29 | kein Happyend

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Mila
Nun saß ich vor ihr.
Vor der Frau, die versucht hat mich umzubringen. Die Frau, die meine Beziehung zerstören wollte. Die Frau, die seit unser Hochzeit nur Probleme breitete.
Es war nicht einfach Amir zu überreden, dass ich hierher kam und nun mit ihr sprach.

Sie schaute mich mit einem neutralen Blick an, als wäre es ganz normal, dass ich sie besuchte.
Kalt und Leer war ihr Blick trotzdem, doch so sah sie mich immer an, weshalb es für mich ganz neutral wurde. „Weshalb bist du hier Mila?", sie schaute auf meine Finger. Um genau zu sagen, schaute sie auf meinen Ehering und Verlobungsring.

„Du hast dein Leben ruiniert wegen uns. Hat es sich gelohnt?", fragte ich und schluckte. „Du warst erfolgreich, du hattest ein Leben wovon so viele Menschen träumen."

„Hat Amir deine Ringe selbst anfertigen lassen?", verwirrt schaute ich sie an, doch nickte letztendlich.

„Stell es dir so vor. Ich träume davon, macht mache mir Gedanken dazu und setze es um. Es war schon immer so. Erst habe ich von ihm geträumt, habe es mir immer wieder in meinem Kopf ausgemalt. Stelle mir eine Zukunft mit ihm vor, dann habe ich es umgesetzt, doch leider gab es kein Happyend. Amir hat es genauso gemacht oder nicht? Erst in hat er davon geträumt, dann hat er sich Gedanken dazu gemacht und hat es umgesetzt."

Ich nickte. „Seit Monaten hast du mir mein bzw. unser Leben zur Hölle gemacht. Seitdem Tag an wo Amir deinetwegen im Gefängnis gelandet ist. Als wir auf Flitterwochen waren, da hattest du keinen Einfluss auf uns.", ich lächelte leicht. „Weil du nicht wusstest..."

„An welcher Küste ihr euch gerade befand.", beendet sie meinen Satz. „Ansonsten hätte ich niemals zugelassen, dass ihr traumhaft schöne Flitterwochen habt. So stand es in jeden Zeitungen und Magazinen."

„Warum? Also ganz ehrlich, warum? Das ist doch nicht normale Eifersucht, die du empfindest.", verwirrt hackte ich noch mehr auf die Fragen ein, die in meinem Kopf herum schwirren.

„Ist es nicht offen?", fragend schaute sie in meine Augen und ich runzelte die Stirn. „Nein nichts ist offen. Ich verstehe und helfe so vielen Menschen auf dieser Welt, aber dich kann ich einfach nicht verstehen."

Sie legte ihre Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte ihre Finger miteinander und legt ihr Kinn auf ihren Fingern ab. „Du hast alles was du im Leben brauchst, du hast einiges im Leben erreicht und nun bist du bedingungslos glücklich. Angefangen ganz vorne, deine Eltern lieben und unterstützen dich bei allem. Sie sind wahrscheinlich so stolz auf dich, weil du alles auf eigenen Beinen geschafft hast. Deine Brüder, du bist die kleine Prinzessin von Alaz und Deniz. Sie beschützen dich immer, ob du verheiratet bist oder nicht, dass ist halb so wichtig für die beiden. Du bleibst immer, die kleine Schwester von ihnen.
Aylin und Cansu, ihr drei seit das Trio.
Eine Freundschaft wie in Büchern und Filmen, aber eure Freundschaft ist nun Familie geworden. Weißt du? Als ich dich entführt hatte, da wusste ich ganz genau wer was tat. Dein Platz bei deinem Schwager, der ist ganz anders. Melissa und mich fand er nie toll, er hat nichtmal mit uns geredet oder Zeit verbracht, aber dich? Dich liebt er fast so sehr wie sehr er seinen Bruder liebt. Begüm tut es genauso. Ich wünschte, dass ich dieses Verhältnis hätte zu meinem Schwanger und zu seiner Frau. Auch deine Schwiegereltern, zwar habt ihr nicht großartig Kontakt, aber sie lieben dich genauso wie alle anderen und haben so viel getan, damit Amir dich findet, was er auch geschafft hat. Das Beste kommt immer zum Schluss.", sie wischte sich einige Tränen weg und schaute in meine Augen. „Amir, du hast es selbst gesagt. Dieser Mann, der liebt dich so als wärst du sein kleines Baby, er würde seine Hand ins Feuer legen für dich. Du bist seine Zukunft, sein Morgen, sein gestern und sein Heute. Ich weiß es nicht, aber du bist wahrscheinlich auch irgendwo seine Vergangenheit und...", ihre Stimme brach ab und schnell wischte sich Niran die Tränen weg und schaut erneut in meine Augen. „Ich weiß nicht, aber ich dachte, wenn ich Amir zurück habe.", sie hielt nochmal inne und schaut mich mutig an. „Wenn ich alles habe was du in deinem Leben hast, dass ich glücklich werden könnte, aber ich habe mich getäuscht. Die Dinge, die du in deinem Leben hast, dass reicht noch lange nicht für mich um glücklich zu werden."

[...]

Als ich Amir draußen erblickte, lief ich schnell auf ihn zu. Es dauerte keine Sekunden bis er mich entdeckte und auch auf mich zukam. Ich rannte sofort in seine Arme und legte meine Arme um seinen Körper. Ohne irgendwas zu sagen, legte er seine rechte Hand auf meinen Hinterkopf und strich sanft über meine Haare. „Alles okay Baby?", fragte er und drückte mich ganz fest.

Vor einigen Minuten :

„Mila.", fing Niran erneut an und lächelt mich sanft an. „Es tut mir leid. Also ich weiß nicht wie glaubhaft ich klinge, aber es tut mir wirklich leid. Ich wünsche Amir und dir.", ihre Stimme zitterte und sie schloss ihre Augen für einen kurzen Moment ehe sie wieder zu mir schaute. „Alles gute. Ich hoffe, dass ihr die wundervollsten Momente miteinander verbringt. Auf Wiedersehen.", ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, aber sie war bereits weg....
„Dankeschön.", murmelte ich leise und nahm meine Tasche ehe ich aufstand um diesen Ort zu verlassen.

„Alles bestens.", antwortete ich. „Wollen wir nachhause fahren?" Amir nahm sich meine Hand und lief mit mir zum Auto, er öffnete die Beifahrerseite und wartete drauf, dass ich einstieg und er die Tür wieder zumachen konnte.

[...]

„Sie war wie ausgetauscht.", beendete ich meine Erzählung schaute in Amirs Augen, die mir nichts verrieten. „Ich glaube, dass sie es bereut."

Amir griff nach seinem Kaffee und nahm einen großen Schluck. „Geschieht ihr Recht.", jegliche Emotion waren von Amirs Seite nicht vorhanden. „Dank ihr...", er seufzte laut auf. „Ist ja jetzt egal, dass wichtigste ist, dass du bei mir bist."

Ich schaute auf unsere Hände, die er soeben miteinander verschränkt hatte.
Unseretwegen war, das Leben einer jungen Frau am Ende. Vielleicht auch meinetwegen...

~
Ob Mila Schuldgefühle hat?

Wifey behind her HusbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt