»Du warst mit Evan etwas essen?!« Fassungslos starrt mich Zara an, während ich vorsichtig in Shanes Richtung blicke. Er hat es nicht gehört. Ich atme erleichtert auf.
Bis jetzt habe ich es ihm noch nicht erzählt und wenn er es nun durch Zara erfahren würde, wäre das nicht unbedingt ... passend.»Wenn du noch lauter schreist, weiß es bald die ganze Schule!«, merke ich gestresst an, während ich verzweifelt nach meinem Mathematikbuch krame.
»Tut mir leid, ich war bloß überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Evan und du euch so gut versteht. Um ehrlich zu sein, dachte ich, ihr könnt euch nicht ausstehen«, plappert Zara munter wie immer drauf los und lehnt sich neugierig über mich. »Nur essen, ja?«
»Ja, wir waren gemeinsam was essen. Und nein, wir haben nicht miteinander geschlafen, wenn du darauf hinaus willst.« Ich schlage mir die Hand vor die Stirn. Na toll.
»Hey, was ist denn los?«»Ich habe mein Buch zu Hause liegen lassen. Mr Bush hat mich sowieso schon auf den Kicker und wenn ich jetzt auch noch das Buch nicht dabei habe ... Glaubst du er bekommt es hin, mich in der Luft zu zerreißen?«, hake ich angsterfüllt nach, was Zara laut lachen lässt.
»Mach dir da mal keine Sorgen, das bekommt er nicht mal mit zehn Jahren Hanteltraining hin. Aber nur um sicherzugehen, du kannst mein Buch haben. Das bin ich dir nach der Sache mit der Party echt schuldig. Ich hätte dich nicht allein lassen und abhauen dürfen. Tut mir leid, dass du meinetwegen Ärger bekommen hast.«
Zara reicht mir ihr Buch, welches ich dankend annehme.
»Danke. Du weißt doch, dass ich dir bereits verziehen habe, Zara. Ich bin dir nicht böse.«
»Ich weiß, aber es tut mir noch immer leid, Maggs.« Sie sieht mich gequält an, während sie ihr Gewicht verlagert und sich mit der Hüfte an meinem Tisch anlehnt. »Na gut, um noch mal auf euer Date zurückzukommen ...«»Das war kein Date«, unterbreche ich sie, bin mir dann jedoch nicht mehr wirklich sicher. »Also das glaube ich zumindest.« Und falls doch wäre es nicht das beste gewesen.
Nachdem all unsere Gespräche schiefgelaufen sind, hatte mich Evan schließlich nach Hause gefahren. Von romantischer Zweisamkeit war nichts mehr übrig gewesen, als wir uns verabschiedet hatten. Das Einzige, was mein Herz schließlich vollständig aus dem Takt gebracht hatte, war Evans ehrliches Lächeln und der keusche Wangenkuss, den er mir gegeben hatte.
Eine weitere Erleichterung, war auch die stille Bekenntnis von Mom gewesen, als sie mich nicht angeschrien, sondern Zurückhaltung gezeigt hatte, nachdem ich das Wohnzimmer betreten und ihr mitgeteilt hatte, dass ich nun ins Bett gehen würde. Jules, die auf der blauen Couch gesessen hatte, hatte mir heimlich einen Daumen nach oben gezeigt.
»Es wundert mich schon, Maggs. Normalerweise hat Evan nur das eine im Sinn, also wenn du verstehst«, wundert sich Zara und bindet sich ihr violettes Haar zu einem hohen Zopf zusammen. Ihre grauen Augen mustern mich prüfend.
»Du musst es ja wissen«, murmele ich nicht gerade einfühlsam, aber bei dem Gedanken, dass Zara und Evan miteinander geschlafen haben, wird mir noch immer ganz anders zumute. Das einzige Gerücht von Caesy, welches tatsächlich einen Funken Wahrheit enthalten hat.
»Was, er hat es dir erzählt?«
Zaras Augen werden plötzlich so groß wie Untertassen. »Mist, so wie ich ihn kenne hat er bestimmt erwähnt, wie peinlich ungeschickt ich mich angestellt habe! Schon wenn ich nur daran denke, schäme ich mich ...«»Nein, hat er ehrlich gesagt nicht«, gebe ich zu und bemerke erstaunt, wie Zara puderrot anläuft. Ich habe nicht erwartet, dass Zara etwas so unangenehm sein kann, wo sie doch immer offen über solche Dinge spricht. Nur zu gut erinnere ich mich an ihre erotische Tanzeinlage auf ihrer Geburtstagsparty.
»Oh na dann, klasse«, kichert sie mit aufgesetztem Lächeln und scheint die Sache nun nur noch peinlicher zu finden. »Tust du mir einen Gefallen und vergisst das alles ganz schnell wieder? Das wäre wirklich super.«
Als ich nicke, atmete sie auf, fügt allerdings noch eindringlich hinzu: »Das ist schon fast zwei Jahre her, ich war noch jung und wirklich verdammt unerfahren.«Anscheinend ist es ihr wirklich wichtig, dass ich es verstehe.
»Schon gut, bitte keine weiteren Erklärungen, Zara.«
Andernfalls verwandelt sich mein Kopf jeden Moment in eine Tomate.Als der Unterricht beginnt, schaffe ich es nicht mich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die uns Mr Bush lösen lässt. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab und ich frage mich, wie der Abend wohl verlaufen wäre, wenn ich das Thema mit Evans Eltern nicht angesprochen hätte.
Hätten wir uns noch einmal geküsst?Ich realisiere, dass ich auf mein Blatt das menschliche Auge gezeichnet habe, welches auf Evans linken Arm tätowiert ist und radiere es eilig aus, bevor Mr Bush es noch zu Gesicht bekommt.
Shane, dem meine mangelnde Konzentration natürlich nicht entgangen ist, wirft mir einen fragenden Blick aus seinen ruhigen, blauen Augen zu, aber ich tue es mit einem nichtssagenden Lächeln ab.Dann zwinge ich mich dazu, wenigstens die einfachen Aufgaben zu lösen, bis mich die Schulklingel schließlich nach nicht enden wollenden Minuten erlöst.
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Light up my World
Teen FictionSie sind so verschieden, wie die Farben Rot und Blau, doch zusammen ergeben sie ein atemberaubendes Violett! Als Maggie Frey und Evan Davis sich zum ersten Mal begegnen, ahnen sie noch nicht, was alles auf sie zukommen wird. Denn obwohl zunächst all...