5 | Niran Akpinar

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Mila
„Hast du nicht Angst?", ertönte es plötzlich hinter mir. Ich drehte mich und sah niemand anderes außer einen Staatsanwalt, den ich wortwörtlich verabscheute.

Heute war es soweit. Amir's Verhandlung würde statt finden und wir würden morgen zusammen nachhause gehen. Ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich, aber manchmal muss man halt irgendwas riskieren."

„Ich glaube daran, dass dein Mann nichts getan hat.", sagte er und ich blickte erstaunt in seine Augen. „Er sieht nicht nach so einem Mann aus, der illegale Dinge tut und ich werde ihm auch die Erlaubnis geben, damit er weiter als Architekt arbeiten kann. Natürlich, wenn die Verhandlung gut läuft und die Richter einverstanden sind."

„Du bist auch dabei?", verwirrt sah ich hoch und er nickte lächelnd. „Weißt du nicht, dass ich einer Staatsanwälte bin?"

„Nein. Du wirst es mir schwerer machen.", stellte ich seufzend fest und nahm tief Luft.

„Ich weiß, dass du eine gute Anwältin bist und du wirst es auch so schaffen. Ich dutze dich die ganze Zeit. Ist das in Ordnung?", ich nickte und er fuhr fort. „Die, die deinen Mann angeklagt haben, diese Menschen werden es dir sicherlich schwer machen als ich."

„Wie? Sie sind auch dabei?", etwas verpeilt blickte ich Volkan an. „Die haben uns ihre Meinung auch gerade erst mitgeteilt."

Ich seufzte laut auf. „Also stellt es sich heute raus. Wer meinen Mann angeklagt hat?", zustimmend nickte er und reichte mir meine Anwaltsmantel. „Dann wollen wir oder?"

[...]

Der Saal, in dem Amirs Gericht statt findet, hatte links eine Reihe großer Fenster, durch die Milchgläser könnte man raus sehen, doch man konnte niemals reinsehen, aber sie ließen viel Licht hinein. Vor den Fenstern saßen die Staatsanwälte. Vor ihm saß die Protokollantin. Rechts und links waren die Bänke der Angeklagten und Verteidiger. Davor waren einige Bänke für Publikum. In unserem Fall waren es Zeugen und Familie.

„Sie können Amir Díaz hineinrufen.", sprach der andere Staatsanwalt und die Tür ging auf. Amir kam mit zwei Polizisten hinein und er stellte sich genau vor die Staatsanwälte. Als seine Augen in die von Volkan blickten sah er mich undefinierbar an, doch ich lächelte nur leicht.

„Mila, alles bleibt wie gesprochen. Du hälst dich erstmal im Hintergrund.", flüsterte Sinan ganz leise und ich nickte. „Außer sie fragen dich nach irgendwas."

„Angeklagter Amir Díaz, ist seit sechs Monaten in Haft. Angeklagt wird er auf Grund der illegalen Papiere, die Herr Díaz jahrelang versteckt hat, um Geld zu verdienen, darauf folgt, dass vor sechs Monaten gesagt worden ist bzw. vorgeworfen wurde, dass Amir Díaz auch ohne Baugenehmigung jahrelang an verschiedensten Bereichen gebaut hat.", beginnt der Schöffe. „Dies stimmt jedoch nicht, dass wurde schriftlich und von verschiedenen Behörden kontrolliert und uns reingereicht, dazu ist die Zeugin Melissa Kaymaz hier."

„Sie können die Zeugin hineinrufen.", sagte der Richter und der Wachtmeister rief sie hinein.
Ja. Richtig gehört Melissa half mir/uns auch um Amir hier rauszuholen. Sie stellte sich vor Ihnen und der Richter ging an fragen zu stellen. „Arbeiten Sie bei Herrn Díaz?"

Sie nickte. „Seit sieben Jahren schon. Ich bin die Chef Bauingenieurin, meistens bin ich für die Baugenehmigung zuständig und wenn nicht ich, dann haben unsere Kunden bereits eine Genehmigung. Wir haben einen Ordner mit all den Genehmigungen für Sie fertig gestellt.", sie reichte einen Mann einen Ordner und der gab es den Richtern.

„Was sagen Sie dazu Frau Díaz?", fragte der Richter und ich erhob mich schnell. „Die Papiere wurden alle kontrolliert und es wurde noch einmal fest gestellt, dass keine Fälschung vorliegt."

Ohne den Augenkontakt abzubrechen fuhr er fort. „Und die anderen Papiere? Die illegalen Papiere mit denen Amir Díaz anscheinend Geld verdient?"

„Diese Papiere...", wollte Sinan fortfahren, doch der Richter unterbrach ihn.

„Ich spreche mit Frau Díaz!", sagte er strenger und Sinan nickt entschuldigend. „Diese Papiere wurden alle von ihrer Seite aus kontrolliert und dieser Umschlag müsste heute hier angekommen sein."

Der Schöffe reicht dem Richter einen braunen Umschlag. Er hielt den Umschlag hoch. „Bevor ich zur meiner Entscheidung komme und diesen Umschlag öffne. Möchte ich die Menschen sprechen, die Amir Díaz angeklagt haben. Ruft Sie bitte hinein."

Ungeduldig wartete ich und sah auf meine Füße. Nur noch wenige Minuten, dann habe ich meinen Mann endlich wieder. Als ich die Geräusche von hohen Schuhen wahrnahm blickte ich hoch und sah eine junge Frau. Sie hatte langes schwarzes Haar und genauso dunkel braune Augen. Ihre langen Haare hatte sie zu einem strengem Zopf gebunden. Sie trug ein schwarzes knielanges Kleid und darüber ein rote Jacke. Sie war ohne einen Anwalt da. Sie stellte sich an die Bank und sah zum Richter.

„Mein Name ist Niran Akpinar. Ich habe Amir Díaz angeklagt und niemand anderes.", nun sah sie in meine Augen. „Ich stehe immer noch dahinter, dass Amir Díaz illegal als Architekt arbeitet was allen Richtlinien kreuzt. Als Architekt sollte man als erstes die Umwelt schützen und nicht andersherum. Die Umwelt ist alles was wir haben. Dieser Mann.", sie zeigte mit ihrem Finger auf Amir. „Er verdient es nicht als Architekt zu arbeiten."

„Und du entscheidest also, wer als Architekt arbeiten darf und wer nicht?", rief ich hinein.

„Ich wünschte, dass ich ein wenig Macht hätte um über sowas zu bestimmen, aber leider nein Frau Díaz.", provokant lächelte sie mich an und ich sah zu Amir, der seinen Blick garnicht mehr von dieser Frau nehmen konnte. Da ist noch etwas! Nur ich weiß nicht was!

„Haben Sie noch etwas zu sagen?", fragte der Richter uns und wir schüttelten den Kopf.

Er öffnete den Umschlag und laß sich alles in Ruhe durch. Als hätte er eine Entscheidung nickte er mit dem Kopf. „Beschlossen und verkündet.", fing er an und wir alle erhoben uns.

Mein Herz machte einen Sprung und ich hielt den Atem. „Es wird beschlossen, dass........"

~
Hmmmm, ob Amir es schafft?

Wifey behind her HusbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt