Teil 32: Verwunderung (1)

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Erstaunt frage ich sie:

"Was machst du denn hier?"

"Ausgeschlafen, Prinzessin?" sagt sie anstatt meine Frage zu beantworten.

Ich strecke ihr die Zunge raus.

"Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Dummerchen. Immerhin hast du gestern nicht nur Hendrik einen Schrecken eingejagt."

Da hat sie allerdings Recht.
Bei dem Gedanken wie das alles auch für sie gewesen sein muss, wird mir ganz übel und ich schäme mich zu Tode.

"Es tut mir leid", sage ich verlegen und ziehe mir die Bettdecke bis zur Nasenspitze.

"Schon ok" sagt sie verzeihend.

"Immerhin musst DU ja jetzt mit dem mega Kater auskommen", neckt sie mich und zieht mir lachend die Decke weg.

"Hee!" rufe ich laut und versuche mir die Decke zurück zu holen.

Bei dem Versuch sieht Anne was ich anhabe.

"Ahaaaa!" sagt sie ertappend.

"Wer hat denn da Hendriks Kleider an?"

Ich erröte etwas und antworte:

"Ach halt doch die Klappe!"

Ich stürze mich lachend auf sie.
Endlich gibt sie mir die Decke wieder und wir legen uns zusammen ins Bett.
Es ist schön, dass sie da ist um nach mir zu sehen.

"Danke, dass du gekommen bist!" sage ich wirklich ernst gemeint zu ihr.

"Kein Ding!" antwortet sie schnell.

Sie kuschelt sich an mich.

"Und außerdem muss ich doch schauen, dass Hendrik diese Situation nicht ausnutzt" fügt sie lachend hinzu.

Wenn sie wüsste was passiert ist,
lache ich innerlich.
Aber ausgenutzt hat er mich definitiv nicht.
Immerhin hat er die Notbremse gezogen, nachdem unsere Küsse unsere Leidenschaft geschürt haben.

Als Anne sieht wie ich in Gedanken versinke, sagt sie verwundert:

"Liss? Was ist los?"

Ich weiß nicht was ich sagen soll.

"Liss!?" sie wird immer aufdringlicher.

Soll ich ihr alles erzählen, was zwischen Hendrik und mir passiert ist?
Ich habe ja noch nicht mal mit Hendrik drüber geredet, was das zwischen uns eigentlich war beziehungsweise ist.

"Liss!!! Lief was zwischen euch???" sie springt vor Spannung fast vom Bett.

"Äh...", bekomme ich nur raus.

"Was ist zwischen euch passiert?" will sie endlich wissen.

"Nichts!", höre ich Hendrik laut sagen, als er durch den Türrahmen kommt.

Nichts?
Ist das sein Ernst!
Unsere leidenschaftlichen Küsse waren also nichts für ihn?
Mein Herz beginnt zu brechen.
Wie kann er nur...

"Das glaub ich euch nicht!" sagt Anne lachend.

"Glaub doch was du willst!" sagt Hendrik gelangweilt und legt sich an unser Fußende.

Anne schaut mich fragend an.
Ich sage nichts dazu.
Mir hat es eindeutig die Sprache verschlagen...

1. Meinen Frust runter schlucken

2. Gereizt reagieren

Und plötzlich warst du da (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt