2| Hoffnung

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Amir
Rückblende vor einigen Monaten

Es war die erste Woche im Gefängnis und es forderte sehr viel Geduld. Ohne Mila zu sein, dass war auch eine Nummer zu groß für mich.
Die letzten Monate waren wir immer zusammen und von heute auf morgen...wurden wir getrennt.

„Amir Díaz. Du hast Besuch.", der Beamte nickte mir zu und ich folgte ihm zum Besucherraum. Mein Blick fiel direkt auf meine Mutter, die dort saß und mich emotionslos ansah wie immer.

„Ich möchte nicht mit ihr sprechen.", sagte ich dem Beamten und wollte mich umdrehen. „Amir! Bitte! Nur fünf Minuten, dann kannst du mich für den Rest deines Lebens ignorieren."

Ich drehte mich wieder zu ihr um und setzte mich letztendlich vor ihr. „Warum bist du hier? Reicht es nicht, dass du dich vor mein Glück gestellt hast?"

„Ich war es nicht.", sagte sie. „So kalt bin ich nicht, dass ich meinen Sohn hier rein stecken würde."

„Wenn du hier bist, damit du mich mit deinen Lügen voll reden möchtest, dann kannst du wieder gehen."

„ Ich wollte nie diese Frau an deiner Seite sehen!"

„Du hast doch bekommen was du wolltest! Jetzt ist sie nicht an meiner Seite. Ich bin hier und Sie dort! Obwohl wir jetzt auf Flitterwochen wären sollten und um die Welt reisen würden!", zischte ich sauer und sah meine Mutter giftig an.

„Mila hat mich letzte Woche angeschrien und meinte, dass ich die Schuldige wäre, doch ich habe es an dem Tag weder verneint oder bejaht! Seitdem glaubt jeder, dass ich die Schuldige bin, aber ich war es nicht!"

„Warum sollte ich dir glauben? Wieso jetzt?"

Sie griff nach ihrer Tasche und holte einige Papiere raus, die Sie alle vor mich legte. „Ich weiß, wie sehr du deinen Job liebst und wenn Díaz Enterprises international geworden ist, dann wegen dir. Wenn wir jemanden danken müssen, dann bist du es. Du hast einen anderen Feind Amir. Ich bin es nicht. Wir hatten nie das beste Verhältnis, aber du bist trotzdem mein Sohn. Ich werde alles tun, damit du hier rauskommst, aber ich bin mir sicher, dass deine Frau, dass gleiche tut."

Gegenwart

„Ich habe die letzten Tagen bei meinen Eltern übernachtet, aber heute Abend werde ich wieder zuhause schlafen.", erzählte Mila von ihren letzten Tagen und es war wirklich unglaublich, dass ich mich von Tag zu Tag mehr in sie verliebe.
Eigentlich blutet ihr Herz, doch sie überspielte es jeden Montag. Seitdem ich ihr klar gemacht habe, dass sie stark für uns sein musste. Sie war so eine starke Frau, vielleicht war das der Grund, weshalb ich so sehr liebte.

Sie strahlte so viel Liebe und Stärke aus.
Jedes Mal versuchte sie alles zu überspielen und gab mir Hoffnung. „Ich habe dich vermisst.", platzte es mir plötzlich raus und sie zog einen Schmollmund.

„Ich dich auch.", murmelte sie.

„Diesmal nicht so. Ich habe es vermisst mit dir Sport zu machen, dich zu küssen oder dich zu nerven.", ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Amir...", fing sie an, doch ich unterbrach sie. „Ich weiß, dass ich dich mit solchen Worten traurig mache, aber ich weiß nicht wie ich die restlichen 21 Monate ohne dich aushalten soll."

„Eigentlich habe ich eine Lösung gefunden.", sagte Mila einatmend und erzeugte meine komplette Aufmerksamkeit. „Also ich arbeite daran."

„Ich höre Frau Díaz.", grinste ich sie an.

„Wir wissen beide, dass du es nicht getan hast. Ich habe auch einige Papiere gefunden, die dies unterstützen. Jetzt brauchen wir einige Zeugen. Ich habe an deine Eltern gedacht.", den letzten Teil flüsterte Mila leise. „Deine Papa würde es machen, aber deine Mutter und ich sprechen nicht Amir. Ich würde ihr gerne glauben, aber irgendwas hindert mich."

Ich nickte verständnisvoll.
Ich würde meine Frau nicht zwingen mit meiner Mutter Kontakt aufzubauen nach allem. Nachdem Mila so viel geweint hat und so viel von meiner Mutter hören musste, was sie nicht verdient hat.

„So einfach kann es nicht sein.", seufzte ich und Mila drückte meine Hände.

„Ich werde alles tun, damit du spätestens nächsten Monat endlich hier rauskommst. Ich sterbe Amir!", lachte Mila.

Es war aber kein echtes Lachen. Sie überspielte ihre Tränen und mied den Augenkontakt mit mir. „Die Wände kommen mir immer näher.", flüsterte sie. „Okay. Ich habe zu viel geredet Díaz. Erzähl du mir was. Ist es wie in den Filmen hier?", sie sprach schnell und versuchte das Thema zu wechseln.

„Mila. Baby.", fing ich an und hauchte einen Kuss auf ihre Handoberfläche. Lächelnd nahm ich ihre Hand und legte sie an meine Wange, die ich dort festhält. „Bitte erzähl mir von deinen Gefühlen. Du brauchst es nicht in dich hinein zu fressen. Ich bin mir so sicher, dass du auch nicht mit Aylin, Cansu, Begüm oder deiner Mutter sprichst."

„Tue ich nicht.", bestätigte sie leise und ich nickte wissend.

„Ich fühle mich einsam ohne dich. Alles belastet mich. Ich habe keine Kraft, aber ich gebe nicht auf. Ich habe so große Verantwortungen auf meinen Schultern, dass ich nicht mehr mit komme. Ich fühle mich in unserem zuhause fremd. Ich habe wie eine gestörte überall Bilder von uns aufgehängt.", sie wischte ihre Tränen weg und lächelt mich sanft an. „Ich werde, aber diesem Feind finden und er oder sie werden dafür bezahlen. Bald bist du bei mir und es wird alles wie vorher."

Gerade als ich was erwidern wollte, unterbrach mich der Beamte. „Amir Díaz, die Besucherzeit ist um!", wie jede Woche erinnerte er uns daran, dass Mila nur der Besuch war und gehen musste.

Ich nickte. „Ich liebe dich. Bis nächste Woche. Pass auf dich auf. Bis bald mein Engel."

„Ich liebe dich.", erwiderte sie nur und ich ließ sie in diesem grauen Zimmer zurück wie die letzten Montage in diesem Raum.
Doch der Tag wird kommen, wo wir zusammen dieses Gebäude verlassen werden....

~
Glauben wir Amir's Mutter nach alldem oder versucht sie doch nur ihre eigenen  Schuldgefühle so zu unterdrücken?

Wifey behind her HusbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt