Teil 59: Sucht euch ein Zimmer (2)

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"Sucht euch ein Zimmer!", höre ich Tim plötzlich sagen.

Sein Kommentar reißt uns aus unserem kurzen Anfall der Leidenschaft.

Hendrik lächelt mich an und sagt schelmisch:

"Ein Zimmer nur für uns zwei!", und beißt mir dabei sanft ins Ohrläppchen.

Sein leichter Biss löst in mir wieder eine Gänsehaut aus und ich zucke leicht zusammen.
Schnell ziehe ich mein Ohr von ihm weg, bevor er es noch weiter ansabbert und überlege, was ich antworten soll.
Einerseits würde ich sehr gerne den Rest des Abends mit Hendrik verbringen, aber andererseits möchte ich Anne nicht im Stich lassen (auch wenn sie die meiste Zeit nur mit Tim herumknutscht).

"Sollen wir den Abend beenden und jeder geht seine Wege?" frage ich schließlich in die Runde.

Hendrik's Augen leuchten auf, während Anne's Augen betrübt drein schauen.

"Wollten wir nicht noch in einen Club gehen?", höre ich Anne enttäuscht sagen.

Oh man!
Ich wusste es!
Jetzt sitze ich zwischen den Stühlen.

"Schon.." antworte ich und weiß nicht genau was ich sagen soll.

Hendrik sieht mein Zögern und schreitet ein.

"Also von mir aus können wir gerne noch wohin gehen."

"Unter einer Bedingung!"

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schaue ihn erstaunt an.
Eine Bedingung?
Was für ein Blödsinn ist ihm denn jetzt wieder eingefallen?

"Wenn wir noch in einen Club gehen, möchte ich, dass Liss danach bei mir übernachtet!"

Hendrik zwinkert mich an und wartet gespannt auf eine Antwort.

Anne fängt an zu lachen, während Tim nur den Kopf schüttelt.

Ich schaue Hendrik verwirrt an.

"Hättest du mich nicht einfach fragen können, anstatt eine Bedingung daraus zu machen?" sage ich.

Am liebsten würde ich mir auf die Stirn schlagen.

"Funktioniert es denn?" fragt er mich herausfordernd und schaut mich dabei mit großen Hundeaugen an.

"Nein!" sage ich ironisch und strecke ihm die Zunge heraus.

"Heee!" beschwert er sich und versucht mich zu kitzeln.

Ich ziehe schnell meinen Arm weg und stoße dabei voll mit dem Ellenbogen gegen die Tischkante.

"Autsch"

Ich spüre wie mein Musikantenknochen klingelt und halte mir den schmerzenden Ellenbogen.
Oh man!
Ich Tollpatsch!
Der Preis für den größten Tollpatsch des Abends sollte wohl an mich gehen.
Ich muss innerlich über meine eigene Blödheit lachen.

"Sry, Liss!" höre ich Hendrik sagen, während er besorgt meinen Arm streichelt.

"Alles gut!", antworte ich."Bin ja selber schuld!"

"Selbstzerstörungsmodus aus!" witzelt Hendrik und tut so, als hätte ich einen riesen großen Ausschalter auf meinem Kopf, den er versucht zu drücken.

Ich muss lachen.

"Ich hoffe, das hat was gebracht!" scherze ich und schmiege mich wieder an ihn.

Als der Schmerz endlich nachlässt, fragt Anne:

"Wie sieht es jetzt aus? Gehen wir noch gemeinsam weiter?"

1. Ja

2. Nein

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt