Omas Geist Teil57

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Für einen Moment war Luke überrascht von seinen widersprüchlichen Emotionen. Natürlich wollte er sich endlich mit Gabriel vereinen, ihn spüren, sein Verlangen nach ihm war so groß, dass er in den letzten Tagen beinahe körperliche Schmerzen bei ihrem Verzicht empfunden hatte. Andererseits war er unsicher, ob er nun gerade den „aktiven" Part übernehmen sollte. Wobei der Engel wiederum nicht gerade passiv wirkte, so wie er sich gerade gegeben hatte und noch gab. Was er wollte war ganz eindeutig. Luke zögerte jedoch.

„Was hast du?" Der Tänzer hielt inne und schaute seinen Freund mit forschendem Blick an.

Das genügte, um den Blonden zum Reden zu bringen, denn wenn er eines nicht wollte, dann waren es Geheimnisse oder Lügen. Niemals wieder und schon gar nicht zwischen ihm und Gabriel.

„Ich will dir nicht wehtun."

Der rothaarige Engel wirkte kurz irritiert und wenn er Luke jetzt in die Arme genommen hätte, dann wäre es auch gut gewesen. Aber Gabriel tat etwas anderes. Er trat so dicht es ging an seinen Liebsten heran und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Wirst du nicht", raunte er ihm ins Ohr.

Dann begann er behutsam und sanft damit, sich an den jungen Sergeant zu schmiegen. Er schob ihm langsam das T-Shirt hoch, streichelte ihn an der Brust, küsste sie und zog ihm das Teil über den Kopf aus. Luke verfolgte wie gebannt jede von Gabriels geschmeidigen Bewegungen. Gleich darauf nahm er Lukes Gesicht zärtlich zwischen seine Hände und küsste ihn erst nur federleicht, dann, als der andere reagierte, intensivierte Gabriel ihr Lippenspiel. Er knabberte an Lukes Unterlippe und forderte schließlich Einlass mit seiner Zunge. Nach und nach gelang es ihm so, die Anspannung seines Freundes zu lösen, ihm mehr und mehr Zuversicht zu geben, denn sie würden nur tun, was ihnen beiden Freunde und Lust bereitete. Er konnte spüren, wie Lukes Leidenschaft sich wieder entzündete und das ließ auch Gabriel erneut in Fahrt kommen. Ihre Küsse wurden wilder, ihre Leiber begannen, sich abermals aneinander zu drängen, doch da war noch immer zu viel Stoff, der jetzt endlich wegmusste. Der Engel schaute seinem Liebsten in die blauen Augen, ob darin noch immer Zweifel wären, doch er fand keine. Das war mehr als nur gut, das war sehr gut. Ohne zu zögern ging der Feuerkopf nun ans Werk und machte sich daran, Luke aus seiner Jeans zu befreien. Mit geübtem Griff löste er ihm den Gürtel, öffnete die Hose und schob sie dem Blonden einfach mit allem drum und dran herunter. Der tat sogleich nicht weniger für Gabriel und kaum, dass sie nun endlich nackt waren, schien es kein Halten mehr zu geben.

Eng umschlungen, sich aneinander drängend und küssend, manövrierten sich die beiden in Richtung des Schlafsofas, wo sie sich niederfallen ließen und ihr Liebesspiel fortsetzten. Luke war auf dem Rücken gelandet und lag unter dem Engel, der ihm sogleich eines seiner Beine zwischen die Beine schob, um ihnen so eine äußerst stimulierende Reibung zu verschaffen. So gab eins das andere. Der Blonde langte mit seinen Armen um Gabriel herum und fuhr ihm immer wieder gierig an Rücken und Po entlang, der Rothaarige packte mit einer Hand in Lukes Haar, mit der anderen fasste er ihre Erektionen und begann damit, sie zu massieren. Beide jungen Männer ächzten und stöhnten wohlig, ihr heißer Atem mischte sich und was sie so lange zurückgehalten hatten, brach sich Bahn. Luke überließ sich vollkommen dem Rhythmus und den Lippen des Engels. Er begann, sich lustvoll zu winden und bäumte sich seinem Liebsten entgegen. Er schauerte bereits überall und doch schrie sein Körper nach mehr. Gabriel musste es eben so gehen, denn er gab noch mehr. Mehr Reibung, mehr Tempo, mehr Küsse. Wenn der Blonde noch irgendeinen Zweifel daran gehabt hatte, ob sein Freund fit genug für das hier war, dann zerfiel der gerade nicht weniger in Gabriels Händen als Lukes Selbstbeherrschung. Er klammerte sich an den Engel und suchte dessen Blick, dann kam er mit einem lauten Stöhnen. Er glaubte zu spüren, wie das auch Gabriels Höhepunkt auslöste, aber alles war nur noch ein einziges berauschendes, schwirrendes, schwereloses Gefühl, in dem der Leib seines Liebsten als Einziges Halt bot. Schwer atmend hörte Luke, wie der andere seinen Namen raunte, mehrmals sogar. Also tat er es im gleich. „Gabriel, Gabriel ..."

„Gefällt mir, wie du das sagst", raunte ihm der Engel ins Ohr.

Luke musste lachen. „Du meinst: so völlig hilflos."

„Spinner, ich meinte liebevoll." Der Engel unterstrich seine Worte mit einem erschöpften Kuss in Lukes Haar. Er rückte zur Seite weg, dicht neben den Blonden.

„Ach ja. Stimmt. Ich liebe dich, du Spinner." Luke drehte sich ihm zu und strich ihm ein paar verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er wollte die tiefgrünen Augen sehen, in denen er sich spiegelte. So lagen sie noch eine ganze Weile beieinander, tauschten unentwegt weitere Zärtlichkeiten aus und schließlich zog Luke eine Decke über sie herüber.

„Nur für den Fall, dass Omas Geist hier herumschwirrt", scherzte er.

Gabriel musste prustend lachen. „Dann wäre es jetzt wohl zu spät, um ihr den braven Enkel vorzumachen, oder?"


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