Die Nacht in Belfast war noch jung und das waren auch die beiden frisch Verlobten.
Ohne weitere Worte steckte Luke seinem Gabriel den Ring an den Finger, woraufhin sich die beiden einem langen, ausgiebigen Kuss hingaben. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Zwar war der Tag lang und die Überfahrt anstrengend gewesen, doch dies war ein besonderer Abend und die Verlobung eine Außergewöhnliche, also würden sie die Gelegenheit nutzen und ein paar gute Erinnerungen an die Heimatstadt des Engels schaffen.
„Was nun?", fragte der Blonde und zog auffordernd eine Augenbraue hoch.
Der Tänzer tat so, als müsste er überlegen, bevor er antwortete. „Wie wär's, wir machen ein Selfie mit dem Ring, verschicken das an Sean und Oscar und verschaffen uns damit Ruhe vor irgendwelchen Anrufen bis morgen früh?"
Lachend nickte Luke. Das war ganz bestimmt eine sehr gute Idee. „Du meinst, wir hängen das „bitte nicht stören"-Schild vor die Tür und tun was Unanständiges?"
„Oh ja, das meine ich. Aber erst geben wir mit dem Selfie an!"
„Da bin ich dabei. Komm her!"
Luke holte sein Handy aus der Hosentasche, dann stellten sich die beiden so am geöffneten Fenster auf, dass man mit ihnen zusammen auch ein Stück von dem hell erleuchteten Rathaus sehen konnte. Der Engel legte einen Arm um den Blonden und der nahm mit einer Hand die von Gabriel, um sie mit dem Ring ins Bild zu halten. Mit dem zweiten Arm startete er den ersten Versuch, alles drauf zu kriegen.
„Du musst stillhalten", wies er seinen Liebsten an.
Der Feuerkopf lachte und setzte Luke beim nächsten Versuch einen Schmatzer auf die Wange.
„Tolle Idee, ist aber verwackelt. Mach nochmal."
Gabriel tat nichts lieber als das.
Das nächste Selfie war tatsächlich gelungen. Alles drauf und das Wichtigste, der Ring, war scharf zu erkennen.
„Jetzt schick das ab, dann komm unter die Dusche." Wie es schien, hatte der Tänzer eine genaue Vorstellung, wie es weitergehen sollte.
Luke grinste, ohne es selbst zu bemerken, und schickte das Bild an die beiden Ersatzväter und natürlich auch an seine Eltern. Mum, nicht ausflippen, aber du wirst Schwiegermutter, schrieb er und setzte Herzen und Emojis dazu. Dann schaltete er das Gerät aus. Definitiv hätte er nun was Besseres vor, als auf eine Reaktion zu warten.
Im Bad lief bereits das Wasser in der Dusche. Luke machte sich daran, auf dem Weg dorthin seine Kleider loszuwerden. Sie blieben liegen, wo sie fielen und ein paar Stücke von Ginger lagen ebenfalls herum. Erinnerungen kamen dem Blonden in den Kopf, von dem Abend im Elysium, als er zum ersten Mal zu dem anderen unter die Dusche gestiegen war. Der Engel glaubte damals, er sei nicht gut genug für ihn. Was für ein Irrtum! Er lächelte Luke bereits lustvoll an, als der den Raum betrat. Der Wasserdampf war heiß und Gabriel war es nicht weniger. Das Einzige, was er trug, war der silberne Ring. Das Wasser lief an seinem perfekt geformten Körper herunter und Luke bekam gute Lust, ihn überall da zu lecken, wo es hinabrann. Als er die Tür hinter sich schloss, war der Engel gleich bei ihm, zog ihn an sich und küsste ihn voll Verlangen, sodass Luke für einen Moment die Luft wegblieb. Gabriel schob ihn mit seinem Körper an die Wand und fasste ihn seitlich im Haar und am Nacken.
„So stürmisch, Engel?"
„Und ob. Ich hatte noch nie einen Verlobten ..."
Das war ganz sicher so zweideutig, wie es klang und was für Gabriel galt, war genauso wahr für Luke. Er schaute ihm erst in die waldgrünen Augen, dann legte er ihm die Arme um die Mitte und küsste ihn nicht weniger fordernd als der Engel ihn zuvor.
„Willst du ... es hier ... tun?", brachte Luke endlich zwischen Küssen hervor, während Gabriel sich recht unmissverständlich an ihn drängte.
„Aber ... ja", kam es zurück. „Und du", jetzt fixierte Gabriel den Blonden mit dem Blick, „tust erstmal gar nichts." Damit löste der Tänzer Lukes Hände und drückte sie nach hinten, neben dessen Kopf an die Fliesen. Gleich darauf küsste er ihn, nur um als nächstes einen Rückzieher zu machen. Er reizte nur mit Lippen und Zunge und Lukes glucksendes Lachen verriet, dass er Gefallen an dem Spiel fand. Also machte der Feuerkopf es nochmal so. Dann begann er, sich über die Kinnlinie zum Hals eines Liebsten vorzuarbeiten. Er küsste, leckte, kniff mit den Lippen und saugte, was ein wohliges Stöhnen hervorbrachte. Gewiss würde Luke morgen die Male von Gabriels Küssen am Hals tragen, aber das kümmerte in diesem Moment keinen der beiden jungen Männer. Und noch immer drängte der Ire den anderen mit seinem Leib an die Wand, was ihre mittlerweile fortgeschrittenen Erektionen aneinander reiben ließ und ihnen angenehm prickelnde Schauer am ganzen Körper bescherte. Der Engel begann, unbewusst vor Genuss zu brummen, als er mit seinen Liebesbissen und Liebkosungen über Lukes Schultern und zu seiner Brust wanderte. Dort widmete er sich ausgiebig seinen empfindsamen Nippeln, was weiteres Stöhnen verursachte. Bald wandte Gabriel den Blick nach oben, wo der Blonde den Kopf genießerisch nach hinten gelegt hatte. Er bemerkte dies und schaute mit seinen strahlend blauen Augen zu dem anderen hinab. Als wäre es ein stummes Einverständnis, ließ der Tänzer nun Lukes Hände gehen und legte die seinen stattdessen an dessen Hüften, was recht deutlich machte, wie es weitergehen würde. Mit einem halb lüsternen, halb Lausbuben-haften Lächeln, glitt der junge Ire an Luke hinunter und ging vor ihm in die Knie. „Oh Gott", entwich es diesem mit einem erwartungsvollen Seufzer.
„Willst du", neckte Gabriel, „vorher noch beten?"
„Himmel, nein! Mach!"
Der Engel lachte glucksend über den gelungenen Scherz und Lukes unmissverständliche Hingabe, dann machte er sich daran fortzusetzen, was er angefangen hatte. Zuerst widmete er sich mit der Zunge ein wenig der Region um den Bauchnabel des Blonden und murmelte halbverständlich so etwas wie „Da ... Tattoooo ... richtig gut ...". Dann ging er tiefer und bevor sich der andere versah, begann Gabriel damit, ihm die Hoden und die gesamte Länge seiner Erektion zu verwöhnen. Erst noch beinahe zärtlich mit Hand und geschickten Fingern, dann schließlich nahm er ihn gierig in den Mund. Luke versuchte, sich zum einen auf sich selbst zu konzentrieren, denn ein lustvolles Ziehen und Schauern ging ihm mittlerweile immer wieder durch und durch und sammelte sich dort, wo der Engel ihn mit Lippen und Zunge gekonnt stimulierte. Zum anderen wollte er nicht völlig die Beherrschung verlieren und vermied ruckartige Bewegungen. Es gelang zumindest ausreichend, denn Gabriel machte seinerseits einen höchst zufriedenen Eindruck, zumindest verriet das sein wohliges Brummen und gelegentliches Schmatzen. Luke legte ihm eine Hand auf die Schulter, eine in die nassen Locken und schaute ihm begeistert zu. Der Anblick war nun fast zu viel. Der Tänzer hatte die Augen geschlossen und ging immer gieriger zu Werk. Das Wasser lief noch immer an ihm, dem Rücken mit den Flügeln und Luke herunter und wirkte zusätzlich erregend. Dann endlich spürte der Blonde, wie sich seine Klimax aufbaute. Mit einem Mal verschwamm seine Sicht, das wonnige Ziehen und Prickeln seines Körpers ließ ihn sich durchstrecken und seine enorme Erektion erbebte. Augenblicklich zog sich Gabriel zurück, um seinem Orgasmus regelrecht freie Bahn zu lassen und Luke gleich darauf in die Arme zu schließen und ihm Halt zu geben, während jener sich irgendwo über Gabriels Schenkel und die Dusche ergoss. Mit einem langen wohligen Stöhnen war es irgendwann vorbei, doch der Blonde würde nicht nur nehmen, sondern auch geben. Der Engel hielt ihn so eng, dass Luke genau spürte, wie sich Gabriels Härte an ihn drückte. Da musste noch etwas unternommen werden und so legte der Blonde nur zu gern Hand an, um Abhilfe zu schaffen. Langsam, ohne Eile, begann er, seinen Liebsten zu massieren. Er kannte Gabriels Empfindsamkeit und seine Reaktionen auf die verschiedensten Liebkosungen inzwischen ganz genau. So übte er genau das rechte Maß an Druck aus und fand ein Tempo, das dem Engel die angenehmsten Gefühle bereiten würde. Es dauerte nicht lange, da kam auch er, nicht weniger heftig als Luke zuvor und mit einem hinreißenden Aufstöhnen.
Inzwischen konnte Luke nicht anders, als selig zu lächeln, während sie noch eine kleine Weile das warme Wasser genossen und Gabriel auf die Idee kam, ihm eine sanfte Haarwäsche zu geben. Immer wieder küssten sie sich und tauschten kleine Zärtlichkeiten aus, auch noch beim gegenseitigen Abtrocknen mit super flauschigen Handtüchern und schließlich legten sie sich dicht aneinander geschmiegt in das riesige Kingsize Bett. Viel Schlaf würden sie nicht mehr bekommen, denn es war schon spät, aber sie würden glücklich und zufrieden schlafen, in dieser Nacht in Belfast.
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Rainbow Warrior
Mystery / ThrillerLuke ist ein junger, schwuler Polizei Sergeant bei Scotland Yard und erhält den Spezialauftrag , sich als verdeckter Ermittler in der Londoner Clubszene einzuschleusen. Dort treibt ein brutaler Serientäter sein Unwesen, der seine Opfer betäubt und m...