20 | Theater

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Mila
Meine beste Freundin hat vor wenigen Minuten ihre Zwillinge bekommen und ich konnte mich nicht wirklich darüber freuen, denn in mir war alles verblasen. Natürlich freute ich mich über unsere zwei neuen Familienmitglieder, dennoch ging es mir schlecht. Solange Amir und ich nichts lösen, wird es mir auch nicht besser gehen.

Aliyah kam angerannt und ich breitete meine Arme aus. „Ich bin jetzt große Schwester!", rief sie lachend und umarmte mich stürmisch.

„Zwar sind es beide Jungs, aber egal.", lächelte sie mich an setzte sich neben mich. „Wo ist Ken?"

„Er ist nicht da.", lachte ich und schaute in ihre blaugrünen Augen, die sie von meinem Bruder hatte.

„Schade. Er wollte mir noch die Geschichte weiter erzählen.", antwortete Aliyah lächelnd.
„Kommt er noch?"

„Ich weiß es nicht Aliyah.", seufzte ich lächelnd und sie nickte. Alaz und Cansu kamen durch die Tür und lächelten uns bereit an. „Prinzessin.", mein Bruder nahm mich fest in seine Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du siehst müde aus. Alles in Ordnung?"

„Jaa, die Arbeit ist ein wenig stressig. Ansonsten ist alles bestens.", log ich ihn leider an. Während Alaz sich um seine Nichte kümmerte, nahm ich Cansu in meine Arme.
Seitdem ich verheiratet war, habe ich sie auch etwas vernachlässigt, dass müsste ich unbedingt ändern. Ich sah zu meinem Neffen, der in seinem Babywagen schlief.

„Was hast du?", fragt sie mich leise und ich zuckte mit den Schultern. „Die Frage ist, was habe ich nicht."

„Also? Ich höre."

„Amir und ich haben uns gestritten. Er hat mich angelogen und joa.", erzählte ich grob als Alaz mit Aliyah weiter weg lief. „Du fragst dich sicherlich. Warum? Kann ich dir sofort sagen, wegen seiner Ex-Verlobten? Du fragst dich jetzt, wer das ist? Kann ich dir auch sofort sagen, dass ist die Frau meiner Albträume Niran Akpinar."

„Warte mal. Wann ist das alles passiert? Ihr seid doch erst seit wenigen Tagen zurück aus den Flitterwochen!"

„Frag mich nicht Cansu. Ich kann es mir auch nicht erklären.", sagte ich ehrlich.

„Und was ist jetzt?"

„Ich weiß es nicht.", antwortete ich ihr ehrlich und verzog plötzlich mein Gesicht.

„Alles gut?", fragte Cansu und hielt mein Arm fest.

„Ja. Mir ist nur bisschen übel geworden und ich glaube, dass ich mich übergeben muss.", mit großen Augen sah Cansu mich an und meine Augen suchten bereits die Toilette.
Schnell eilte ich dorthin und beugte mich übers Klo. Ich merkte nach einigen Sekunden wie Cansu meine Haare festhielt und beruhigend über meinen Rücken strich als ich mich übergab.

„Geht es dir besser?", fragte sie mich als ich meinen Mund ausgespült hatte. Ich band meine Haare zusammen und nickte.

„Bist du schwanger?", ich sah in den Spiegel und sah Cansus fragenden Blick auf mir.

„Nein. Wir verhütten doch immer noch. Ich glaube, dass lag an dem Essen. Ich hatte sowieso Bauchschmerzen."

„Wenn du das sagst.", lächelte Cansu.

[...]

Nach Stunden kam ich endlich zuhause an. Lange war ich bei Aylin und bei den Babys, aber letztendlich konnte ich mich von Ihnen trennen. Amir ist garnicht vorbeigekommen. Zuhause war er auch nicht, weshalb ich mich schnell entschied, diesen Test zu machen.

Die Minuten als ich drauf wartete, die wollten nicht vergehen. „Mila? Bist du zuhause?", hörte ich plötzlich Amir rufen und schnell versteckte ich den Test in meiner Tasche. Ehe ich die Treppen runter lief. „Hey.", lächelte ich leicht.

„Ich war im Krankenhaus, aber du warst schon weg.", ich nickte. „Bin vor einer halben Stunde nachhause gekommen."

Wissend nickte Amir. „Hast du Hunger?", fragte ich.

Er lief auf mich zu und schnappte sich meine Hand nur um mich wenige Sekunden später in seine Arme zu nehmen. „Wir haben andere Probleme statt einen hungrigen Magen."

„Ich liebe dich Mila.", er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsst sanft meine Stirn. „Ich liebe nur dich. Keiner kann deinen Platz in meinen Herzen nehmen oder ersetzen."

Er sah tief in meine Augen und strich meine Haare hinter meine Ohren. „Ich hatte meine Wutanfälle und du hast ein wenig unnötig Theater gemacht, aber können wir nicht alles vergessen und weiter machen?"

Ungläubig sah ich Amir an. „Ich habe Theater gemacht? Unnötig?"

„Ja ein wenig, aber ich auch."

„Statt dich zu entschuldigen und deine Lüge gut zu machen, sagt mein Mann, dass ich unnötig Theater gemacht. Warte mal, wer ist nochmal Schuld daran, dass ich Theater gemacht habe?"

„Okay. Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe und dir nichts gesagt habe. Alles was diese Frau gesagt hat, dass sind lügen. Du brauchst nicht an dir zu zweifeln, du bist eine tolle Ehefrau. Eine tolle Anwältin. Du bist in allem, die tollste. Du bist, das Tollste was mir je passiert ist."

Amir
Seufzend legte sie ihre Hand auf meine Wange und lächelt mich sanft an. „Ich liebe dich auch Amir, doch gib mir Zeit. Ich muss, dass alles verarbeiten. Okay?"

Vorsichtig legte ich meine Lippen auf ihre und küsste sie flüchtig. „So viel Zeit wie du willst."

[...]

Nachdem wir alles einigermaßen geklärt hatten, ging Mila spazieren. Ich bot ihr an mitzugehen, doch sie wollte alleine sein, was ich letztendlich akzeptierte. Doch es vergingen zwei Stunden und es wurde dunkel draußen, aber Mila kehrte nicht zurück.

Ich hatte sie bereits gefühlte 262819 Mal angerufen, doch sie ging nicht ran. „Uff Mila.", seufzte ich laut auf. „Nerdesin be gülüm?"
(Wo bist du meine Rose?)

Ich wählte erneut ihre Nummer und wieder klingelte es lange, gerade als ich auflegen wollte, ging sie endlich dran.

„Baby! Ich habe mir Sorgen gemacht, wieso gehst du dran?", sprach ich sofort, allerdings hörte ich am Ende der Leitung eine Melodie. Zur selben Zeitpunkt klingelte es auch an der Haustür und ich flitzte dorthin mit der Hoffnung, dass es Mila ist.

Ich öffnete sie, aber es war niemand da. „Ist das ein schlechter Witz Mila?", und schon fing es an zu piepen. Ich sah auf den Boden und sah einen gelben Umschlag. Seufzend nahm ich es hoch und sah hinein.

„Find what you hate and kill it."

Wifey behind her HusbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt