefühle erwiderte oder nicht, aber es würde nichts an meinen Gefühlen für sie ändern. Und um den ganzen Mist zu beenden...ich würde es so schnell eh nicht erfahren, weil ich Blödmann ja so schlau gewesen war mein Handy ins Klo zu schmeißen. Natürlich nicht absichtlich, aber ob absichtlich oder nicht spielte eh keine Rolle, fakt war, dass ich ihre Antwort nicht lesen konnte. Ein ,,Hey Jungs", von der Wohnzimmetür aus, riss mich aus meinen Gedanken. El war, gefolgt von Louis, der fast schon stärker an ihr klebte, als Kaugummi unter den Schuhen, hereingekommen und setzte sich zu uns an den Tisch. Was Liebe aus einem Mann machen konnte...einen Waschlappen, der zu nichts weiterem fähig war, als -wenn möglich- das Sabbern und den Schwanz in den Griff zu kriegen. Naja egal.
Kaum hatte sie sich an den Tisch gesetzt, bombardierten Harry und Liam sie mit Fragen. Um genau zu sein, mit den Fragen, ob sie Jackys Nummer hatte, sie mir geben könnte und ob sie sich vielleicht bei ihr gemeldet hatte. Leider lautete die Antwort ,,Nein", wodurch ich tiefer in den Stuhl sank und meinen Kopf auf die Tischplatte sinken ließ. Auch die Anderen zogen bedrückte Gesichter und schwiegen. Eine Schweigeminute für das letzte bisschen Hoffnung bitte... Der Sinn, das Brot fertig zu schmieren und zu essen, war mir ebenfalls mehr als vergangen, sodass ich es einfach liegen ließ und ins Bad ging. Nachdem ich die Türe verriegelt hatte, sank ich daran hinunter und steckte meinen Kopf zwischen die Knie. Wieso war ich an dem Discoabend rausgegangen? Warum war ich nicht einfach drinnen geblieben? Dann hätte ich sie nie kennengelernt und hätte mich nie in sie verliebt. Aber mal wieder ist das Schicksal ein echt mieser Verräter. Ja, der Titel des Buches passte hier einfach hin und beschrieb genau die Situation. Es waren einfach die perfekten Worte.Ich weiß nicht, wie lange ich so da saß, aber es tat gut einfach mal so alleine da zu sitzen und ungestört überlegen zu können. ,,Niall? Wir wollen ein bisschen raus in den Hydepark, kommst du mit?", fragte Louis von draußen. Warum eigentlich nicht? Das würde mich zumindest auf andere Gedanken bringen...hoffentlich. Schnell antwortete ich ihm, dass ich mitgehen würde und stand auf. Erst als ich meine geröteten Augen im Spiegel sah, wurde mir bewusst, dass ich geweint hatte. Wie lange hatte ich schon nicht mehr wirklich geweint...alles nur wegen dieser dummen Regel, dass Jungs stark sein und nicht weinen sollen.
So verschloss man sich lediglich vor seinen Gefühlen und fraß alles in sich hinein. Ich beschloss mir kurz das Gesicht zu waschen und verließ danach das Badezimmer, um mir Schuhe anzuziehen. Nach kurzem Überlegen, zog ich mir wie so häufig eine meiner weißen Nikes an und wartete darauf, dass die Anderen ebenfalls fertig wurden. Bald gesellten sich Zayn und Liam zu mir, die mich merkwürdig, mit einem verdammt gruseligem, neutral gehaltenen Gesichtsausdruck anstarrten, ansonsten aber schwiegen. Sie schienen erkannt zu haben, dass ich geweint hatte, aber nichts dazu sagen zu wollen.
Nachdem auch Louis, Harry und El fertig waren, verließen wir das Haus und machten uns mit Sonnenbrillen und Mützen "getarnt" auf den Weg zum Hydepark. Auf dem Weg dorthin, erkannte uns zum Glück niemand, auch wenn uns ein paar Leute komisch beäugten, die sich vermutlich fragten, warum wir im Winter Sonnenbrillen trugen, was ja zugegebenermaßen wirklich etwas seltsam war. Als wir dort angekommen waren, blieben wir erst einmal planlos stehen. Keiner hatte wirklich eine Idee was wir machen könnten, bis Eleanor vorschlug: ,,Lass uns einfach ein bisschen spazieren, dann kommen uns bestimmt Ideen." Und da niemand einen besseren Vorschlag hatte, taten wir das auch, bis wir auf einmal einen Schrei hörten und ein Bellen. Eine Schlägerei? Auch die Anderen sahen sich um und starrten schließlich alle in eine Richtung. Als auch ich dorthin sah, entfuhr mir ein leises ,,Fuck". Ein fremder Mann hielt ein Mädchen am Handgelenk und schlug sie gerade in dem Moment, wie ich hingesehen hatte. Bei näherem Hinsehen, bekam ich dann endgültig einen Schock: das Mädchen, war niemand anderes als Jacky. Wir konnten beobachten, wie sie kunstvoll das Bein hochriss und ihn in die Eier trat, aber nichtmal das schien ihm wirklich etwas auszumachen, denn er ließ sie immer noch nicht los. Liam schien sich als erster zu fassen, denn er setzte sich in Bewegung und rief laut: ,,Lassen Sie sie los!" Doch der fremde Mann störte sich nicht daran und schlug sie wieder - direkt ins Gesicht. Das Blut von Jacky Nase färbte langsam den Schnee rot. Wie in Zeitlupe, sah ich, wie sie sich losriss, taumelte und zu stürzen drohte. Ohne zu denken, rannte ich zu ihr und fing sie auf, als mich auf einmal zwei Hände packten - am Hals. Ich sah nur, wie Louis sich schützend vor Eleanor gestellt hatte und die Anderen geschockt stehen blieben, bis auf einmal Harry wegrannte. What the hell? Warum rennt der weg? Ich schluckte, wenn der Mann wollte, könnte er mir vermutlich innerhalb von einer Sekunde das Genick brechen, oder mich erwürgen. Trotzdem tat ich auf mutig und fragte: ,,Wer sind Sie und was wollen Sie?" Die Antwort kam kurz und barsch: ,,Das geht dich nichts an, die Frage ist eher, wer bist du und was willst du von meiner Tochter?!" Moment mal was? Er war Jackys Vater? Ach du heilige Scheiße, das konnte doch jetzt einfach nicht wahr sein oder? Unzählige Fragen schossen mir durch den Kopf. Warum war er hier? Was hatte er mit Jacky vorgehabt und vor allem: warum hatte er sie geschlagen - zweimal? Ich sah zu Liam, der mir irgendwie ein Handzeichen machte, dass ich runterkommen sollte oder so...oder...mir Zeit nehmen. Das war es! Vielleicht hatte Harry ja die Polizei gerufen. Ich überlegte kurz und Antwortete ihm dann: ,,Ich soll etwas von ihr wollen? Sie haben sie doch geschlagen und nicht ich!" Ok es war verdammt provozierend, aber die Wahrheit. Seine Faust traf mein rechtes Auge und ein Schmerz schoss durch meinen Kopf. Ich hörte wie Eleanor aufschrie.
Es musste wohl echt übel ausgesehen haben und würde mit Sicherheit noch blau werden, aber wenn ich damit Jacky wirklich gerettet hatte, wäre es das mehr als wert. Auf einmal hörte ich Rufe durch das Klingeln in meinen Ohren und schaffte es irgendwie mich umzudrehen. Es war tatsächlich die Polizei. Als Jackys Vater, wenn er das denn war, vor Schreck leicht den Griff lockerte, riss ich mich los, schnappte mir Jacky und lief, so schnell es ging zu den anderen zurück. Bald schon hatte die Polizei den Mann gefangen genommen und wir wurden zur Situation befragt. Auch ein Krankenwagen wurde gerufen, der ein paar Minuten später eintraf. Als feststand, dass sie Jacky mit ins Krankenhaus nehmen würden, überredete ich die Notärztin mit dem Argument, dass ich ja auch verletzt sei, dass ich mitfahren durfte.
Während der Fahrt, hielt ich ihre verdammt kalte Hand und wünschte mir nichts sehnlicher, als das sie die Augen aufschlug. Doch nichts geschah.
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The Story of my Life (1D FF)
Fiksi PenggemarBei der 17-jährigen Jacky geht auf einmal alles schief was schief gehen kann und sie kann nicht einmal etwas dafür. Nach der Trennung ihrer Eltern findet sie sich in London bei ihren schrecklichen Großeltern wieder. Den einzigen Trost spenden ein Hu...